Verbotene Nähe
stehen«, sagte Rolf. »Mit dem Gesicht, das Sie gerade zur Schau tragen, würde ich sagen, Sie sind ihm im Weg.«
»Ich weiß«, sagte Teague. »Ich will ihm trotzdem nicht aus dem Weg gehen. Wenn ich das täte, stünde nichts mehr zwischen ihm und Kate.« Und sie dachte, sie ... sie hatte gesagt, sie liebe ihn. Nicht dass er sie sonst nicht mit dem selben Eifer beschützt hätte, aber es war etwas Besonderes passiert, als sie es gesagt hatte.
Liebe.
Erst hatten Big Bob und die anderen Jungs behauptet, sie hätte ihm einen Nasenring angelegt. Dann ihre Worte: Ich hab mir von der Verliebtheit den Boden unter den Füßen wegziehen lassen und den gesunden Menschenverstand gleich mit.
Wenn Teague schlau gewesen wäre, hätte er sich diese Bemerkung aus dem Kopf geschlagen und nie wieder daran gedacht. Wenn er der skrupellose Knallkopf gewesen wäre, der er früher gewesen war, hätte er ihre Zuneigung ausgenutzt, bis sie ihm alles gegeben hatte, was er begehrte, dann hätte er sie links liegenlassen ...
Aber da war diese Aufgewühltheit ... eine emotionale Aufgewühltheit... er konnte es nicht näher benennen, aber nach dem, was die Leute erzählten und was er aus Filmen kannte, musste er fürchten, es könne sich bei dieser Aufgewühltheit um ...
»Wo ist sie?«, fragte Gemma.
»An einem sicheren Ort.« Hoffentlich. Er hoffte, Brad hatte seine Anweisungen richtig befolgt und sie heute ausgiebig beschäftigt.
Wirklich, Teague hatte Kate einen Gefallen getan, indem er sie vom Kapitol fernhielt. Die Kältefront war durch. Es war ein schöner Herbsttag. Es musste in ganz Austin Neuigkeiten geben, die sie berichten konnte. Zusätzlich würde sie in Sicherheit sein. Teague musste sie in Sicherheit wissen.
Sie liebte ihn. Dumm, wie sie war, liebte sie ihn. Und er ...
»Was werden Sie damit machen?« Rolf zeigte auf das FBI- Dossier.
»Mit meinen Informationen zu ihnen gehen«, sagte Teague. »Personenschutz für Kate anfordern.«
»Und für Sie auch«, fügte Bob hinzu.
»Und für mich. Ich habe gezögert, das hier der Polizei von Austin zu überlassen. Oberlin hat zu viel Macht. Aber nachdem das FBI ihn bereits im Visier hat, werden sie diese Eingabe ernst nehmen.« Teagues Handy klingelte. »Wir werden diese Situation ins Reine bringen, bevor Kate Dummheiten macht.«
»Ja, wie mit Ihnen zu schlafen«, sagte Gemma.
Er zog das Handy aus der Tasche und warf einen Blick auf die Nummer.
Mrs. Montgomery Kates Mutter.
Würde sie ihm bestätigen, dass er recht hatte, dass er es nicht wert war, ihre Tochter zu berühren? Würde sie die Wahrheit, die ganze Wahrheit über seinen familiären Hintergrund verlangen?
Hatte sie Informationen, die ihm helfen würden, die Wahrheit über Oberlins Besessenheit zu enthüllen?
Er klappte das Telefon auf.
Mrs. Montgomerys angenehme, texanisch melodiöse Stimme begrüßte ihn. »Teague, wie schön, wieder mit Ihnen zu sprechen.«
Er wusste, sie hatte nicht angerufen, um Freundlichkeiten auszutauschen. »Geht es Ihnen gut?« Oberlin hatte schließlich niemanden geschickt, um ihr wehzutun, oder? »Sind Sie allein?«
»Ja. Ja, mir geht es gut. Es ist niemand hier.« Ihre Stimmlage wechselte, wurde angespannt. »Könnten Sie vorbeikommen? Jetzt?«
»Schon unterwegs.« Er gab kurz seiner Mannschaft Bescheid und ging zur Tür.
Juanita kam gerade herein. Ihr automatischer Rollstuhl surrte, aber die Begrüßung erstarb ihr auf den Lippen, als er die Hand um ihr Kinn legte und in ihre braunen Augen sah.
Er hatte Kate gesagt, er glaube ans Schicksal. Hier war der Beweis, dass es existierte. Juanita war hier, genau jetzt; die lebendige Erinnerung an das, was passieren konnte, wenn Teague auf seine eigene, rücksichtslose Seele hörte.
»Was ist los, Querido ? «, flüsterte sie.
»Nichts.« Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange. »Noch nicht.«
Während der Fahrt quälte ihn Unbehagen.
Kate hatte nicht angerufen, um sich zu melden.
Es war noch nicht Zeit. Sie würde erst kurz vor Mittag anrufen, aber je länger er darüber nachdachte, desto unruhiger machte ihn der Terminplan, den er mit Brad verabredet hatte. Wenn Kate dahinterkam, würde sie wahrscheinlich ... ganz bestimmt stocksauer sein.
Sie würde vielleicht sogar so wütend werden, dass sie Dummheiten machte.
Verdammt noch mal, Teague, du kleiner Bastard, du kannst das Kind doch nicht zu einem Bandenkrieg mitnehmen! Sei nicht so gottverdammt dumm! Du bist ein dummer Mischlingsjunge, ein halber Gringo, und wenn du
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