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Verdammnis der Lust (Band 1)

Verdammnis der Lust (Band 1)

Titel: Verdammnis der Lust (Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Grey
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Wohlergehen meiner Tante verantwortlich zu sein. Da ich mich für meine Gedanken auf einmal sehr schämte, traten Tränen in meine Augen.
    Als hätte er es gespürt, rückte Derek noch dichter zu mir. Er hob meine Hand an seinen Mund und drückte einen kurzen Kuss auf meinen Handrücken. „Was hat denn deine Tante? Ist sie sehr krank?“
    Ich nickte und drehte meinen Kopf in seine Richtung. Sein Gesicht wurde immer nur kurz von den Scheinwerfern der anderen Fahrzeuge beleuchtet und bekam auf diese Weise etwas Düsteres.
    „Meine Tante hat Multiple Sklerose im Endstadium. Und seitdem mein Onkel tot ist, kümmere ich mich um sie.“
    Derek sah mich erstaunt an. „Deswegen hast du auch aufgehört zu studieren?“
    „Genau. Als ich mich immer mehr um Tante Maggie kümmern musste, habe ich mein Studium etwas schleifen lassen und deswegen mein Stipendium verloren. Seitdem arbeite ich im Coffeeshop.“
    „Das tut mir wirklich Leid.“
    „Danke.“
    „Kümmer st du dich ganz alleine um sie?“
    Mit trockener Kehler schüttelte ich den Kopf und senkte den Blick. „Wenn ich arbeite, wird sie von einer Pflegerin betreut ... aber es ist nicht einfach. Meine Tante muss rund um die Uhr betreut werden.“
    „Hast du dich schon einmal um einen Pflegeplatz in einer Klinik erkundigt.“
    Ich nickte und musste tief durchatmen, bevor ich zitternd erwiderte. „Ja, das habe ich. Die Milford-Klinik hier in London wäre perfekt, aber ... aber die Krankenkasse meiner Tante würde die Kosten nicht übernehmen.“
    Derek sagte kein weiteres Wort, hielt meine Hand aber weiterhin fest.
    Schweigend verbrachten wir die restliche Fahrt, bis wir in meine Straße einbogen. Ich deutete auf das kleine Haus meiner Tante und Derek wies seinen Fahrer an, davor zu halten.
    Als Derek Anstalten machte, ebenfalls auszusteigen, hielt ich ihn auf. „Du brauchst nicht mit auszusteigen.“ Erstaunt über meinen Mut beugte ich mich vor und küsste ihn vorsichtig auf die Wange. „Vielen lieben Dank für die Einladung.“
    Ich löste mich von ihm und betrachtete seine attraktiven Gesichtszüge. Sie hatten sich in den letzten Tagen in mein Gedächtnis eingebrannt und ich war mir sicher, dass ich sie in den nächsten Jahren nicht mehr vergessen würde.
    „Das Vergnügen lag ganz auf meiner Seite.“ Er hielt meine Hand entschlossen fest und zog mich wieder zu sich. „So leicht komm st du mir aber nicht davon“, flüsterte er heiser in mein Ohr.
    Mein Herz klopfte wie bei einem Trommelwirbel.
    Derek küsste mich auf die Wange und mich verließ jede Gegenwehr. Ein Kuss nach dem anderen wanderte auf meiner Wange und hinterließ eine glühende Spur, die auf meinem Mund endete. Fordernd pressten sich seine Lippen auf meine und ich war verloren.
    Derek vergrub eine Hand in meinem Haar und bog meinen Kopf zurück, um den Kuss zu vertiefen. Er biss zärtlich in meine Unterlippe, so dass ich meinen Mund leise stöhnend öffnete. Seine Zunge glitt neckend um meine und ich presste mich näher an ihn.
    Eine seiner Hände glitt in meinen geöffneten Mantel und fuhr über den Ausschnitt meines Tops. Ein Prickeln breitete sich dort aus, wo seine Finger mich berührten.
    Keuchend holte ich Luft und vergrub mein Gesicht an seinem Hals. Tief atmete ich seinen Geruch ein und versuchte, mein wild schlagendes Herz zu beruhigen.
    Erschrocken über meine Reakt ion auf seinen stürmischen Kuss löste ich mich endgültig von ihm und sah ihn verwundert an. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich murmelte eine Verabschiedung und stieg mit zitternden Knien aus dem Wagen.

Versuchung
     
     
    Nach dem aufreibenden Abend hätte ich gerne meine Schicht im Coffeeshop abgesagt, aber ich brauchte das Geld, das eine Mittagsschicht an einem Samstag einbrachte. Der Shop quoll über vor Teenagern, die ihr Taschengeld beim samstäglichen Shoppen ausgeben wollten, vor englischen Touristen, die übers Wochenende in die Hauptstadt kamen, um Großstadtluft zu schnappen, und vor verliebten Juppie-Paaren, die händchenhaltend durch die Stadt flanierten und sich zur Stärkung einen Karamell Latte Macchiato kauften. Nach einer solchen Schicht war ich zwar fix und fertig, doch das Trinkgeld machte jeden Stress wieder wett. Das war auch ein Grund, weshalb die Mittagsschicht an einem Samstag unter den Angestellten dermaßen beliebt war.
    Trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl, Tante Maggie nach dem gestrigen Abend mit einer Babysitterin allein zu lassen – selbst wenn diese Babysitterin meine beste

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