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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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Treppe führen«, sagte er knapp und plötzlich eher unfreundlich.
    Verärgert und verunsichert folgte Missy ihm in die Bibliothek, wo sie die Morgenzeitung aufgeschlagen auf dem Tisch liegen sah– ein Indiz dafür, dass er sich durchaus schon länger im Haus aufhielt, vermutlich bereits seit dem Morgengrauen.
    » Da ich dich seit nunmehr einundzwanzig Jahren kenne, wirst du mir vielleicht zugestehen, dass ich dich sehr gut entschlüsseln kann, nicht wahr?«, fragte er, nachdem sie beide Platz genommen hatten. Er hielt kurz inne und sprach dann weiter, denn die Frage war nur rhetorisch gemeint. » Auf die eine oder andere Art bist du mehr als die Hälfte deines Lebens in Rutherford verliebt gewesen. Bitte erklär mir, warum du dich jetzt weigerst, ihn zu heiraten? Verdammt, Missy, er ist es dir schuldig!« In seinen grünen Augen blitzte Ärger auf.
    » Was soll das heißen?«, rief sie. » Du hast doch gesagt, dass du jede meiner Entscheidungen unterstützen wirst, ganz gleich welche ich treffe!«
    » Ja, das habe ich gesagt, weil ich überzeugt war, dass du zur Besinnung kommst und seinen Antrag annimmst«, fuhr er ihr über den Mund. » Meine Güte, er hat dich kompromittiert, und es kann sein, dass du mit seinem Kind schwanger bist. Hast du auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendet, was du dann tun willst? Als unverheiratete Lady?«
    Thomas wirkte wieder so aufgebracht wie in dem Moment, als er von ihrem Fehltritt erfahren hatte. Zum Teufel mit ihm und seinem nutzlosen Versprechen! Was sollte sie damit, wenn er es nicht hielt?
    » Er liebt mich nicht. Willst du mich an einen Mann verheiraten, der nur gezwungen zum Altar geht?«
    » Ich möchte dich lieber mit dem Vater deines Kindes verheiraten, als dich dem Scherbengericht der Gesellschaft zu überlassen.« Er stand auf und fing an, im Zimmer auf und ab zu marschieren.
    » Wie ich James bereits erklärt habe, bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich wirklich ein Kind erwarte oder nicht. Frauen werden auch aus anderen Gründen ohnmächtig. Es könnte beispielsweise zu wenig Essen gewesen sein, denn seit Wochen leide ich unter Appetitmangel.« Was der Wahrheit entsprach. Die letzte verhängnisvolle Begegnung mit James hatte ihr alle Lust auf Essen geraubt, und sie musste sich zu jedem Bissen zwingen.
    Thomas durchbohrte sie mit einem Blick, der ihr zu verstehen gab, dass sie ihm heute nichts recht machen konnte, egal was sie auch sagte.
    » Du hast versprochen, dass du mich nicht zwingen wirst«, erinnerte sie ihn erneut und betrachtete den breiten Rücken ihres Bruders. Thomas machte ein paar Schritte, drehte sich um und kehrte zum Schreibtisch zurück.
    » Für heute will ich nichts mehr dazu sagen. Aber wir werden die Sache noch einmal diskutieren, wenn sich die Schwangerschaft bestätigt. Und dann bin ich, das kann ich dir garantieren, erheblich weniger nachsichtig mit dir als jetzt.«
    Mit anderen Worten, er würde in diesem Fall auf einer Heirat bestehen.
    » Ich nehme die Schuld für das Geschehene auf mich, und ich bin auch bereit, selbst für die Folgen einzustehen. Und wenn du James anschaust, meinst du nicht, dass er schon gestraft genug ist?«
    Missy befürchtete einen Wutanfall ihres Bruders, denn seine Augen funkelten sie drohend an. » Du bist nicht das einzige Mitglied der Familie. Hast du eigentlich einmal an Emily oder Sarah gedacht? Und an Mutter?«
    » Natürlich habe ich das. Und ich werde es nicht zulassen, dass unser Ansehen in der Gesellschaft Schaden nimmt. Wenn es sein muss, gehe ich weg.«
    Thomas schloss die Augen und seufzte erschöpft. » Missy, der Mann hat dich kompromittiert«, beharrte er kopfschüttelnd. » Er ist es dir schuldig. Und was die Prügel betrifft, die hat er verdient. Wenn du diesen verdammten Kerl nicht so sehr lieben würdest, hätte ich ihn auf Pistolen gefordert.«
    » Duelle sind nicht mehr erlaubt. Du könntest dafür ins Gefängnis kommen.«
    » Männer haben sich schon aus nichtigeren Gründen duelliert«, erwiderte ihr Bruder trocken.
    Missy lächelte zaghaft. Trotz seines aufbrausenden Temperaments und trotz James’ Vertrauensbruch würde Thomas seinem Freund keinen ernsthaften Schaden zufügen oder ihn gar töten. Dazu liebte er ihn viel zu sehr. Ihn nach Strich und Faden zu verprügeln, das ging in Ordnung, aber mehr war nicht drin.
    » Nun, dann müssen wir alle ja außerordentlich dankbar sein, dass es nicht so weit gekommen ist«, spottete sie.
    » Ja, das sind wir wohl«, brummte er in

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