Verbotene Nähe
das. Oberlin hat derzeit anderes im Kopf.«
»Dann macht es ja nichts, wenn ich sie anrufe.« Teague sah, wie Dan eindringliche, besorgte Blicke mit den beiden Frauen wechselte. »Würden Sie Ihre eigene Frau vielleicht ihrem Schicksal überlassen«, provozierte er Dan weiter.
Dan ließ seine Hand los. »Rufen Sie sie an. Falls sie sich in Oberlins Nähe befindet, soll sie zusehen, dass sie wegkommt. Er hat gerade erst festgestellt, in welchen Schwierigkeiten er steckt.«
Teague wählte. Kates Handy klingelte.
Marilyn beugte sich vor und sah ihn konzentriert an. »Nun komm schon, Kate«, sagte sie.
Die Mailbox schaltete sich ein.
»Ich habe sie nicht persönlich erreicht«, sagte Teague schließlich. »Aber Sie hat versprochen, sich zu melden. Ich habe bestimmt eine Nachricht auf der Mailbox.« Er drückte den entsprechenden Knopf.
»Wissen Sie, warum Oberlin hinter Ihrer Tochter her ist?«, fragte die dunkelhaarige Frau.
»Vier neue Nachrichten«, sagte die automatische Ansage seiner Mailbox. »Hey, Boss«, hörte Teague Big Bob sagen, »dachte, Sie sollten wissen, dass Oberlin heute früher zum Lunch ist.«
Das war interessant, aber Teague wollte wissen, was mit Kate los war.
»Kate scheint wie jemand auszusehen, den er kannte«, sagte Marilyn. »Jemand ... nun, also, ich denke, er hat diese Frau umgebracht.«
»Umgebracht ... wenn er des Mordes fähig ist ...« Die Brünette schluchzte. »Das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, war sie noch ein Baby, und jetzt...«
Die andere Frau legte den Arm um sie und tröstete sie. »Ist schon in Ordnung, Hope. Wir werden jetzt nicht aufgeben.«
»Hat er jemanden umgebracht, den Sie kennen?« Marilyn sah von der einen zur anderen.
»Nicht jetzt«, sagte der Fahrer mit forschem Bostoner Akzent.
Dann folgte die zweite Nachricht. Teague hörte Kates Stimme. Er gab Marilyn ein Zeichen und entspannte sich ein bisschen, bis er Kate hörte. »Teague, ich bin es Ka ... ich ... in Hobart.«
Teague fragte laut: »Hobart?«
Die beiden Frauen starrten ihn an. Dann riefen sie gleichzeitig: »Hobart!«
Der Typ am Steuer fuhr herum. »Was ist mit Hobart?«
Teague bedeutete ihm ruhig zu sein, und hörte weiter zu. »Mir ge ... gut... bin heute Abend ... Austin. Ich weiß, was du ... Brad ... haben.«
Dieser Huremohn, Brad. Er schien Teague verpetzt zu haben.
»Versuch nie mehr ... ich schwöre ... ich ... keines Blickes mehr.«
Teague scherte sich nicht um das Feingefühl der Damen. »Zur Hölle, verdammt.«
»Hobart? Was ist mit Hobart?«, wollte Dan wissen.
»Still«, zischte Teague.
Die dritte Nachricht ... Wieder Kates Stimme: »Ruf mich ... okay ... mir Sorgen um dich.«
Dann die vierte Nachricht und wieder Kate. » ... Familie gefunden. Komm ... Teague ... hat alle umgebracht.«
Teagues Herz pochte heftig. Kate hatte ihre verdammten Nachforschungen angestellt und war auf ein Wespennest gestoßen. Er legte auf. Dann sagte er schroff: »Ich muss nach Hobart. Jetzt.«
Dan packte ihn bei der Schulter. »Warum Hobart?«
»Wo liegt Hobart?«, fragte Marilyn.
»Südlich von San Antonio«, sagte Teague. »Drei Stunden entfernt.«
Alle riefen: »Warum Hobart?«
Was stimmte mit diesen Leuten nicht? Er war schließlich derjenige, der ein Problem hatte. »Kate ist in Hobart. Sie sagt, sie hätte ihre Familie gefunden. Sie sagt, er habe sie alle umgebracht.«
Marilyn holte entsetzt Luft.
»Kate?« Die Brünette, Hope, starrte ihn an. »Wollen Sie damit sagen, Kate ist meine Schwester Caitlin?«
Teague staunte, wie schnell Probleme sich lösen ließen, wenn genug Geld da war.
Der Flug mit dem Helikopter von Austin nach Hobart sollte gerade mal eine halbe Stunde dauern. Als die Rotorblätter sich in Bewegung setzten, erstarb jeder Informationsaustausch zwischen Teague, Marilyn, Hope, Pepper, Zack, Dan und Gabriel. Als der Hubschrauber landete, teilte Dan Waffen aus. Hope und Pepper nahmen sich je eine, genau wie Gabriel.
Natürlich. Sie waren schließlich Oberlins Zielpersonen.
Zack gab Dans 9-mm-Beretta an Teague weiter, und Teague akzeptierte grimmig.
Sobald er Kate zu Gesicht bekam, würde er ihr sagen, dass dieser Zwischenfall genau das war, weswegen sie nicht nach Hobart hatte gehen sollen. Er würde ihr das rücksichtslos entgegenschleudern. »Ich habe es dir doch gesagt!« Während der Helikopter in den Sinkflug ging und seine Anspannung wuchs, legte er sich ein paar Antworten zurecht.
Sie blieb, verdammt noch mal, besser am Leben, damit sie sich
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