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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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bezichtigt, das Ehepaar Prescott getötet zu haben.
    Mrs. Parker hatte ihr erklärt, dass Lana Prescott ihre beste Freundin gewesen war.
    Lana war Kates Mutter gewesen.
    Bennett war ihr Vater gewesen.
    Irgendwo da draußen gab es Kates Familie: zwei Schwestern und einen Adoptivbruder, die verloren waren, weil jemand dafür gesorgt hatte, dass sie getrennt worden waren. Und dieser Jemand war ... George Oberlin.
    Die Reporterin in ihr erkannte, dass dies eine Riesengeschichte war, die ihr eine nationale Karriere bescheren konnte.
    Das menschliche Wesen in ihr heulte wie ein Baby darüber, dass ein einziger korrupter Mann so viele Leben ruiniert hatte.
    Ihr verdammtes Handy funktionierte nicht.
    Melissa hatte die Telefonnummern, die Kate ihr gegeben hatte, mitgenommen - Teagues, Marilyns, die vom FBI, von KTTV Melissa hatte versprochen, heimzufahren und einen nach dem anderen anzurufen, damit sie herkämen. Kate hatte sich von der Vorstellung verabschiedet, sie könne mit dieser Sache allein fertig werden. Bei Gott, sie hatte die Kavallerie gerufen.
    Als sie sich von den Gräbern abwandte, beobachtete sie, wie eine Lincoln-Limousine die Straße herauffuhr und auf das Grundstück einbog. Sie parkte neben ihrem Auto, dem einzigen auf dem Friedhofsgelände.
    George Oberlin stieg aus.
    Wer sonst?
    Wie hatte Kate nur so dumm sein können, zu glauben, sie könne unbemerkt nach Hobart entschlüpfen? Wie ein Riesenkrake streckte Oberlin überallhin seine Tentakel aus.
    Er kam auf sie zu. Ihr Herzschlag holperte vor Abscheu beim Anblick seines blonden Haares, seines aufrechten
    Gangs. Dieser Dreckskerl hatte ihre Eltern ermordet. Wegen einer krankhaften Besessenheit hatte er ihre Mutter und ihren Vater getötet und Kate weggegeben, als sei sie Abfall.
    George Oberlin war ein Mörder. Ein Serienmörder. Ein skrupelloser Mensch ohne Moral.
    Hass brannte heiß in ihr. Hatte sie Angst? Ja, natürlich. Aber sie wollte, musste wissen, warum und wie er ihre Familie ausgelöscht hatte.
    Sie stand am Grab ihrer Eltern, während er sich näherte. Er musste bemerken, dass sie die Wahrheit kannte, trotzdem posierte er noch - das Kinn gereckt, ein seriöses Lächeln auf den Lippen -, versuchte, in ihren Augen attraktiv zu wirken. Als er vor ihr stehen blieb, erlaubte er sich einen Blick über die Grabsteine. »Was hat Ihnen diese Frau erzählt?«
    »Sie meinen Melissa Cunningham?« Kate provozierte ihn mit ihrer Feindseligkeit. »Sie hat mir erzählt, dass Sie meine Eltern ermordet haben.«
    »Spekulationen. Unbegründete Spekulationen«, sagte er prompt.
    »Welche Sie nicht abstreiten.« Sie schlüpfte in ihre Reporterrolle. »Finden Sie nicht, dass jemand, der eines Mordes bezichtigt wird, den er nicht begangen hat, schockiert reagieren und die Vorwürfe weit von sich weisen sollte?«
    »Meine Liebe«, sagte er, jeder Zoll ein Mann, der von bösartiger Verleumdung und Misstrauen verletzt worden war, »ich glaubte, Sie würden natürlich bemerken, wie grotesk eine solche Geschichte ist.«
    »Ich bin nicht Ihre ...» Sie holte Luft. Sie sollte gar nicht mit ihm hier sein. Aber sie wollte die Wahrheit hören, und wenn sie die erfahren wollte, dann musste sie cool sein. Interessiert. »Aber Sie haben Ihre Frau getötet. Sie haben Mrs. Blackthorn getötet. Es kann also als sicher gelten, dass Sie meine Eltern getötet haben.«
    »Ich habe getan, was getan werden musste. Wozu mich die Leute gezwungen haben. Ich komme aus ärmsten Verhältnissen. Aus ärmsten Verhältnissen!« Oberlin schaltete in den Senatorenhabitus um. Er straffte die Schultern, seine Stimme nahm den geschmeidigen Ton eines Redners an. »Mein Vater war Fernfahrer. Er fluchte. Er trank. Er spuckte. Er stank. Und meine Mutter - sie war so gut, so lieb. Er jagte ihr Angst ein. Tag für Tag fürchtete sie, dass er sie wieder schlagen würde. Oder mich.«
    »Klingt, als sei Ihr Vater ein Monster gewesen.« Es war unvermeidlich, dass sie Oberlins Jugend mit Teagues verglich. Was war es, das aus dem einen Mann ein Ungeheuer machte, aus dem anderen einen Beschützer? »Aber ich verstehe nicht. Was hat Ihnen die Rechtfertigung dafür geliefert, meine Eltern zu ermorden? Dass Sie einen bösen Vater oder eine gute Mutter hatten?«
    Die Fassade des Senators geriet ins Rutschen. Ein dunkles, stumpfes Rot kroch von Oberlins Kragen über den Hals, das Gesicht, die Ohren. »Hören Sie einfach nur zu« - er atmete tief durch -, »ich kann das alles erklären.«
    »Tun Sie das, bitte.« Sie

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