Verbotene Nähe
gelandet.
»Sie hatten doch auch ein Baby Wie war noch mal ihr Name? Caitlin. Caitlin Prescott. So ein hübsches Kind. Ich habe immer gesagt, sie würde eines Tages aussehen wie Sie.« Mrs. Parker betrachtete Kate gründlich. »Meine Güte, ich weiß nicht, wie Sie es schaffen, aber Sie sehen mit jedem Tag jünger aus. Sie sind nicht losgezogen und haben eine von diesen Verjüngungskuren gemacht? So was Närrisches, Gott ins Handwerk zu pfuschen. Ach was, Sie sind ja die Pfarrersfrau. Sie würden so was nicht machen.«
»Mama. Da kommt Cathy mit der Bestellung der Dame.«
Maureen legte die Hand auf die Schulter ihrer Mutter. »Wir gehen jetzt besser an unseren Tisch zurück und lassen sie essen.«
»Natürlich.« Mrs. Parker hievte sich an ihrer Gehhilfe auf die Beine. »Seien Sie nicht so still! Es wird einsam um mich, seit ich in Pension bin. Kommen Sie mich mal besuchen. Ich mache Ihnen einen Birnenkuchen. Wissen Sie, Lana, mein Birnenkuchen hat Ihnen doch immer so geschmeckt.«
Lana.
»Danke«, stammelte Kate. »Es war wunderbar, Sie zu sehen.«
Lana. Evelyn Oberlin hatte ins Leere gestarrt, den Namen Lana gerufen und gesagt, dass es ihr leid täte ...
Während Mutter und Tochter weggingen, wischte sich Kate ihre plötzlich schweißnassen Hände an einer Serviette ab.
Mrs. Parker hatte ihr Details, Namen gegeben. Sie hatte darauf beharrt, dass Kate Lana war, die Pfarrersfrau ... und sie hatte einen Moment der Trauer erlebt.
Was hatte sie gesagt? Wer hätte gedacht, dass diese Kinder einfach so verschwinden würden ...
Cathy stellte einen Riesenteller mit dem French Dip und den Fritten auf den Tisch. Dann kam sie mit einem vollen Glas Milkshake wieder zurück. »Ist so lecker, wie er aussieht«, empfahl sie und ging an den Nachbartisch, um Kaffee nachzuschenken.
Wer hätte gedacht, dass diese Kinder einfach so verschwinden würden ...
Kate starrte das Essen an. Sie sah sich im Diner um. Die Leute saßen über ihre Teller gebeugt und musterten sie aus den Augenwinkeln.
Wer hätte gedacht, dass diese Kinder einfach so verschwinden würden...
Großer Gott. Kates ganzes Leben hatte sich geändert. In dieser Minute. Jetzt.
Sie nahm ihr Handy und rief Teague an. »Verdammt!«, flüsterte sie, als niemand ranging. Das Signal fiel immer noch aus, also hinterließ sie die Nachricht dreimal. »Ich habe meine Familie gefunden. Komm nach Hobart, Teague. Ich glaube, er hat sie alle umgebracht.«
Jemand trat an den Tisch. »Er hat sie nicht alle umgebracht.«
Kate sah auf.
Eine Frau um die vierzig stand da. Sie hatte eine Sanduhrenfigur, mit etwas mehr Sand unten, feuerrot gefärbtes Haar, und sie trug ein Hawaiihemd, rosafarbene Shorts und Laufschuhe ohne Socken.
»Hat er nicht?« Sollte Kate in ihren Wagen steigen und so schnell wie möglich wegfahren oder bleiben und herausfinden, wer sie war und was geschehen war?
Wie konnte sie ihrer Vergangenheit ausweichen, die sie soeben gefunden hatte?
»Ich bin Melissa Cunningham.« Die Frau lächelte und reichte ihr die Hand. »Ich hab mich immer gefragt, wann einer von euch zurückkommen würde.«
Kate schüttelte ihr die Hand. »Also haben Sie mich wiedererkannt?«
»Na klar.« Melissa beugte sich über den Tisch und sah Kate in die Augen. »Sie sind eines der Pfarrerskinder. Sie sind Lana Prescotts jüngste Tochter.«
22
Während er in Richtung Hobart fuhr, klingelte das Handy George warf einen Blick auf die Nummer. Jason Urbano.
George würde heute seine Rache bekommen, sein Geld ... und sobald er in Hobart war, auch seine Frau. Auf welche Art auch immer. Er würde Kate bekommen.
Er nahm das Gespräch absolut gelassen an. »Das wurde ja auch langsam Zeit.«
»Senator Oberlin?« Es war eine Frauenstimme. Mit einem leichten texanischen Akzent.
George runzelte die Stirn. Urbano hätte nicht die Sekretärin anrufen lassen sollen. »Ja?« »Hier ist Hope Givens.«
Hope Givens. George starrte den Highway an, der sich
vor ihm durch die Hill Country wand. In seinen Ohren summte das Blut.
»Hope Prescott Givens«, wiederholte sie zum besseren Verständnis.
Hatte Urbano versagt? Hatte Urbano ihn hintergangen?
»Senator, sind Sie noch da?« Sie hörte sich genauso an wie vor dreiundzwanzig Jahren, forsch, selbstbewusst, ganz die Pfarrerstochter.
Nun, sie hatte sich immer so angehört, nur ein Mal nicht, als sie erfahren hatte, dass ihre Eltern Diebe waren und dass keiner sie und ihre Geschwister haben wollte. Da hatte sie geschrien und geheult. Das arme,
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