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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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Surfer, Landpolizist und wohlerzogenem Mamas Liebling. Er lächelte ununterbrochen und beklagte sich kaum über den Regen und den Matsch. Genau wie Brynn.
    »Geht Brynn oft mit auf solche Einsätze?«
    Ryan zuckte die Schultern. »Wir werden alle zu einigen Einsätzen pro Jahr gerufen. Aber die meisten sind nicht so aufwendig. Oft dauern sie nur einen halben Tag.«
    »Und wie bringt ihr das mit eurem Job unter einen Hut?«
    Ryan wartete, bis Alex aufgeschlossen hatte, und ging dann neben ihm. Schon vorher hatte der jüngere Mann Alex Tierspuren erklärt und die Namen von Pflanzen genannt, obwohl er ihn nicht danach gefragt hatte. Alex war dankbar für die Ablenkung.
    »Also Thomas, Jim und ich werden von unseren Dienststellen für die Einsätze freigestellt. Jede Polizeieinheit hat mindestens einen Mann, der an Such- und Rettungseinsätzen teilnimmt.«
    »Und Brynn? Sie ist doch kein Cop.« Das spürte Alex genau.
    »Nein. Sie arbeitet am gerichtsmedizinischen Institut. Sie ist eine forensische Fachkraft und ermittelt bei Todesfällen. Kommt mit zu Einsätzen, bei denen es bestimmte Verdachtsmomente gibt und bei denen wir für die Spurensicherung jemanden mit medizinischen Kenntnissen brauchen. Sie ist gut.«
    »Wie bei
CSI
?« Nie hätte Alex gedacht, dass diese gut gelaunte Frau einen so scheußlichen Job hatte.
    Ryan lachte kurz auf. »Sag das bloß nicht zu laut. Sie hasst die Serie. Und Schuhe mit hohen Absätzen.«
    Sofort sah Alex die lächelnde Brynn auf High Heels vor sich. Die Vorstellung gefiel ihm. Sie gefiel ihm sogar sehr gut.
    »An welchen Triathlons hast du denn bis jetzt teilgenommen?«, fragte Ryan interessiert. »An dem auf Hawaii?«
    Alex presste die Lippen zusammen und wandte den Blick ab. Er war noch nie in seinem Leben bei einem Triathlon gestartet. »Wie bitte? Wie kommst darauf, dass ich so was mache?«
    Ryans blaue Augen weiteten sich. »Dein Boss hat Collins am Telefon gesagt, du wärest ein Triathlet. Damit hat er ihn überzeugt, dass du für den Einsatz fit genug bist.«
    Alex schnaubte. »Er hat übertrieben. Wollte wohl unbedingt, dass ich mit dabei bin und dachte, etwas von Triathlons zu erzählen, wäre die schnellste Möglichkeit, den Sheriff rumzukriegen.«
    Ryan dachte kurz nach, dann lachte er. »Wow. Ganz schön dreist.«
    »Ja. Zimperlich ist er nicht, wenn er sich etwas in den Kopf setzt.«
    »Trägst du eigentlich eine Waffe?« Ryan musterte Alex, als könnte er die Pistole unter seinem Arm durch die Jacke hindurch sehen. Oder die zweite Pistole, die er heimlich in den geborgten Rucksack gesteckt hatte, und das Messer in seiner Tasche. Der Rucksack rieb an dem Schulterholster, und Alex wünschte sich, er hätte nicht die schwere 9-mm-Beretta unter der Achsel. Bei der erstbesten Gelegenheit würde er sie gegen die leichtere SIG und das Gürtelholster im Rucksack austauschen.
    »Ja. Warum?«
    Ryan zuckte die Schultern. »Gelegentlich begegnen uns Bären oder Pumas.«
    Verdammt
. »Halten die denn keinen Winterschlaf? Es ist doch erst März.« Alex hatte noch nie im Leben ein Tier erschossen. Als er die Waffen am Morgen eingepackt hatte, hatte er nicht an Bären gedacht. Vielleicht würde er die Beretta doch in Griffweite behalten.
    »Nichts ist unmöglich. Schwarzbären habe ich hier schon im Januar gesehen.«
    »Hungrige?« Alex warf einen forschenden Blick in den Wald. An den meisten Stellen konnte er kaum weiter sehen als ein paar Meter. Wie viele Tiere lauerten da drin und beobachteten sie?
    Ryan grinste über den hektischen Ton der letzten Frage. »Nein. Meistens sind sie nur neugierig und haben im Grund Angst vor uns. Es reicht, mit den Armen zu wedeln und Lärm zu machen.«
    »Ich dachte, man müsste sich tot stellen.«
    »Nur wenn man von einem Grizzly angegriffen wird. Aber Grizzlys werden uns hier kaum begegnen.«
    Alex verzog das Gesicht. Konnte er einen Schwarzbären von einem Grizzly unterscheiden? Sein letzter Zoobesuch lag dreißig Jahre zurück.
    Ryan deutete mit dem Kopf auf Thomas. »Thomas hatte es schon öfter mit Grizzlys zu tun. Er kommt aus Alaska.« Ryans blaue Augen leuchteten auf. »Er hat eine richtig gute .44 Magnum Ruger Redhawk. Den gigantischen Revolver schleppt er hier rauf, falls uns doch mal ein Grizzly über den Weg läuft.«
    Alex stellte sich vor, wie der massige Mann an einem Bären vorbeistapfte und das gereizte Tier ebenso ignorierte wie ihn. Soweit er das beurteilen konnte, ließ Thomas Todoroff sich von nichts aus der Ruhe

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