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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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glücklich schätzen. Schliesslich würde Kyrill eine Woche in Japan verbringen. Es bestand nicht die geringste Chance, ihm in den nächsten sieben Tagen über den Weg zu laufen. Perfekt, wo sie ihn doch nicht ausstehen konnte.
Sie sehnte sich doch nicht plötzlich nach ihm? Unmöglich! Wie konnte sich nach einem Mann verlangen, der sie heimlich ausspionierte und ihr damit drohte, ihr ihr Kind wegzunehmen?
Ihre momentane Verletzlichkeit musste zu einer Gefühlsverwirrung geführt haben. Sie hatte geglaubt, ihr Baby zu verlieren. Natürlich sehnte sie sich nach diesem Schock nach jemandem, der sie festhielt, nach jemandem, der sie schützend in die Arme zog, nach jemandem, der grösser und stärker war als sie selbst.
Da Kyrill der einzige Mann war, den sie… näher kannte, projizierte sie ihre Sehnsucht nun eben auf ihn. Das hatte weiter nichts zu bedeuten.
Elli seufzte. Obwohl sich ihre Gefühlsverwirrung logisch erklären ließ, warf sie sich unruhig im Bett hin und her. Es dauerte mehr als zwei Stunden, ehe sie endlich in einen sanften Schlaf fiel.

Fünf einsame Tage zogen ins Land. Elli pflegte das träge Nichtstun, stieg kaum aus dem Bett, ausser um die Zeitung zu holen und ab und zu eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Sie las viel, vertiefte sich in Bücher, nachdem sie die Zeitung studiert hatte. Zwischendurch stahlen sich ihre Gedanken immer wieder zu Kyrill. Was er wohl gerade machte? Wie es ihm gerade erging?
Natürlich kümmerte sie das alles überhaupt nicht. Dennoch konnte sich Elli der Gedanken an den Vater ihres Kindes nicht erwehren. Sie schob es auf ihre Einsamkeit zurück. Natürlich hätte sie jemanden anrufen können, ihre Eltern, Janka, ihre Tante oder eine Nachbarin, doch Elli stand nicht der Sinn danach. Besuch hätte unwillkürlich Fragen zur Folge gehabt, Fragen, die zu beantworten sie noch nicht bereit war. So verbrachte sie die Tage allein in ihrem Schlafzimmer, warf immer mal wieder einen verstohlenen Blick auf Kyrills Handynummer, ohne diese je zu wählen. Es ging ihr ja gut. Sie hatte keinen Grund, sich mit Kyrill in Kontakt zu setzen.
Am fünften Tag nach Kyrills Abreise riss durchbrach Klingeln der Haustür die Monotonie des Tages. Elli schlug die Decke zurück und ging durch den Korridor. Sie schloss die Tür und starrte geradewegs in Kyrills Gesicht.
“Kyrill!”, rief Elli ungläubig aus. “Ich dachte, du seist in Japan!”
“Ich bin früher zurückgekommen.”
“Warum?”
Er antwortete nicht, musterte Elli nur prüfend. Sie spürte, wie ihr unter seinem eindringlichen Blick warm wurde. Sie wiederholte ihre Frage, doch er reagierte noch immer nicht. Elli wurde nervös unter Kyrills Starren. Plötzlich löste er sich, trat zu ihr. Elli wich instinktiv zur Seite, wodurch sie ihm den Weg in die Wohnung freigab. Ohne zu zögern trat er ein.
Nervös knetete Elli ihre Hände. Ihr Herz schlug aufgeregt, wie immer, wenn sie Kyrill sah. Als ihr Blick auf seine breiten Schultern fiel, fiel ihr plötzlich wieder seine Drohung ein. Schützend legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Kyrill, der sich in diesem Moment zu ihr umdrehte, entging die Geste nicht. Er runzelte die Stirn.
“Das Baby?”, fragte er knapp.
“Es ist alles in Ordnung”, versicherte Elli ihm schnell. Sie wich nicht von der Wohnungstür, war nicht bereit, diese zu schliessen. Erst musste Kyrill ihr den Grund seines Besuches nennen. Falls er wieder hergekommen war, um ihr zu drohen…
“Hast du die letzten Tage im Bett verbracht?”, unterbrach Kyrill ihre Gedanken.
Elli nickte.
“Gut.”
“Wieso… Wieso bist du hier?”
Er zuckte die Schultern. “Ich wollte mich nur versichern, dass alles in Ordnung ist.”
Elli nickte erneut. “Alles ist in Ordnung.”
“Gut.”
Schweigend musterten sie sich.
Schliesslich nahm Elli ihren ganzen Mut zusammen. “Kyrill ich…”
“Was…?”
“Ich möchte, dass du wieder gehst.”
Vor wenigen Tagen erst hatte sie ihn um Hilfe gebeten, doch nur, weil sie sich in einer Notlage befunden hatte. Das hiess noch lange nicht, dass sie ihn wiedersehen wollte. Er hatte wohl ein Recht darauf, zu erfahren, wie es seinem Baby ging, doch jetzt wo er dies wusste, gab es für ihn keinen Grund mehr, in ihrer Wohnung zu bleiben.
Kyrills Augen gruben sich in die ihren, als er sie eisig musterte.
Ellis Herz schlug schnell.
“Wenn es das ist, was du willst.”
Abrupt trat er an ihr vorbei ins Treppenhaus zurück. Elli folgte ihm erstaunt mit dem Blick. Bedingungslose Akzeptanz ihrer Wünsche war

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