Verbotene Nähe
morgen früh! Oder, uh, auch nicht. Gute Nacht!« Sie nahm ihre Jacke vom Garderobenständer und ging hinaus.
Kate lehnte sich an die Wand und sah mit einem halben Lächeln zu, wie Teague abschloss und die Alarmanlage einschaltete.
Dann warf sie sich ihm mit einer Wucht, die sie selbst verblüffte, an den Hals und küsste ihn. Sie war schamlos vor Leidenschaft, gierig vor Lust. Sie hielt ihn mit den Armen umfangen, ein Bein um ihn geschlungen, und er ließ sie lange Zeit gewähren.
Dann erinnerte er sich wieder - wenn die Zeit kam und sie Intimitäten zu fordern begann, musste er sie aufgeben. So hatte er es geplant. Er musste sie fortschicken.
Er hob sie hoch und trug sie ins Wohnzimmer. Dann legte er sie auf den Teppich und liebte sie schnell und wütend, während die Schwarzweißfotografien aus dem neunzehnten Jahrhundert ihnen zusahen.
Und Kate blieb bei ihm. Sie machte seine Geschwindigkeit, sein Ungestüm mit. Sie schrie ihr Vergnügen mit einer Unbefangenheit heraus, die ihn einen Moment lang vergessen ließ, dass er sie zu dominieren hatte, und er ... lebte einfach nur.
Er lebte, wie er nie zuvor gelebt hatte.
Danach blieb er auf dem Teppich liegen und starrte das Deckengewölbe an. Seine Brust hob und senkte sich, während er um Luft rang. Um Haltung rang.
Um sich selbst rang.
Kate drehte sich zur Seite, stützte sich auf einen Ellenbogen und starrte ihn an. »Es ist Zeit, dass wir mal meine Mutter besuchen.«
Teague spannte sich an und kniff die Augen zu. »Warum?«
»Weil diese Sache mit Senator Oberlin etwas mit meinen leiblichen Eltern zu tun haben könnte. Und Marilyn weiß vielleicht etwas.«
Kate hatte recht. Aber das war nicht alles. Sie hatte noch etwas anderes im Sinn.
»Außerdem haben wir eine Beziehung«, fuhr sie fort. »Und sie wird dich kennenlernen wollen.«
Das war genau der Grund, weshalb er Mrs. Montgomery nicht kennenlernen wollte. Er hatte nie die Mutter einer jener Frauen kennengelernt, die er gefickt hatte, und er wollte auch jetzt keine kennenlernen. »Woher sollte sie wissen, dass wir eine Beziehung haben?« Eine logische Frage.
Kate gab ihm die logische Antwort, während sie sich gleichzeitig so hinlegte, dass ihre Brüste auf seinem Oberkörper zu liegen kamen. »Wir haben schließlich herumerzählt, dass wir zusammen sind, um unsere Nachforschungen Oberlin betreffend zu verbergen. Erinnerst du dich? Marilyn ist beliebt und hat gute Beziehungen. Wenn ich es ihr nicht sage, erfährt sie es von jemand anderem.« Kate strich mit dem Zeigefinger über seine Rippen. »Ich will ihr nicht wehtun.«
Er brummte und wünschte sich, Kates Nippel drückten sich nicht derart in seine Haut. Seine Widerstandsfähigkeit war stabiler, wenn sein Hirn nicht vor Lust benebelt war.
»Das musst du doch verstehen. Du hast auch eine Mutter, die du liebst und vermisst.«
»Nein«, stellte er rundweg fest.
Verdammt noch mal, Teague, du kleiner Bastard, du kannst das Kind doch nicht zu einem Bandenkrieg mitnehmen! Sei nicht so gottverdammt dumm! Du bist ein dummer Mischlingsjunge, ein halber Gringo, und wenn du erstochen wirst, wird sich keiner darum scheren. Ich jedenfalls bestimmt nicht. Aber dieses Kind...
»Teague, was hat dieser Blick zu bedeuten?« Kate strich mit der Hand über seine Brust, an der Stelle, wo sein Herz wie verrückt pochte.
... wenn du erstochen wirst, wird sich keiner darum scheren. Ich jedenfalls bestimmt nicht. Aber dieses Kind ist erst vierzehn Jahre alt. Sie ist deine Cousine! Wenn ihr etwas passiert ...
»Mein armes Baby!« Kate hörte sich absolut ernst an. »Ich weiß, du hast gesagt, dass du deinen Vater verloren hast, als du noch sehr klein warst, aber ich dachte ... ich dachte, du und deine Mutter stündet einander nahe. Was ist passiert?«
Falls Kate glaubte, dass mit ihm zu schlafen ihr das Recht gab, in seinem Privatleben herumzuschnüffeln, ihm Fragen zu stellen, ihn zu bemitleiden, dann irrte sie sich.
Aber dieses Kind ist erst vierzehn Jahre alt. Sie ist deine Cousine! Wenn ihr etwas passiert...
Teague starrte Kate mit halb zusammengekniffenen Augen an. Kate war Reporterin. Sie berichtete über Verbrechen, Wirbelstürme und Senatsanhörungen. Aber sie hatte keine Ahnung, wie das wirkliche Leben funktionierte. Hätte er sie danach gefragt, hätte sie ihm vermutlich erklärt, dass die Menschen im Grunde gut waren. Darauf hätte er wetten können. Er hätte bei der Vorstellung am liebsten vor Lachen aufgeheult. Oder vor ohnmächtiger Wut. Wenn er
Weitere Kostenlose Bücher