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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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mich angerufen und gesagt, bei dem Flugzeug würde es sich um eine gecharterte Maschine handeln, mit der ein Häftling nach Portland zurückgebracht werden sollte. Sie haben mir erklärt, das Flugzeug sei gestern Abend nicht an seinem Ziel angekommen, und ein Teil der Flugroute hätte über die Kaskaden geführt. Ihre Beschreibung der Maschine passte zu der Beschreibung eines Augenzeugen. Bis zu dem Gespräch mit Ihnen wusste ich nur, dass ein kleines Flugzeug abgestürzt war. Die zusätzlichen Informationen bekam ich erst durch Sie.« Der Ausdruck in Whittenhalls blassen Augen hatte Patrick immer langsamer sprechen lassen. Keine Spur von Bestätigung oder Zustimmung.
    Whittenhall stand inzwischen wie erstarrt. Verwirrung und ein seltsamer Ausdruck, der Patrick nicht gefiel, hatten sich auf das Gesicht des Agenten gestohlen. »Ich habe nicht mit Ihnen telefoniert.«
    »Aber wer … wer hat mich dann angerufen? Jemand aus Ihrem Büro hat mir am Telefon gesagt, in dem Flugzeug säße ein Marshal.Der Anrufer hat darauf bestanden, dass einer Ihrer Männer sich zusammen mit meinem Vorauskommando auf die Suche macht.«
    Der andere Marshal zog grummelnd ein Handy aus der Tasche. Er reichte seinem Vorgesetzten den Schirm und trat dann für den Anruf ein paar Schritte beiseite.
    Whittenhall starrte Patrick an. »Sie haben einen meiner Agenten mit dort rausgeschickt? Auf die Suche nach dem Wrack?«
    Patrick nickte. »Wollten Sie das denn nicht?«
    Was zum Teufel geht hier vor?
Patricks Gefühle schwankten zwischen Ärger über den ruppigen Marshal und Sorge um sein Team hin und her.
    »Um wie viel Uhr kam dieser Anruf? Wann ist Ihr Team aufgebrochen?«, blaffte Whittenhall.
    »Sie … Jemand rief bei Tagesanbruch an. Das Team hat sich um acht Uhr heute Morgen auf den Weg gemacht, gleich nachdem Ihr Agent hier angekommen war.« Patrick presste die Worte zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch. Der dunkler werdende Rotton von Whittenhalls Gesicht gefiel ihm nicht. Der Mann sah aus, als würde ihm gleich eine Ader platzen. Patrick warf einen Blick auf die triefnasse Meute von Reportern. Ihre Nasen zeigten alle in seine Richtung. Sie spürten, dass etwas im Busch war. Einer der Reporter marschierte mit einem Digitalrekorder in der Hand auf den Deputy zu, der die beiden Agenten hatte passieren lassen.
    »Ich habe keinen Marshal hierhergeschickt, und aus meinem Büro hat Sie niemand angerufen. Ich habe erst um acht Uhr heute Morgen erfahren, dass das Flugzeug vermisst wird, und keiner konnte mir Näheres sagen. Dass bereits ein Suchtrupp unterwegs ist und dass es sich bei der abgestürzten Maschine tatsächlich um mein Flugzeug handelt, fand ich erst im Lauf des Vormittags heraus. Als das klar war, bin ich sofort von Portland hier heruntergefahren.« Whittenhall spuckte die Worte wütend aus.
    Patricks Kehle wurde eng. »Und wer ist dann verdammt noch mal mit meinen Leuten unterwegs in die Berge?«

D REI
    Seit fünf Stunden stapften sie nun durch den Wald, und Alex hatte die Nase längst gestrichen voll. Es regnete ununterbrochen. Zweimal war er ausgerutscht, war über zahllose Wurzeln gestolpert und immer wieder bis über die Knöchel im Matsch versunken. Und das in den nagelneuen Stiefeln. Vor einer Stunde hatten die Krämpfe in seinem rechten Bein begonnen. Eine deutliche Mahnung, dass er nur hier war, um so schnell wie möglich zu dem Flugzeug zu kommen. Nicht, um sich von einer Frau ablenken zu lassen und bei einem Spaziergang im Regen nett zu plaudern.
    Am Flugzeug konnte es für ihn gefährlich werden. Darauf musste er sich mental vorbereiten.
    Alex’ Bein tat immer noch weh, aber das behielt er für sich. Er wollte nicht, dass das Team seinetwegen das Tempo verringerte, auch wenn er den Verdacht hatte, dass er seine Zeit verschwendete. Den Absturz konnte niemand überlebt haben. Und falls doch, dann würde er in diesem verdammten Regen ersaufen.
    In diesem Augenblick preschte Kiana von einer Stelle weit vor ihnen zurück zu Brynn. Das herrliche Fell der Hündin triefte vor Nässe, und ihre Pfoten sahen aus, als hätte sie in Schokoladensoße getanzt. Alex folgte ihr mit dem Blick. »Schöner Hund. Was ist das für eine Rasse?«, fragte er Ryan. »Alaskan Malamute. Aber Brynn meint, an den blauen Augen würde man sehen, dass Kiana nicht ganz reinrassig ist.«
    Ryans leicht leiernde Stimme erinnerte Alex an die alte Fernsehserie
Hee Haw
voller Hinterwäldler und Countrymusik. Ryan wareine interessante Mischung aus

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