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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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die ihm jeden klaren Gedanken zu rauben schien, sobald sie nur in seiner Nähe auftauchte.
    Missy erging es nicht viel besser. Sie zitterte noch am ganzen Körper, das Herz pochte ihr heftig in der Brust, und sie rang keuchend nach Luft. Mühsam rang sie darum, die Kontrolle wiederzugewinnen.
    Erneut hatte ihr Körper ihr einen Streich gespielt. Erst lehnte sie seinen Antrag ab, um sich Sekunden später in seinen Armen zu winden. Der Mann wirkte auf sie wie ein Narkotikum, schlimmer noch als Opium, von dem man behauptete, dass es Halluzinationen und eine unglaubliche Euphorie hervorrufe.
    Als er sich zu ihr umdrehte, zeugte lediglich eine wirr in die Stirn hängende Locke von ihrer stürmischen Umarmung. » Hm. Ganz nett. Nun, ich nehme an, dass wir uns sehr bald wiedersehen werden.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Nett? Alles Mögliche würde passen– lüstern, unanständig, himmlisch, aber nett war eine völlig unangemessene Untertreibung.
    James redete weiter, als rechnete er gar nicht mit einer Antwort. » Du bist doch auch zu Lady Langleys Ball eingeladen, nicht wahr?«, fragte er in aller Unschuld und Höflichkeit.
    » Ja. Aber du… Äh, ich bin nicht davon ausgegangen, dass du mit deinem verunstalteten Gesicht dort hingehst.« Inständig flehte sie, dass er nicht kommen wollte oder konnte. Eines von beiden würde ihr reichen.
    » Der Ball findet in drei Tagen statt. Dann bin ich wieder so gut wie neu. Falls es jemand wagt, eine Bemerkung über eine Schwellung oder eine Verfärbung zu machen, die vielleicht noch zu sehen ist, antworte ich einfach, dass dein Bruder versucht hat, mich zu Brei zu schlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand darüber verwundert wäre, du etwa?«
    Außer der Tatsache natürlich, dass alle Welt wusste, wie eng die beiden befreundet waren, dachte Missy. Ob man da sein heftiges Temperament als Erklärung gelten lassen würde?
    » Dann sehen wir uns auf dem Ball«, sagte sie, obwohl sie beschloss, nicht hinzugehen. » Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich habe heute noch sehr viel zu erledigen.«
    In seinen Augen funkelte es amüsiert, und er lachte leise. » Soll das heißen, dass du mich bittest zu gehen?«
    » Ich glaube, unser Gespräch ist beendet.« Sie zog die dunklen Brauen hoch.
    Er lächelte immer noch, als er sie anschaute. Dann verbeugte er sich formvollendet. » Wenn ich mir nur trauen könnte… und dir auch, dann würde ich dir einen züchtigen Kuss innen auf dein Handgelenk drücken. Aber du weißt ja, wohin das führt.«
    James schien großes Vergnügen dabei zu empfinden, sie mit tausend kleinen Nadelstichen zu traktieren. Missy verkniff sich eine Antwort in der Furcht, dass er womöglich zu Waffen griff, gegen die sie wehrlos war. Es schien ihr also ratsamer, keinen neuerlichen Disput vom Zaun zu brechen. Außerdem schien es sinnvoller, ihre Kräfte zu schonen, denn sie würde sie garantiert noch brauchen.
    Sie schaute ihm nach, doch erst als sie hörte, wie die Eingangstür laut klickend ins Schloss fiel, verließ sie ebenfalls den Salon. Es war nicht gelaufen wie von ihr geplant. Der Mann war sich seiner viel zu sicher. Und warum? Weil sie, statt ihn konsequent abzuweisen, jedes Mal in seinen Armen landete und dahinschmolz wie Schnee in der Märzsonne, sobald er sie berührte.
    » Wann dürfen wir mit der Hochzeit rechnen?«
    Missy erschrak und wäre beinahe auf der Treppe gestolpert.
    Thomas stand in dunkelgrüner Hose und Hemdsärmeln in der Tür zur Bibliothek und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Er kam näher, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    » Thomas, ich hatte keine Ahnung, dass du da bist«, meinte sie und lachte nervös bei dem Gedanken, wie lange er wohl schon dort stand. Die Bibliothek lag dem Salon direkt gegenüber. Wenn er nur wenige Minuten zuvor aus der Tür getreten war… Sie durfte sich gar nicht ausmalen, was er dann zu sehen bekommen hätte.
    Aber er wirkte ganz und gar nicht missmutig, sondern lächelte auf eine Art, als wollte er ihr zu verstehen geben, dass er Bescheid wisse, praktisch eingeweiht sei.
    » Und was findest du so lustig?«
    » Du hast also zugestimmt, diesen Lump zu heiraten?«
    Wenn er wirklich an der Tür gewesen war, dann hatte er sie offenbar vollkommen falsch verstanden. » Nein, das habe ich nicht.«
    Er zog die Brauen zusammen, seine lässige Körperhaltung versteifte sich. » Komm bitte mit. Wir sollten unsere private Unterhaltung nicht unbedingt auf der

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