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Verdammnis der Lust (Band 1)

Verdammnis der Lust (Band 1)

Titel: Verdammnis der Lust (Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Grey
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ungeschickt? Wütend auf mich selbst machte ich eine kurze Pause und nahm all meinen Mut zusammen.
    „Also, jetzt mal ernsthaft“, ich fixierte mein en Gegenüber aufmerksam. „Was machst du beruflich?“
    Derek klapperte mit seinen Stäbchen und schien kurz zu überlegen. „Da ich ebenfalls die Uni habe sausen lassen“, er klaute sich geschickt eine der California Rolls von meinem Teller und fuhr fort, „wurde mir in der Stiftung meiner Familie kein Job angeboten und so lebe ich jetzt von diversen Aktienfonds.“
    „Aha.“ So richtig konnte ich mir unter seinem Lebenswandel nicht s vorstellen. „Was ist das denn für eine Stiftung?“
    „Die Stiftung wurde von meinem Großvater ins Leben gerufen und agiert im medizinischen Bereich.“
    Interessiert sah ich ihn an. „Wer ist denn dein Großvater? Jemand Berühmtes?“
    Dereks Augenbrauen zogen sich finster zusammen. „Das kann man so sagen. Er war der Earl of Huntley.“
    Gerade als es interessant wurde, klingelte mein Handy. Ich zuckte zusa mmen, als laut die Melodie von Super Freak durch das kleine Restaurant klingelte. Doch da ich immer mit dem Schlimmsten rechnete und ständig die Gefahr drohte, dass es meiner Tante schlechter ging, musste ich mein Handy überall hin mitnehmen.
    „Entschuldige bitte“, zerknirscht zog ich das Handy aus meiner Tasche. Mein Herz rutschte mir in die Hose, als ich die Nummer unserer Nachbarin erkannte, die sich heute Abe nd um Tante Maggie kümmerte.
    Unter Dereks neugierigen Blicken lauschte ich den panischen Worten von Krissy, die in heller Aufregung zu sein schien. Der Zustand meiner Tante hatte sich anscheinend dramatisch verschlechtert und die Nachbarin war mit der Situation vollkommen überfordert. Ich versprach, mich sofort auf den Weg zu machen, und beendete beunruhigt das Gespräch.
    „Es tut mir wirklich l eid“, ich stand auf und nahm den Dufflecoat, den ich über den freien Stuhl neben mir gelegt hatte und sah Derek enttäuscht an. „Meiner Tante geht es sehr schlecht und ich muss sofort nach Hause.“
    „Natürlich. D u musst dich dafür doch nicht entschuldigen.“ Rasch stand er auf und schlüpfte in seine Lederjacke. „Lass uns gehen.“
    Verdattert sah ich ihn an.
    Derek kam auf mich zu, nahm mir meinen Mantel ab und trat hinter mich.
    „Danke.“ Ich ließ mir von ihm in den Mantel helfen und überlegte verwundert, ob überhaupt irgendein Mann dies schon einmal für mich getan hatte. Ein leichtes Zittern durchlief mich, als Derek mit einer Hand an meinem Hals entlang fuhr und meine Haare vorsichtig aus dem Mantel zog.
    „Alles in Ordnung?“, er sah mich besorgt an.
    Ich nickte nur, nahm meine Tasche und ging auf den Ausgang zu.
    Derek wechselte nur noch einige Worte mit dem Restauranteigentümer und folgte mir mit langen Schritten.
    Während ich die Tür aufstieß, verfluchte ich mein Schicksal. Ausgerechnet jetzt hatte Krissy anrufen müssen. Es wäre sonst auch einfach zu schön gewesen. Wenn ich mich nach Jahren mal zu einem Date durchringen konnte, klingelte nach zwanzig Minuten das Telefon.
    Die plötzliche Kälte ließ mich erschaudern. Ich zog die Schultern hoch und sah mich nach Derek um. Er befand sich direkt hinter mir und sprach in sein Handy. Fragend sah ich ihn an, doch er deutete nur auf die Straße, auf der gerade der Bentley vorfuhr.
    „Du brauchst mich nicht nach Hause zu fahren, ich kann mir auch ein Taxi rufen.“
    Derek guckte mich grimmig an, steckte das Telefon in seine Hosentasche und zog mich an meinem Arm etwas unsanft zu seinem Auto. Er öffnete die Tür und bedeutete mir einzusteigen. Ich ließ mich auf die Rückbank gleiten und zuckte bei dem nachdrücklichen Zuschlagen der Autotür zusammen. Um mich abzulenken, beobachtete ich den Fahrer, der wie letztes Mal stoisch durch die Windschutzscheibe starrte.
    „Du glaubt ja wohl nicht im Ernst, dass ich dich jetzt alleine durch London fahren lasse.“ Derek hatte sich mittlerweile dicht neben mich gesetzt und nahm erneut meine Hand, bevor er an den Fahrer gewandt meinte. „Canary Wharf.“
    Dereks Fahrer fuhr los und fädelte sich geschickt in den dichten Verkehr ein. Der leistungsstarke Motor schnurrte leise und ich rutschte tiefer in die weichen Polster. Ich blickte durch mein Seitenfenster in die dunkle Nacht und versuchte krampfhaft nicht an das zu denken, was mich gleich zu Hause erwarten würde. Langsam war ich mit den Nerven wirklich am Ende und hatte nicht mehr die Kraft, mich um alles zu kümmern und für das

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