Verbotene Nähe
Verdächtigen Ausschau halten, während Sie die verschiedenen Körperteile begutachten, meine Herren.«
»Ja, Sir, machen wir.« Big Bob salutierte, als sei Teague sein kommandierender Offizier. »Keine Verdächtigen in Sicht, Sir! Wir tun unser verdammt Bestes, Sir!«
Teague lockerte seinen Griff an Chuns Hemdkragen. »Also gut. Zurück an die Arbeit. Miss Montgomery ist nicht der einzige Job, den wir zu erledigen haben.«
»Ja, aber sie zu beobachten macht am meisten Spaß.« Big Bob grinste. »Wir könnten Ihnen schlecht einen Vorwurf machen, wenn Sie ihre Beobachtung selbst übernehmen wollten. Wenn sie mir gehören würde, würde ich auch jeden vermöbeln, der sie angafft.«
»Sie gehört nicht mir, und ich schlage ihretwegen auch niemanden zusammen«, sagte Teague entnervt.
Chun gab einen erstickten Laut von sich und rieb sich den Hals.
»Was soll das? Ich habe Ihnen nicht wehgetan!« Sämtliche Augenbrauen im Raum schössen in die Höhe. Teagues Zorn kochte über. »Ich bezahle euch Typen nicht dafür, dass ihr hier herumhängt. Los, seht zu, dass ihr die bösen Jungs findet.«
»Ja, Sir.«
»Ja, Teague.«
Er hörte Gemurmel und sah das eine oder andere Grinsen, während sich alle an ihm vorbeischoben. Als er sich umdrehte und Big Bob finster ansah, zeigte der auf den Monitor und sagte: »Ich muss sie die nächste Stunde über beobachten. Das ist mein Job.«
»Richtig.« Teague verließ den Raum und machte sich in Richtung des Ostflügels auf, zum Erdgeschoss. Er hatte etwas mit Fräulein Unterhosenlos zu besprechen.
Er und Kate hatten sich auf einen sonderbaren Waffenstillstand geeinigt. Er lebte in ihrer Wohnung, bestellte abwechselnd mit ihr das Essen, kümmerte sich um seine Wäsche und stritt sich mit ihr um die Fernbedienung. Die ersten beiden Tage über hatte sie ihn argwöhnisch beobachtet, als rechne sie damit, dass er ihr den Blick zuwarf und sie damit davonjagte. Aber er hatte darauf geachtet, sich locker und normal zu benehmen - obwohl es auch für ihn nicht normal war, seine Zeit in der Wohnung einer Frau zu verbringen und nicht in ihrem Bett.
Aber das sagte er ihr nicht. Er küsste sie nicht, er berührte sie nur beiläufig - auch wenn er dafür sorgte, dass er sie häufig berührte -, und er bekam seine Belohnung. Sie hatte sich wieder so weit entspannt, dass er sich um sie kümmern konnte, und er tat alles, um sie vor dem Stalker zu beschützen. Er schien auch Erfolg zu haben und genoss es sonderbarerweise fast, bei ihr zu leben ... auch ohne Sex.
Aber das brauchten seine Männer nicht zu wissen.
Er zog eine finstere Miene und dachte daran, wie sie ihn bei einem Streitgespräch über die staatliche Bildungspolitik in die Enge getrieben hatte. Er war nie ein guter Verlierer gewesen. Aber einen Augenblick später verbog ihm ein schiefes Lächeln die Mundwinkel. Vielleicht konnte er für Kate zu einem guten Verlierer werden, denn sie konnte ihn in Grund und Boden argumentieren.
Nachdem man in Kates Fitnessstudio von seinen Qualifikationen erfahren hatte, hatte man ihm den Kickbox-Kurs übertragen. Er arbeitete jeden Morgen mit den Damen an ihrer Selbstverteidigung - und er mochte die Frauen. Er hatte nie wirklich mit normalen amerikanischen Frauen zu tun gehabt. Er hatte sie auf den Straßen von Brownsville gesehen. Er hatte auf Frauen aufgepasst, die ihre größten Diamanten trugen. Er hatte sich mit Frauen verabredet, die ein Abenteuer erleben wollten. Aber er hatte nie gehört, wie sie von ihren Kindern erzählten, sich über ihre Männer oder ihre Arbeit beschwerten oder einander sagten, wie gut sie aussahen trotz der zehn Pfund Ü bergewicht. Sie waren wirklich nett, und Kate gehörte dazu.
Genau genommen gehörte Kate überall dazu. Sie hatte die Gabe, sich anzupassen und überall willkommen zu sein. Sie war auf eine Weise empathisch, die die Leute dazu brachte, sie zu mögen. Selbst Linda Nguyen schien sie zu tolerieren, und Linda hatte einen Charakter wie eine Uzi.
Er bog um die Ecke und sah Kate.
Er hatte sie also offenkundig davon überzeugt, dass er so harmlos wie ein unbeweglicher alter Kater war, so wie sie hier auf den Gängen des Kapitols ohne Unterhose herumlief. »Kate!«
Sie drehte sich um, als sie seine Stimme hörte, und lächelte. Lächelte, als freue sie sich, ihn zu sehen.
Er war verdammt froh, sie zu sehen. Viel zu verdammt froh und auch viel zu erleichtert, dass sie nicht gleich davonlief. »Kommen Sie.«
Sie eilte auf ihn zu und folgte ihm zum
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