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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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inne.
    »Mein Dad und mein … äh … mein Bruder wohnen auf alten Fischerbooten. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass das kleinste Zimmer, das wir hier haben, ihnen vollauf genügt. Ich möchte, dass du dieses Zimmer genießt. Es liegt auch von allen anderen am weitesten entfernt. Da bist du also mehr für dich.«
    Harlow lächelte schüchtern und nickte. Ich brachte sie zu dem Zimmer, in dem ich auch kurz gewohnt hatte, ehe ich ein Stockwerk höher gezogen war.
    »Hattet ihr einen guten Flug?«, fragte ich, obwohl ich eigentlich fragen wollte, wie die Dinge bei ihr zu Hause standen.
    »Ja, der war schön. Ich habe mir wieder Stolz und Vorurteil angeguckt. Dadurch ging der Flug viel schneller vorbei.«
    »Ich liebe diesen Film«, gestand ich. »Na, und wie läuft’s zu Hause? Jetzt, wo Nan weg ist?« Seit unserer Heimkehr war Rush kein einziges Mal auf Nan zu sprechen gekommen. Ich wusste, sie war nicht zur Hochzeit eingeladen, und ich fühlte mich schuldig. Doch die Angst, dass sie eine Szene hinlegen und uns unsere Hochzeit verderben könnte, war begründet.
    »Es ist wieder ruhig. Dad macht sein Ding. Ich mache meines. Und Dean seines. Wenn die dann in ein paar Monaten auf Tour gehen, wird’s richtig ruhig.«
    Harlow tat mir leid. Im Grunde war sie mutterseelenallein. In einem so großen Haus mit einem Vater wie Kiro zu wohnen musste eine einsame Angelegenheit sein. Erst recht, wenn er weg war. Das war doch kein Leben! Mit Geld konnte man sich eben nicht alles kaufen. Dafür war Harlow der beste Beweis.
    »Wieso bittest du Kiro nicht, dir hier ein Haus zu kaufen? Hier ist es so schön, und überall sind Leute in unserem Alter. Süße Typen …« Ich grinste sie schelmisch an. So super Harlow auch aussah, zusammen mit einem Mann konnte ich sie mir einfach nicht vorstellen. Sie war so schüchtern. Würde sie sich einem Mann je öffnen und ihn besser kennenlernen können?
    »Das kann ich Dad nicht fragen. Ich kriege an der Uni in Los Angeles ein Vollstipendium. Wenn ich anderswo hinginge, müsste er für die Studiengebühren aufkommen. Und wenn ich in die Vorlesungen gehe, komme ich ja auch unter Leute.« Sie verstummte. Von meinem Besuch in L.A. wusste ich, dass sie zwar in die Uni ging, aber keine Freunde hatte.
    »Ich glaube, das könnte er sich schon leisten«, versicherte ich ihr.
    Sie zuckte mit den Achseln, schwieg aber. Ich würde sie da jetzt nicht weiter drängen. Später vielleicht. »Ich muss mich jetzt umziehen. In einer Stunde kommt jemand her und macht bei mir eine Maniküre und eine Pediküre. Hättest du vielleicht nicht auch Lust dazu?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein danke. Ich glaube, ich lege mich mal kurz hin. Wir sind so früh aufgebrochen, und ich habe im Flugzeug nicht geschlafen.«
    Ich nickte und betrachtete das als mein Stichwort, sie in Ruhe zu lassen.
    Als mein Dad und Captain eintrudelten, war es schon später Nachmittag. Ich machte mich gerade für die Probe und die anschließende Party fertig. Im Ballsaal des Clubs ließen wir eine Hochzeitsparty steigen. Eine Junggesellinnenfeier hatte ich nicht gewollt, und Rush keinen Junggesellenabschied. Ihm hatte davor gegraut, in welche Kneipen Bethy mich schleppen könnte. Und als Grant dann mit der Idee für einen Junggesellenabschied dahergekommen war, hatte er gleich abgewinkt. Diese Party war unsere Alternative. Eine gemeinsame Feier mit all unseren Freunden. Woods hat uns den Ballsaal des Clubs zur Verfügung gestellt und veranlasst, dass sein Küchenpersonal das Essen dazu lieferte.
    In einer halben Stunde fand die Probe statt, und bald würden die ersten Gäste kommen. Rush kam in einer hellbraunen Hose und einem weißen Leinenhemd die Treppe hinunter, und mein Herz setzte mehr als nur einen Schlag aus. Er sah so unglaublich gut aus! Sein Haar war stylish verwuschelt. Durch das weiße Hemd wirkten seine silbern durchwirkten Augen heller und seine Haut dunkler.
    »Du siehst einfach toll aus«, hauchte ich, als er auf der untersten Stufe stehen blieb.
    »Hey, das ist mein Satz!«, scherzte er, zog mich an sich und küsste mich auf den Mund. »Du bist atemberaubend«, sagte er.
    »Mhmmm, und du auch«, murmelte ich.

M ein Bruder war doch tatsächlich drauf und dran zu heiraten. Dass es darauf hinauslief, war mir schon klar gewesen, als ich zum ersten Mal erlebt hatte, wie er wegen Blaire komplett durchgedreht war. Aber, verdammt, sie das Ganze wirklich proben zu sehen machte die Sache so real. Zu real, verflucht. Mir kam es vor,

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