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Verdammnis der Lust (Band 1)

Verdammnis der Lust (Band 1)

Titel: Verdammnis der Lust (Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Grey
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Restaurants und führte mich zu einem der reservierten Tische.
    Ich legte meinen Mantel ab und setzte mich auf den Stuhl, den er mir zurechtgerückt hatte. Nervös sah ich mich um, während er mir gegenüber Platz nahm, und wandte mich etwas befangen meiner Begleitung zu. Doch Derek schaute mich nur abwartend an.
    „Stimmt etwas nicht?“
    Derek schüttelte den Kopf. „Nein.“
    Bei dem Klang seiner rauen Stimme lief mir ein Schauer über den Rücken. Aber warum sagte er denn nichts? Es machte mich wahnsinnig, dass er mich nur völlig emotionslos musterte. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ließ seinen Blick über mich gleiten. Seine Lederja cke hatte er noch nicht abgelegt und ein leichter Bartschatten zierte seine markanten Wangenknochen. Ich verlor mich in der Betrachtung seiner dunklen Augen, die sich bis tief in mich hinein zu bohren schienen.
    Ein Japaner mit dem breitesten Cockney Akzent, den ich je gehört hatte, nahm unsere Bestellung auf und rettete mich aus dieser beklemmenden wie verzauberten Situation.
    Während wir auf unser Essen warteten, taute Derek wieder etwas auf. Er schälte sich aus seiner Lederjacke und hängte diese über die Lehne seines Stuhls. Sein hellgrauer Pulli, unter dem ein weißes T-Shirt hervorblitzte, schmiegte sich an seine breiten Schultern.
    „So, Annabelle“, er stützte sich mit beiden Armen auf dem Tisch ab und beugte sich näher zu mir. „Dann erzähl doch einmal, wie du dir die Zeit vertreibst, wenn du mir gerade keinen Kaffee verkaufst.“
    Ich schluckte. Da Derek es sowieso herausfinden würde, konnte ich ihm auch direkt reinen Wein einschenken. „Ich musste aus finanziellen Gründen mein Architekturstudium abbrechen und arbeite momentan im Coffeeshop.“ Verunsichert schaute ich ihn an. Was würde er jetzt dazu sagen?
    „Ach, da s ist doch nicht schlimm“, Derek winkte lässig ab. „Was glaubst du, wie viele Studiengänge ich angefangen und dann sofort wieder abgebrochen habe?“
    Erleichtert atmete ich aus. Endlich einmal jemand, der mich nicht nach meinen beruflichen Qualifikationen beurteilte.
    „Architektur? Klingt spannend.“
    „Ist es auch“, ich holte Luft und erklärte leichthin. „Mich fasziniert es, wie die verschiedenen Stile in London harmonisieren. Es gibt unglaublich alte Gebäude und dann wieder ultramoderne Bauten.“
    „Welche gefallen dir besser?“
    „Wenn ich ehrlich bin – die alten Gemäuer.“ Ich lächelte zaghaft.
    „Dann solltest du unbedingt bei mir vorbeischauen. Das Haus meiner Familie ist beinahe der Tower.“
    Neugierig sah ich ihn an. „Ehrlich?“
    „So alt ist es vielleicht nicht“, gab er zu und grinste. „Es stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Wie viele Häuser aus der Queen’s Gate.“
    Bei dem Begriff Queen’s Gate klingelte es bei mir. Bilder von Prachtbauten flimmerten vor meinen Augen. Ich räusperte mich.
    „Und darf ich auch fragen, wie du dir deine Zeit vertreibst, wenn du nicht einen doppelten Espresso mit Sojamilch bestellst?“
    „Nein.“
    Empört sah ich ihn an. „Wie bitte? Warum denn nicht?“
    „Weil ich versuche, mysteriös zu erscheinen.“
    Bei seiner Antwort musste ich grinsen. Soviel Selbstironie hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
    „Und, funktioniert es?“, Derek streckte einen Arm über den Tisch und griff nach meiner rechten Hand. Seine langen kräftigen Finger umfassten die meinen und er zog mit seinem Daumen kleine Kreise auf meinem Handrücken.
    Prickelnd breitete sich Hitze unter seinen sanften Berührungen  auf meiner Haut aus. Wie hypnotisiert starrte ich auf unsere verschlungenen Hände und vergaß zu antworten. Meine kleine Hand verschwand fast in seiner großen und fühlte sich so an, als würde sie einfach dorthin gehören.
    „Annabelle?“
    Erschrocken sah ich Derek an. „Entschuldigung? Was hattest du mich gefragt?“
    Schmunzelnd blickte er mich an und drückte meine Hand auf einmal deutlich fester. Sein Lächeln verschwand und ein strenger Zug legte sich auf sein ebenmäßiges Gesicht. „Ich hatte dich gefragt, ob …“
    Weiter kam Derek nicht, da unser Essen gebracht wurde.
    Enttäuschung durchzuckte mich, als er meine Hand wieder loslassen musste. Ich beobachtete fasziniert, wie Derek seine Maki Röllchen geschickt mit den Holzstäbchen aufnahm, in die Sojasoße tunkte und zwischen seinen Lippen verschwinden ließ.
    Ich hingegen kämpfte mit meinen California Rolls und verteilte mehr Reis auf dem Tisch, als mir lieb war. Warum war ich bloß so

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