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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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erklärte Ryan.
    Alex begutachtete verwundert die »Schnalle« und stellte fest, dass das Muster darauf aus winzigen LED-Lämpchen bestand. Seine Finger ertasteten einen Schalter. Als er die Lampe anschaltete,stach ihm das Licht in die Augen. »Aber hallo! Ganz schön hell, das kleine Kerlchen.«
    »Die Dinger halten ein paar hundert Stunden lang.« Ryan grinste über Alex’ Erstaunen.
    Alex ließ den Blick durch die Dämmerung schweifen. Jim und Thomas hatten ihre Stirnlampen bereits übergestreift, sie aber noch nicht angeschaltet. Er machte es ihnen nach. Aber vorher musste er die Riemen kürzer ziehen, die er so weit gelockert hatte, dass sie nun einem Riesen gepasst hätten. Er fand Kleidung zum Wechseln, zwei verschiedene Multifunktionswerkzeuge, Draht, eine Zange, Nadeln, Zwirn, von dem er hoffte, dass es für zerrissene Kleidung und nicht für verletzte Haut gedacht war, Wasserreinigungstabletten, Klebeband, Karabiner und eine Nylonschnur im Rucksack. Dann betrachtete er die faustgroßen Packungen mit Isolierfolie. Er wusste, dass die silbernen Decken in bestimmten Situationen den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten konnten. Über die Sonnencreme konnte er nur schnauben, und die feuchten Babytücher brachten ihn zum Grinsen. Er zog eines aus der Packung und wischte sich damit das Gesicht ab. Dann rubbelte er damit an dem eingetrockneten Schlamm an seiner Hose herum.
    Jetzt roch er wie ein Säugling. Aber nicht unangenehm.
    Was er nicht fand, war ein Zelt.
    Planten diese Verrückten etwa, unter freiem Himmel zu schlafen? Er nahm den Schlafsack mit der Daunenfüllung in Augenschein, der ihn umhüllen würde wie eine Mumie. Im Sportgeschäft hatte er am Morgen nur einen kurzen Blick auf die Schlafsäcke geworfen, weil er sich gedacht hatte, dass er im Basislager einen bekommen würde. Der gesamte Einkauf in dem Laden hatte grade mal zwanzig Minuten gedauert. Er hatte dem blutjungen Verkäufer erklärt, wohin er unterwegs war und was er dort vorhatte, und das Kerlchen hatte ihn wie der Blitz durch den Laden gezerrt und Kleidung in einen Korb geworfen. Alex hatte das Zeug in der Kabine anprobiert und dann seine Kreditkarte auf den Tresen gelegt. Angesichts der Endsumme war er blass geworden.
    Er war froh gewesen, nicht auch noch einen Schlafsack erstehen zu müssen. An einem hatte ein 600-Dollar-Preisschild gehangen.
    Alex zog den Schlafsack aus dem Rucksack. Viel mehr als zwei Kilo konnte er kaum wiegen. Ein weiterer Griff förderte eine Matte zutage, auf die er den Schlafsack legen konnte. War das seine Ausrüstung für die Nacht?
    »Hey, Ryan.«
    Ryan stieß mit vollem Mund einen fragenden Laut aus.
    »Müsste ich nicht auch ein Zelt dabei haben?«
    Ryan schluckte und grinste. »Ich habe eines. Normalerweise packen wir für zwei oder drei Leute immer nur eines ein. Wir haben heute Morgen überlegt, wie wir uns aufteilen. Brynn schläft mit Jim und ihrem Hund in Thomas’ Zelt, der Rest von uns passt in meines.«
    Alex atmete auf. Gott sei Dank. Er würde wenigstens ein Dach über dem Kopf haben.
    »Dachtest du, wir schlafen draußen im Schnee?«
    Alex schnaubte. »Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich habe nur gehofft, dass ich heute nicht mehr lernen muss, eine Schneehöhle zu bauen.«
    »Dafür reicht der Schnee auf dieser Höhe noch nicht aus.« Die Augen des anderen Mannes blitzten belustigt auf. »Aber in einer Schneehöhle zu übernachten, ist gar nicht so übel. Besonders mit diesen Schlafsäcken. Du wirst staunen, wie warm die sind. Wenn es nicht schneien würde, würde ich sogar unter freiem Himmel schlafen. Es gibt nichts Schöneres, als vom Schlafsack aus den Sternenhimmel zu betrachten.«
    »Nein danke«, sagte Alex trocken. »Nach diesem Trip fahre ich eine Woche lang Sonne tanken. Auf Hawaii oder in Mexiko. Egal wo, solang es nur warm ist. Dort sehe ich mir dann auch gern die Sterne an.«
    Alex zog einen Kompass aus einer Seitentasche. Er war in ein transparentes Rechteck aus Plastik mit Zahlenmarkierungen und einem Pfeil eingelassen.
    »Schon mal einen benutzt?« Ryan klang höflich interessiert. Der völlig ratlose Gesichtsausdruck, mit dem Alex den Kompass betrachtet hatte, konnte ihm nicht entgangen sein. Ortsbestimmungen hatte Alex bislang nur mit Navigationssystemen in Autos vorgenommen. Er bezweifelte, dass der Kompass freundlich mit ihm sprechen und seine Route neu berechnen würde, wenn er einmal falsch abbog.
    »Nein.« Er hatte schon ein paarmal beobachtet, wie Ryan mit

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