Verbotene Nähe
auf und ging zur Tür.
»Sie nehmen Kate heute Abend zu sich nach Hause mit, Boss?«, fragte Chun ein wenig amüsiert.
Teague blieb stehen.
»Natürlich tut er das.« Gemma kicherte. »Er sorgt dafür, dass sie Tag und Nacht in Sicherheit ist.«
»Was sollte daran verkehrt sein?«, ereiferte sich Teague.
»Nichts.« Big Bob wippte wieder auf den Absätzen und grinste. »Nicht das Geringste. Aber wenn ich Sie wäre, Boss, dann wäre ich lieber vorsichtig, sonst fahren Sie für immer diesen hübschen kleinen Sportwagen.«
Teague schlug die Tür zu, als das Gelächter losbrach.
Er war der Inbegriff des Junggesellen. Außer gutem Sex hatte er einer Frau nichts zu geben. Ein paar Frauen - gute Frauen, Frauen wie Kate - sehnten sich aber nach Liebe und Intimität. Nach einer Beziehung.
Als er noch ein Kind gewesen war, hatte seine Mutter ihm mit Gelächter oder einem festen Klaps gezeigt, dass seine Umarmungen und zärtlichen Worte sie anwiderten. Er durfte es bei Kate nicht auf Liebe anlegen - denn falls sie ihn auslachte, würde das letzte bisschen Seele, das ihm geblieben war, der Leere und der Angst weichen.
Nein, verdammt. Big Bob irrte sich. Kate hatte keine Chance.
Falls sie mehr wollte, als er zu geben bereit war, würde er ihr klarmachen, dass sie seine Unabhängigkeit zu respektieren hatte, und das Weite suchen.
Bedauerlicherweise suchte sie sich genau diesen Augenblick aus, um beim Senatssaal um die Ecke zu biegen. Schlimmer noch, sie lächelte, als sei sie froh, ihn zu sehen.
Diese Frau kannte keine Scham.
Er erwiderte das Lächeln nicht. »Komm.« Er nahm sie bei der Hand und marschierte in Richtung ihrer Autos.
Sie kicherte. Kicherte!
Hatte er wirklich gedacht, er habe sie unter Kontrolle? Sie führte ihn an der Nase herum - oder, besser gesagt, am Schwanz.
Ein früher Nordwind fegte durch Austin und ließ die Temperatur in weniger als einer Stunde um zehn Grad sinken. Die Kälte fraß sich durch seinen Anzug.
Kate verschränkte die Arme vor der Brust und senkte der steifen Brise wegen den Kopf, während sie auf ihr Auto zuliefen.
Aber er zog sie nicht an sich.
Wenn das, was er auf dem Monitor von Oberlin gesehen hatte, irgendetwas zu sagen hatte, dann hatten sie es mit einer richtiggehenden Obsession zu tun. Zu dumm, dass es erst Mrs. Oberlins Tod bedurft hatte, um Teagues Sinne zu schärfen. Dem Mord an Mrs. Oberlin.
Was für ein verdammtes Durcheinander.
Teague sah Kate von der Seite an.
Sie bemerkte seinen Blick und lächelte.
Er konnte nicht anders. Er lächelte zurück, als hätte er keine anderen Sorgen auf dieser Welt.
Er hoffte, keiner möge Oberlin zutragen, dass Kate und Teague gemeinsam gegangen waren. Keine Ahnung, was der Senator sonst tun würde. Durchdrehen, vermutlich. Es wäre besser gewesen, sie wären getrennt gegangen, aber Teague konnte nicht zulassen, dass Oberlin Kate ausfindig machte.
Und Teague brauchte sie jetzt, jetzt...
Sie reichte ihm ihre Autoschlüssel.
Teague sperrte Kate die Tür auf und startete den Motor. Als er ohne Probleme ansprang, verließ er den Wagen und schob Kate auf den Fahrersitz. »Fahr zu mir nach Hause.«
»Ich dachte, wir fahren zu mir, damit ich packen kann.« Sie sah ihn mit großen erstaunten Augen an, als wisse sie nicht ganz genau , was er von ihr wollte.
»Später.« Er schlug die Tür zu und legte die Handflächen auf das kühle Metall des Wagens. Er war ein Knäuel aus Sorge, Lust, Aggression und Liebe ... nein. Nicht Liebe, das wusste er.
Er folgte ihr durch die Straßen Austins. Er war derjenige, der ihr folgte, dafür sorgte er. Und als sie an seinem Haus angekommen waren, begleitete er sie, die Hand an ihrem Rücken, nach drinnen. Es war, als hätte jenes idyllische Wochenende, an dem sie geschwommen, sich unterhalten und sich geliebt hatten, niemals stattgefunden. Er war verzweifelt vor Begierde. Er musste sie jetzt haben.
Als sie Brenda am Empfang sitzen sahen, blieben sie beide wie angewurzelt stehen.
»Hallo, Teague, Kate. Wie geht es?«, fragte Brenda fröhlich.
»So spät noch bei der Arbeit?« Kate hörte sich an, als sei sie nur beiläufig an der Antwort interessiert.
Teague hätte am liebsten geknurrt. Er hatte einen Ständer, an dem man einen Mantel aufhängen konnte, und sie fing an, sich mit seiner Sekretärin zu unterhalten.
»Ich muss noch Papierkram erledigen.« Brenda sah Teagues tödlichen Blick. »Morgen.«
Sie stand auf und schob die Akten zu ordentlichen Stapeln zusammen. »Wir sehen uns
Weitere Kostenlose Bücher