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Verbotene Momente des Glücks (German Edition)

Verbotene Momente des Glücks (German Edition)

Titel: Verbotene Momente des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Ridgway
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Dinge standen zwischen ihm und seinem Zwillingsbruder, hatte sie wortlos die Bilder von dem Korkbrett abgenommen. Deshalb lagen diese Fotos auch ganz zuoberst.
    Er nahm einen Packen Fotos heraus und breitete sie wie ein Kartenspiel auf dem Tisch aus. Er musste lächeln. Immer, wenn Matt sein Bridgepartner war, hatten sie gewonnen.
    Und genau das hatte Hunter auf seinen Bildern festgehalten. Die beiden Zwillinge, die sich so ähnlich sahen, dass Luke oft selbst nicht wusste, wer wer war, strahlend, siegesbewusst und einander zugetan.
    Hatte Hunters Gegenwart es bewirkt, dass die Brüder sich in der Zeit so besonders gut verstanden, in der sie mit ihm befreundet waren? Oder konnten sie es nur auf dem College wagen, sich ihre brüderliche Liebe zu zeigen, weil sie nicht unter der ständigen Aufsicht ihres Vaters standen? Warum hatten sie sich nicht schon vorher gegen den Vater gewehrt? Und später, warum hatten sie seinem letzten Willen so viel Macht eingeräumt?
    Aber im Grunde hatten nicht die Bedingungen in dem Testament des Vaters ihre Beziehung zerstört. Matt hatte es getan. Matt hatte Luke hereingelegt, um als Erster seine Million zusammenzuhaben und damit das Erbe an sich zu reißen.
    Aber keiner von euch würde sich mit einem Sieg zufriedengeben, der auf Betrug beruht.
    Das waren Laurens Worte. Lauren.
    Nun starrte er auf die Bilder vor sich, ohne etwas zu sehen. Stattdessen schweiften seine Gedanken zu der Frau, die oben in seinem Bett schlief. Ohne Hunters ausdrücklichen testamentarischen Wunsch hätte er nie ein Wochenende, geschweige denn einen ganzen Monat hier in der Lodge verbracht. Urlaub gab es für ihn nicht. Die Arbeit bestimmte sein Leben. Sicher, er hatte ein paar Frauen gehabt, einige auch näher kennengelernt, und jemanden fürs Bett zu finden war nie ein Problem für ihn gewesen. Aber eine ernsthafte längere Beziehung hatter er eigentlich nie gehabt.
    Mit Lauren war das anders. Er wusste, welche Filme sie am liebsten sah, wie sie ihren Kaffee am Morgen mochte, und auch, wie er am Abend zu sein hatte. Er kannte ihr leicht verlegenes Lächeln, wenn sie ihn dabei ertappte, dass er sie bewundernd anstarrte. Noch nie hatte ihn die Lebensgeschichte einer Frau sonderlich interessiert. Aber jetzt fand er es auf einmal spannend zu erfahren, wie eine Frau es schaffte, mit drei Exverlobten und dennoch ohne Ehering dazustehen.
    Seufzend ließ er sich auf einen Stuhl fallen. Wieder und wieder dachte er an die beiden Menschen, die sein Leben entscheidend beeinflussten. Lauren und Matt. Matt und Lauren. Was hatten die beiden gemeinsam? Was verband sie?
    Es klopfte. Luke fuhr aus seinen Grübeleien auf. Er hob den Kopf und blickte auf die Küchentür, die auf die Terrasse führte. Sein eigenes Gesicht blickte ihm durch das Fenster entgegen. Er schrak zusammen und sprang auf.
    Doch dann drehte sich der Türgriff, und Luke sah, dass es nicht sein Geist war, sondern sein Bruder Matt, der lächelnd in die Küche trat.
    „Hallo, Bruder“, sagte er, „lange nicht gesehen, was?“
    Luke stellte sich schnell vor den Küchentisch, um zu verhindern, dass Matt die Fotos sah. Das hatte noch gefehlt, dass Matt ihn dabei überraschte, wie er in den alten Bildern wühlte. Matt würde ihn für hoffnungslos sentimental halten. Dem Bruder gegenüber durfte Luke keine Schwäche zeigen, das war immer so gewesen, nur nicht während der Collegezeit. „Was, zum Teufel, tust du denn hier?“, fuhr er ihn an.
    Matt ging seelenruhig zum Tresen und goss sich eine Tasse Kaffee ein. „Ich dachte, ich komme mal vorbei. Könnte ja sein, dass du irgendetwas brauchst.“ Er musterte interessiert die ganze Kücheneinrichtung und nickte bewundernd. „Hunter hat einen ausgezeichneten Geschmack gehabt, wenn man sich das Haus ansieht. Ich muss schon sagen, das hätte ich ihm nicht zugetraut.“
    Luke verschränkte die Arme vor der Brust. „Das kannst du alles genießen, wenn du dran bist. Dies ist mei n Monat, und noch hast du hier nichts verloren.“
    Matt lehnte sich gegen den Tresen und verschränkte nun seinerseits die Arme vor der Brust. Dabei grinste er und legte den Kopf schief. „Du siehst fabelhaft aus. Richtig erholt.“
    „Hier kann man auch nichts anderes tun als sich ausruhen.“
    „Es ist nicht nur das. Ich weiß noch nicht genau, was es ist, aber …“
    „Du willst mir doch nicht etwa ein Kompliment machen?“, fiel Luke ihm schnell ins Wort. „Bist du plötzlich milder geworden, oder hat das nur damit zu tun, dass wir

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