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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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an, die im Kreis um ihn standen. »Ich habe nichts getan. Die Tür war nicht abgeschlossen.« Er wandte sich an die Detectives, die jetzt auf ihn zukamen. »Ich habe bloß reingeschaut!«
    »Was zum Teufel haben Sie in dem Haus gemacht?« Mason wollte Stevenson mit den Cowboystiefeln gegen den Kopf und in seinen feigen Arsch treten.
    »Er hat gesagt, sie wäre hier!«, stammelte Stevenson.
    »Wer? Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Ich weiß es nicht.« Der Mann war den Tränen nahe. »Jemand hat angerufen. Er hat gesagt, Celeste würde mit irgendeinem Kerl rumvögeln. Ich könnte sie in flagranti erwischen.«
    »Ihre Frau betrügt Sie?«
    »Das wollte ich grade rausfinden!« Rot vor Wut und Eifersucht hob sich Stevensons Gesicht vom Schnee ab. »Bis zu dem Anruf wäre ich gar nicht darauf gekommen. Ich wollte nachsehen, ob da was dran ist!« Mason dachte kurz über die Worte des Mannes nach. Verdammt, er glaubte diesem Arsch. Stevenson konnte unmöglich der Serienkiller sein. Dafür war er nicht intelligent und gerissen genug.
    DeCosta hatte diesen Coup raffiniert eingefädelt.
    Er hatte Stevenson, Jack und die Polizei gemeinsam in dieses Haus gelockt, weil er wusste, dass die Polizei im Anmarsch war. Stevenson würde hier nach seiner Frau suchen, die Polizei nach einer Geisel.
    Bobby DeCosta alias Robert Costar hatte Mason zum Deppen gemacht. Zu einem Idioten, der ganz umsonst die schwere Artillerie hatte anrücken lassen.
    Aber wozu das alles?
    »Sir, wir haben sie!«
    Auf einen Beamten gestützt humpelte Melody Harper aus dem Haus. Ihre Kleidung war zerknittert, ihr Haar hing strähnig herunter und sie hatte keine Schuhe an. Trotzdem schien sie die Kälte nicht zu spüren. Sie hinterließ blutige Fußabdrücke im Schnee. Der Schreck über den Anblick so vieler bis an die Zähne bewaffneter Einsatzkräfte vor dem Haus stand ihr ins Gesicht geschrieben. Mason schloss die Augen.
    Danke, lieber Gott.
Wenigstens hatte er nicht komplett versagt.
    Zumindest sein Gefühl, dass sie Melody hier finden würden, hatte ihn nicht getrogen.
    Er ging zu der Frau und legte ihr seine dicke Jacke um die Schultern. Dann rieb er ihre Oberarme, damit ihr etwas wärmer wurde. Sie warf ihm mit glasigen Augen einen dankbaren Blick zu. Dann starrte sie den Mann an, der auf dem Bauch im Schnee lag.
    »Der hier hat kein dunkles Haar.« Ihre Stimme klang verwirrt. »Er war es nicht. Das ist nicht der Kerl aus der Tiefgarage.«
    Mason nickte. »Das wissen wir schon.«
    »Und warum trägt er dann Handschellen?« Melodys fragende Augen hatten dieselbe Farbe wie die ihres Bruders. Mason stellte fest, dass die Geschwister auch die gleiche Gesichtsform hatten. Trotzdem wirkte Melody unglaublich feminin.
    »Weil er ein Idiot ist.«
    »Ah ja.« Melody akzeptierte die Erklärung ohne weitere Fragen. Sie begann heftig zu zittern.
    »Bringt sie in einen Wagen und sorgt dafür, dass ihr wieder warm wird.« Mason winkte einen Uniformierten heran. In diesem Moment klingelte sein Handy.
    »Callahan.«
    »Sie ist weg. Er hat sie sich geholt.« Obwohl Harper außer Atem war, hörte Mason die Wut in seiner Stimme. »Er hat Lacey.«
    »Nichts anfassen.« Mason wollte das Gespräch bereits beenden, als ihm einfiel, dass Jack gar nicht wusste, dass sie Melody gefunden hatten. »Harper! Augenblick! Ihre Schwester war im Haus. Es geht ihr gut.«
    Zwei Sekunden lang sagte Harper gar nichts. »Sie ist hier? Es geht ihr gut? Als ich Stevenson gesehen habe, dachte ich, die ganze Sache wäre bloß eine Finte. Hat er ihr etwas getan?«
    »Es geht ihr gut«, wiederholte Mason. »Ihr fehlt nichts. Wir kümmern uns um sie.«
    Jack atmete laut hörbar aus. »Danke.«
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle. Wir sind gleich da.«
    Mason klappte das Handy zu und gab Ray ein Zeichen.
    »Es geht weiter.«
    Urplötzlich hatte Mason das Gefühl, um zehn Jahre gealtert zu sein. Die emotionale Achterbahnfahrt bei diesem Fall brachte ihn fast um. Er atmete tief durch, rückte seinen Hut zurecht und marschierte dann die verschneite Straße entlang zur Absperrung. Ein Satz hallte ihm dabei mit endlosen Echos durch den Schädel.
    Es ist nicht vorbei.

Z WEIUNDDREISSIG
    Es ging alles viel zu leicht.
    Während die Polizei mit seinem Haus beschäftigt war, versteckte er sich einfach in einem Nachbarhaus. Die Besitzer hatten ihn gebeten, ihren Hund zu füttern, so lang sie im Urlaub waren. Er mochte Hunde und das Heim seiner Nachbarn war das perfekte Versteck, von dem aus er zuschauen konnte,

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