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Verdammnis der Lust (Band 1)

Verdammnis der Lust (Band 1)

Titel: Verdammnis der Lust (Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Grey
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ich den Kopf.
    Gebannt lauschte ich ihren Worten, wie sie meinen Onkel bei einem Tanzabend kennengelernt hatte, da er ihr versehentlich ein Glas Bowle auf den Rock geschüttet hatte, und hielt ihre Hand. Vielleicht würde ich irgendwann unseren Kindern erzählen, dass ihr Vater jeden Tag einen doppelten Espresso mit Sojamilch bei mir bestellt hatte, weil er mich kennenlernen wollte.
     
     
     
     
    Ich hatte Derek schon in verschiedenen Phasen der Bekleidung gesehen.
    In seinem Smoking war er atemberaubend attraktiv, nackt war er überwältigend, aber in lässiger Kleidung und zerzausten Haaren nahm er mir den Atem. Als er mir gestern gesagt hatte, dass ich mich salopp kleiden solle, hatte ich mir darunter nichts vorstellen können, doch nun wusste ich, was er damit gemeint hatte. Er trug schwarze Bikerboots, dunkle Jeans und eine schwarze Lederjacke. Und er sah teuflisch gut aus.
    Meine Knie zitterten ein wenig, als wir über das Kopfsteinpflaster eines alten Fabrikgeländes liefen. Glücklicherweise hatte ich Schuhe ohne Absatz an, da ich vermutlich in Highheels umgeknickt wäre. Genau wie er hatte ich mich für ein paar Jeans entschieden, trug dazu jedoch ein Bandeau-Oberteil und darüber einen groben Strickpulli sowie eine Winterjacke, da es Anfang Februar noch immer schweinekalt in London war.
    Neugierig sah ich mich um, musste jedoch feststellen, dass wir völlig allein waren. Es war stockduster und nur der absteigende Mond erhellte das verlassene Gelände ab und zu, wenn sich nicht dicke Wolken vor die Sichel schoben. Das Konzert konnte ich mir anscheinend abschminken. Enttäuscht zogen sich meine Mundwinkel nach unten.
    Mein absoluter Lieblingssänger trat an diesem Wochenende in London auf, daher hatte ich vermutet, dass mich Derek mit zwei Konzertkarten überraschen würde, als er von einem geheimen Date gesprochen hatte. Die verlassenen Fabrikhallen sahen jedoch so gar nicht nach der Royal-Albert-Hall aus.
    Schweigend ließ ich mich zu einer halb verborgenen Fabrikhalle führen, aus der schwach das Geräusch von tiefen Bässen kam. Eine Gänsehaut lief mir über den Rücken.
    „Was ist das hier?“
    Er drehte sich um und lächelte mir schwach zu. „Hier werden alle Phantasien bedient, die du dir nur vorstellen kannst.“
    Ich stockte und drückte seine Hand. Welche Phantasien? Wir taten doch schon alles, was ich mir nie hätte vorstellen können. Ein schmerzendes Gefühl machte sich in meinem Magen breit, als er mich hinter sich herzog und eine eiserne Tür öffnete, die quietschend protestierte.
    Ein dunkler Flur, der von neongrünen Lampen erhellt wurde, empfing uns. Hier konnte man den Bass sehr viel deutlicher hören und die schwere Luft riechen. Im Gegensatz zu draußen war es beinahe unangenehm heiß. Ich kam mir wie in einer diesigen Studentenkneipe vor und fand wenig Gefallen an den abgestandenen Gerüchen, dem finsteren Flur und dem dreckigen Boden.
    Am Ende des Flurs gab es eine weitere Eisentür, die Derek öffnete und mich hinter sich herzog.
    Ich stockte und blieb abrupt stehen.
    Wir befanden uns auf einem Gitter und starrten hinab auf eine Fläche, auf der sich nackte, halbnackte sowie bekleidete Menschen tummelten. Meine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und die diesigen Neonröhren, die ein diffuses Licht fabrizierten.
    „Gefällt es dir?“
    Ich schluckte und wusste nicht, was ich antworten sollte. Inmitten der industriellen Halle fand gerade Sodom und Gomorra statt, wie unser Pfarrer gesagt hätte. Links von uns befanden sich Käfige, in denen nackte Frauen tanzten, während der Bass in meinen Ohren dröhnte und ein Sänger davon sang, dass eine Frau sich bücken solle. Ansonsten konnte ich von hier oben nicht viel erkennen, da einige Nebelmaschinen aufgestellt waren , die grauen Rauch erzeugten.
    Langsam ging ich hinter Derek die wackligen Eisentreppen hinunter und ließ mir von ihm die Jacke ausziehen.
    „Mit Kleidung oder ohne?“
    „Was?“ Ich brauchte eine Sekunde, um mich auf ihn zu konzentrieren, da meine Augen an einem Käfig klebten, in dem zwei Frauen gerade Sex hatten.
    „Willst du dich ausziehen, Annabelle?“
    Ich schüttelte sofort den Kopf und war froh, dass Derek dies widerspruchlos akzeptierte.
    Die Selbstverständlichkeit, mit der er sich in diesem Club bewegte, versetzte mir ein unangenehmes Gefühl, als wir nun das Innere betraten.
    Was ich hier sah, konnte ich kaum glauben. Überall standen Käfige, in denen Menschen miteinander Sex hatten, es

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