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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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Leben mit meinem Dad hatte ich immer strikt getrennt.
    »Kiros andere Tochter. Die, um die er sich gekümmert hat. Na ja, zumindest hat er sie weit von seiner miesen Welt bei einer Großmutter untergebracht, die sie liebte. Harlow war für ihn so was wie ein schönes Spielzeug, das er ab und zu besuchte beziehungsweise zu sich holte und dann wieder zur Großmutter zurückschickte, wenn ihm das Vaterdasein wieder reichte. Das Ganze funktionierte, weil Harlow leise und höflich ist und gern für sich bleibt. Nan ist da komplett anders drauf. So was kann Kiro nicht gebrauchen.«
    Grant stieß einen tiefen Seufzer aus. »Verdammt!«
    Mit »verdammt« kratzte er nicht mal an der Oberfläche.
    Eine Weile saßen wir schweigend da und starrten aufs Wasser hinaus. Ich war mir nicht sicher, wie sehr es ihn in puncto Nan erwischt hatte, aber ich hoffte, er schaffte den Absprung. Sie war zu labil. Würde es immer sein. Mit ihr würde Grant niemals glücklich werden.
    »Heiratet ihr eigentlich in nächster Zeit?«, fragte Grant schließlich.
    Lächelnd dachte ich an Blaire, die zusammengerollt oben in meinem Bett lag … in unserem Bett. »Ja. Wenn Blaire von ihrem Nickerchen aufwacht, sage ich ihr, dass sie genau eine Woche Zeit hat, um die Hochzeit zu planen. Ich kann nicht länger warten. Das habe ich schon lange genug!«
    Grant lachte in sich hinein. »Ich werde Trauzeuge, stimmt’s?«
    »Na klar. Ich fürchte allerdings, du wirst Bethy als Partnerin zur Seite kriegen, mach dich also schon mal darauf gefasst, dass du dann Jaces’ heißen Atem im Nacken spürst. Blaire will sie garantiert als Trauzeugin. Jimmy wäre die andere Option, aber dass der dir an die Wäsche geht, wirst du wohl kaum wollen, oder?«
    »Mit Bethy und Jace komme ich klar«, meinte Grant belustigt. »Aber hat sie Jimmy wirklich in Betracht gezogen?«
    Grinsend nickte ich. »Doch, schon. Als wir mit unseren Hochzeitsplanungen anfingen, hat sie ihn gefragt.«
    Vor unserer Abreise hatte ich für Abe und Captain schon Flugtickets besorgt. Blaire hatte ihren Vater dabeihaben wollen, und als ich mitbekam, wie sie und Captain einander besser kennenlernten, wusste ich, ihr Bruder musste auch mit von der Partie sein. Beide hatten zugestimmt, zu der Feier in einer Woche zu kommen. Blaire wusste davon allerdings noch gar nichts. Ich hatte eine längere Debatte darüber lieber erst mal vermeiden wollen.
    »Und, kommt Nan auf die Hochzeit?«, fragte Grant.
    Ich hatte mir nie vorstellen können zu heiraten, ohne dass meine Mom und meine Schwester dabei wären. Allerdings wollte ich nicht, dass irgendetwas Blaires Erinnerungen an unsere Hochzeit trübte, und ich wusste, genau das würden die beiden garantiert hinkriegen, wie auch immer. Doch das ließ ich nicht zu.
    »Nein, das geht leider nicht. Die schiebt immer noch einen Hass auf Blaire.«
    Grant nickte, und er entspannte sich sichtlich. Er war gar nicht scharf auf ein Treffen. So viel war offensichtlich. Ich konnte es ihm nicht verübeln.
    »Weißt du eigentlich, dass Woods, dieser Vollpfosten, auf Wunsch seiner Eltern diese Schnecke aus New York heiraten wird?«, fragte Grant. »Sie sind zwar noch nicht verlobt, aber in Kürze ist es so weit. Er hat mir letztens bei einem Tequila gestanden, dass er sie heiraten muss, wenn er den Club übernehmen will. Sein Vater lässt ihm keine andere Wahl. Dabei wird er mit dieser überspannten Tussi todunglücklich.«
    Woods tat mir entsetzlich leid. Ich freute mich unheimlich auf die Hochzeit und das restliche Leben mit der Frau, die ich liebte, und fand, dass dieses Gefühl jedem vergönnt sein sollte. Wenn man dem Ganzen dagegen voller Bedauern und Bitterkeit entgegensah, lief eindeutig was schief.
    »Seine Entscheidung, schätze ich. Er könnte immer Nein sagen.«
    »Und sich aus dem Staub machen wie Tripp? Eigentlich auch nicht das Gelbe vom Ei, oder?«, erwiderte Grant.
    Tripp war ein paar Jahre älter als wir. Er war Jaces’ Cousin, und wir hatten alle zu ihm hochgesehen. Dann machten seine Eltern Druck, er solle ein Leben nach ihren Wünschen führen, und er hatte den Abgang gemacht. Hatte seine Millionen hinter sich gelassen und die Flucht ergriffen. In unseren Teenageraugen hatte er sich dadurch, dass er den Nerv gehabt hatte, »Scheiß drauf« zu sagen, und gegangen war, unsterblich gemacht. Nun, wo wir älter waren, verstanden wir schon besser, welche Opfer das mit sich gebracht hatte. Ich hoffte einfach, dass er glücklich war.
    »Immer noch besser, als eine

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