Verbotene Nähe
sich zwischen Marilyn und die Männer.
»Nein, aber wir müssen uns unterhalten.« Der andere Bursche, der mit den dunklen Haaren und den grünen Augen, klang sehr ernst und sehr eindringlich. »Wir haben einen gemeinsamen Bekannten.«
»Und der wäre?«, fragte Teague kühl.
»George Oberlin.« Der erste Bursche zog seine Hand zurück, aber er stand immer noch unangenehm nah bei Teague.
Marilyn legte los: »Falls Sie keine FBI-Agenten sind, haben wir keine Zeit für eine Unterhaltung. Wir fahren genau jetzt dorthin, um ihn einsperren zu lassen.«
Oh, Scheiße. Teague ging in Kampfstellung.
»Das können wir nicht zulassen.«
Der erste Bursche packte Teague bei den Rippen.
Betäubt von einem jähen Schmerz, verdrehte Teague ihm das Handgelenk.
Der zweite Bursche stach Teague eine Nadel in den Hals.
Teague wurde bewusstlos, während Marilyn Montgomery kreischte.
Heute war der schönste Tag in Georges Leben.
Heute erwartete er den Telefonanruf, der ihm verkündete, dass Givens Industries zerschlagen und so tief wie die Titanic gesunken war und dass er, Senator George Oberlin, Anteile am Konkurrenzunternehmen besaß, die Milliarden wert waren.
Heute würde er seinen Reichtum, seine Macht und seine Absichten Kate offenbaren, und sie würde nach Jahren bitterer Enttäuschungen doch noch seine Frau werden.
Und heute, zur Feier seiner vielen Errungenschaften, wollte er sich am Anblick dieses Teague Ramos weiden. Die Männer, die er angeheuert hatte, saßen im Gefängnis, aber sie wussten nicht, wer sie engagiert hatte. Und laut Auskunft des Krankenhauses war Ramos zusammengeschlagen worden. Nicht so übel, wie George es bestellt hatte, aber genug, um George Lust zu machen, den Schaden selbst zu begutachten. George war ein Mann, der sehen wollte, wofür er bezahlte.
Er klapperte die üblichen Plätze ab: die Rotunde, das Gebäude des Obersten Gerichtshofs, den Ostkorridor.
Er fragte die üblichen Quellen: die Fremdenführerin, den Pagen, Mr. Duarte. Niemand hatte Ramos gesehen.
Hatte der Bastard einen Tag frei genommen? Bloß wegen ein paar gebrochener Rippen und einer verschwollenen Visage? Lachhaft! Die texanische Staatsregierung zahlte Ramos gutes Geld für einen Job, den er gefälligst zu erledigen hatte.
Dann kam George ein grässlicher Gedanke. Er hatte Kate heute noch nicht gesehen. Hatte sie unpassenderweise Mitleid empfunden und war bei Ramos zu Hause geblieben, um ihn zu pflegen?
»O nein.« George rief beim Fernsehsender an. »O nein. So kommst du mir nicht davon.«
Die Telefonistin bei KTTV ging ran, und George meldete sich: »Hier ist Senator Oberlin. Ich brauche Brad Hasselbeck.«
»Ja, Senator. Bleiben Sie bitte dran.«
Als Brad abhob, wusste George sofort, dass Brad seine Medikamente abgesetzt hatte. Er klang manisch.
Zu hastig und zu überschwänglich rief er: »Senator! Kate Montgomerys Freund! Ich vermute, Sie rufen wegen Miss Montgomery an, aber Sie sind zu spät dran! Ich hab sie zu einem Termin geschickt!«
»Ich bin nicht ihr Freund, und Sie werden eine solch unangebrachte Unterstellung unterlassen.« Oberlin fühlte seine Wangen heiß anlaufen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Der Boss eines Fernsehsenders, der herumerzählte, dass Oberlin Kate liebte. Um Brads volles Verständnis sicherzustellen, fügte George hinzu: »Halten Sie den Mund, Hasselbeck.«
»Natürlich, Senator. Worüber möchten Sie mit mir sprechen?« Brad klang, als hätte er sich außerdem ein paar Drinks genehmigt.
Großartig.
»Wo ist Kate Montgomery?«
»Pscht«, zischte Brad eine gekünstelte Warnung. »Brechen Sie durch gespielte Betroffenheit keine Gerüchte vom Zaun! Sie sind nicht ihr Freund!«
»Sie Volltrottel!«, geiferte George.
»Ja, da stimme ich Ihnen zu. Ich bin ein Volltrottel. Ich habe sie eingestellt, weil Sie es verlangt haben, und jetzt werde ich meinen Job verlieren, weil ich eine Reporterin zu gut bezahlt habe, die ihren Job nicht erledigt. Folglich bin ich ganz bestimmt ein Volltrottel. Aber kein so großer Volltrottel wie ein distinguierter, älterer Senator, der Jagd auf eine junge Schönheit macht, die sich einen feuchten Kehricht um ihn schert.« Brad gluckste.
»Wie meinen Sie das?«, flüsterte George. Er war George Oberlin, ein Senator der texanischen Legislative. Er würde US-Senator werden. Er war der zukünftige Präsident!
Brads Übermut wurde immer ruppiger. »Wenn der Herrgott einen Narren braucht, schickt er einen Sechzigjährigen in den zweiten Frühling. Was
Weitere Kostenlose Bücher