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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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mittlerweile ebenfalls seit vier Jahren auf dem Heiratsmarkt, ohne dass sich ein Ehemann gefunden hätte. Inzwischen begann sie sich in das Schicksal zu fügen, vielleicht als schrullige Jungfer zu enden. Missy konnte nicht begreifen, warum ihre Freundin nicht längst verheiratet war. Jeder Gentleman müsste sich glücklich schätzen, sie als Frau an seiner Seite zu haben. Claire war hübsch, zierlich und blond. Und obwohl sie immer behauptete, kein Fleisch auf den Rippen zu haben, hielt Missy die Figur ihrer Freundin für ausreichend üppig und kurvenreich.
    Nun, in ihrer ersten Saison hatte sie den Heiratsantrag eines Baronet abgelehnt, der doppelt so alt war wie sie, dann den eines zweimal verwitweten Viscount mit sieben Kindern und schließlich das Angebot von Lord Rudnick, dem man gerüchteweise nachsagte, er hege eine Schwäche für junge Männer. In der zweiten Saison verlief es kaum anders.
    » Ich bin der Meinung, dass du dir diesen Plan insgesamt aus dem Kopf schlagen solltest. Reicht es denn nicht, dass du bereits dreimal eine perfekte Saison an einen Mann verschwendet hast, der, und das liegt doch auf der Hand, keinen müden Pfifferling auf dich gibt? Wenn ich auch nur halb so viele interessante Angebote wie du erhalten hätte, wäre ich nicht nur verheiratet, sondern würde mich zweifellos bereits auf mein zweites Kind freuen. Um Himmels willen, du könntest inzwischen Countess Granville sein. Ist es nicht offensichtlich, dass Lord Rutherford ebenso wenig bereit ist wie dein Bruder oder Lord Cartwright, sich irgendwo häuslich niederzulassen?« Claire drehte sich um, warf James und Victoria einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Missy mochte Granville sehr, war aber kein bisschen in ihn verliebt. Null. Außerdem musste er ihr überhaupt erst einmal einen Antrag machen. O ja, gewiss hatte er Andeutungen in diese Richtung gemacht, schien gründlich darüber nachdenken zu wollen, doch es war eindeutig, dass sein Herz nicht im Geringsten beteiligt war, wie auch immer die Entscheidung ausfallen mochte.
    Und was die Tändelei zwischen James und Lady Victoria betraf, nun, trotz ihrer brennenden Eifersucht hielt Missy es für unwahrscheinlich, dass sich mehr daraus entwickelte. Seit ihrer Einführung in die Gesellschaft hatte die Tochter des Marquess Cornwall niemals Interesse an irgendeinem Gentleman bekundet. Sie war schön und überaus gebildet, aber auch betont kühl und zu keinen Gefühlsregungen fähig.
    Missy erinnerte sie immer an diese kostbaren, schimmernden Porzellanpüppchen und fragte sich, ob Victoria Spencer ebenso leicht zerbrechen würde wie die Figürchen, wenn man ihr hart zusetzte.
    » James glaubt wie die meisten Männer, er sei noch nicht bereit für die Ehe. Alles, was er braucht, ist die richtige Frau. Allerdings wie viele haben geglaubt, dass Lord Neville nicht geschaffen sei zu heiraten, und dann tauchte plötzlich Miss Bash auf, und voilà, es dauerte nicht lange, bis er zum Altar geschritten ist, ohne zu jammern und zu klagen.« Was natürlich heißen sollte, dass genau sie die richtige Frau für James war.
    Claire verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. » Ich hoffe, dass du es dir inzwischen verkniffen hast, von Miss Bash und Lord Neville auf dich zu schließen. Mach dir keine falschen Hoffnungen. Herzensangelegenheiten sind niemals so unkompliziert, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.«
    » Was auch immer das heißen mag.«
    » Dass es mit der Liebe niemals einfach ist.«
    » Woher willst du das wissen?«, fragte Missy. Dann riss sie die Augen auf, beugte sich vor und wisperte: » Bist du etwa jemals verliebt gewesen?«
    Claires hellbraune Augen glänzten wehmütig. Sie betrachtete die in blauen Seidenhandschuhen steckenden Hände, die sie ordentlich auf dem Schoß gefaltet hielt. Nach ein paar Sekunden schaute sie wieder auf. » Ein einziges Mal– jedenfalls dachte ich es. Es war in meiner ersten Saison.«
    Das Bekenntnis verschlug Missy die Sprache, denn Claire hatte ihr tatsächlich kein Sterbenswörtchen verraten! » In wen?«, fragte sie mit gedämpfter Stimme.
    » Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Es zählt nur, dass ich damals nicht mehr über die Liebe wusste als über… über Geburtshilfe.«
    » Warum willst du mir nicht verraten, wer es war? Ich kann es gar nicht fassen, dass du es mir nicht anvertraut hast.«
    Claire zog die Brauen hoch. » Ich bin überzeugt, dass wir beide einander nicht alles haarklein erzählen.«
    Die Röte schoss Missy in die Wangen,

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