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Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Titel: Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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Tripp Shaughnessey war in der Tat nicht der, der zu sein er vorgegeben hatte.
    »Wir haben sechs Eindringlinge gezählt. Ist das richtig?«
    Sie dachte einen Moment lang nach. »Schwer zu sagen.
Ich kann sie nicht unterscheiden. Bis auf Danh und den Mann, den Tripp k. o. geschlagen hat, tragen sie alle immer noch ihre Masken. Ich habe nie mehr als vier auf einmal gesehen.«
    »Danh?«
    »Der Anführer.« Sie schluckte. Ihre Hände begannen zu zittern. »Der, der Tripp festhält.«
    Der dunkelhaarige Mann nickte, wandte sich seinen Kameraden zu und vollführte eine Reihe von Bewegungen in einer Art Codesprache. Die beiden nickten zustimmend mit den Köpfen, dann trat der erste Mann auf sie zu.
    »Sie müssen meine Anweisungen genau befolgen, okay?«
    Das war ja wohl nicht anders zu erwarten gewesen. »Natürlich.«
    »Schließen Sie sich in einer der Kabinen ein, und bleiben Sie dort, bis wir zurückkommen.«
    »Und wenn Sie nicht zurückkommen?«, fragte sie, denn nach ihren Erlebnissen an diesem Tag drängte sich ihr diese Frage einfach auf.
    Er lächelte. Tarnfarbe hin oder her – dieser Blick hatte sicherlich schon einige Frauen sprachlos gemacht. Ein Blick, der Selbstbewusstsein und Zuversicht ausstrahlte, auch wenn da noch ein kleines Fünkchen Großspurigkeit hinzukam, das ihr wohl ihre Ahnungslosigkeit darüber, mit wem sie es hier zu tun hätte, signalisieren sollte.
    Bis vor dem heutigen Tag hätte sie ihm wohl zugestimmt.
Aber nun lagen die Dinge anders. »Na schön. Sie werden zurückkommen. Und was dann?«
    »Eins nach dem anderen«, sagte er und bedeutete ihr, sich in einer der Kabinen einzuschließen.
    Sie gehorchte ihm nur widerstrebend, denn sie wollte mitbekommen, was geschehen würde, es mit eigenen Augen sehen. Das hier war schließlich ihr Laden, verdammt. Es waren ihre Kunden, ihre Angestellten, ihr Lebensunterhalt, die bedroht waren. Und nun konnte sie nicht einmal auf und ab gehen. Es war kaum Platz zwischen der Toilette und der Kabinentür.
    Sie wusste, dass die drei Partner von Tripp den Raum verlassen hatten, obwohl sie nicht gehört hatte, dass sie gegangen waren. Jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als zu warten. Sie stand da mit dem Kopf gegen die Toilettentür gelehnt, die Hände mit gespreizten Fingern an ihren Seiten. Es war eigentlich eine alberne Pose, aber sie ermöglichte es ihr, ruhig zu atmen, anstatt zu hyperventilieren.
    Ein dumpfer Laut draußen im Flur ließ ihren Kopf kurze Zeit später in die Höhe fahren. Sie knetete unruhig ihre Hände. Minuten vergingen – oder waren es vielleicht nur Sekunden, sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren -, dann war ein weiterer dumpfer Laut zu hören, gefolgt von einem leisen Poltern, doch sie hörte weder einen Aufschrei noch Befehle rufen.
    Es machte sie ganz verrückt, dass sie nicht wusste, was da vor sich ging, und nichts tun konnte, um zu helfen. Sie war in einer Toilette eingeschlossen; es erschien
ihr falsch, an einem solchen Ort zu beten, auch wenn ihr der Gebetskreis ihrer Mutter ganz bestimmt versichert hätte, dass eine Toilette ein ebenso geeigneter Ort dafür wäre wie jeder andere auch.
    Und so tat sie es, sandte Wünsche und Hoffnungen und Flehen gen Himmel, so gut sie es vermochte, und fragte sich, ob irgendeiner der unbeantworteten Telefonanrufe wohl von ihrem Vater gewesen sein mochte, der ihr seinen Vortrag halten wollte, fragte sich, wie sehr es ihre Eltern wohl träfe, dass sie sich schon wieder in einen gefährlichen Mann verliebt hätte.
    Plötzlich wünschte sie sich nichts sehnlicher, als etwas über die Fleischkäse-Mahlzeit ihres Vaters zu erfahren. Herauszufinden, ob die Kartoffelpuffer mal wieder zu salzig gewesen wären, wie so oft. Sie hätte so gern mit ihrer Mutter gesprochen, sich ihre Schimpftiraden angehört und ihr versprochen, dass sie mit jedem Mann ausginge, den sie vorschlüge.
    Ein Versprechen, das sie natürlich nicht halten würde, denn der einzige Mann, der ihr in ihrem Leben wichtig war, befand sich drei Türen weit entfernt, wenn man die Kabinentür mitzählte. Drei Türen und ein mit Erfahrungen reich gefülltes Leben weit entfernt. Es überraschte sie, dass er überhaupt Interesse an ihr hatte.
    Sie war doch nur Glory Brighton, kaum interessant genug für einen Mann, der die Welt gesehen hatte, auch wenn sie zugeben musste, dass sie offenbar Männer anzog, die sie in Schwierigkeiten brachten. Doch im selben Moment, als er ihr gekommen war, wies sie den
Gedanken auch schon wieder von

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