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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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jedes Hindernis niederwalzen, das ihn davon abhalten könnte, die Hände um den Hals dieses verrückten Mörders zu legen.« Whittenhall sah Patrick mit gehobener Augenbraue an. »Er hat Collins schamlos belogen, um zu diesem Flugzeug zu kommen. Und ich glaube, wenn Collins nicht kooperiert hätte, hätte Kinton ohne Weiteres zu drastischeren Mitteln greifen können.«
    Patricks Rückgrat wurde starr, und Liams Kopf zuckte erschrocken zurück.
    Whittenhall fixierte Liam mit einem langen Blick. »Dort draußen sind zwei gefährliche Männer unterwegs,
Major
Gentry. Nicht nur einer. Ich würde sagen, Ihre Freundin befindet sich in einer scheißgefährlichen Situation.«
    »Sieht irgendjemand irgendwas?«
    Ein Chor niedergeschlagen klingender Neins antwortete Jim. Seit zwanzig Minuten stöberten sie nun mit den Füßen im Schnee unter dem Fallschirm. Brynn hatte ein ausgefranstes Stück Gurtband gefunden. Mehr nicht. Alex warf einen verstohlenen Blick auf Brynn. So effektiv, wie sie die Gruppe über den kreisförmigen Suchkurs dirigiert hatte, konnte man fast glauben, dass sie jeden Tag nach menschlichen Überresten fahndete. Vielleicht war das sogar der Fall.
    Der Tod spielte im Leben dieser Frau eine große Rolle.
    Wie kann sie nachts schlafen?
    Vor fünf Jahren war Alex auf einem Freeway an einer Unfallstelle vorbeigekommen und hatte danach wochenlang Albträume gehabt. Einem Autofahrer war der Kopf abgerissen worden. Die Krawatte hing noch an dem blutigen Halsstumpf, das Jackett saß ordentlich an seinem Torso. Nach dem Kopf des Mannes hatte Alex nicht Ausschau gehalten. Der andere Fahrer war aus dem Wagen geschleudert und von mehreren Fahrzeugen überrollt worden. Seine Beine hatten ausgesehen wie ein Ballon, aus dem die Luft entwichen war – die Haut eine leere Hülle. Das Fleisch lag in blutigen Klumpen und Fetzen auf dem Asphalt.
    Alex hätte es nie für möglich gehalten, dass ein menschlicher Körper so aussehen konnte.
    Er schluckte die Galle hinunter, die ihm in die Kehle stieg und konzentrierte sich wieder auf den Schnee zu seinen Füßen.
    Wie hielt Brynn es aus, so etwas jeden Tag zu sehen? Vermutlich hatte sie auch mit toten Kindern zu tun. Sogar mit Babys. Mit alten Menschen, die gestürzt waren und erst gefunden wurden, wenn die Nachbarn die Polizei riefen, weil der Briefkasten überquoll.
    Welche Schrecken erwarteten das Team an der Absturzstelle?
    Eine Leiche. Mehr wollte Alex nicht sehen. Einen ganz bestimmten leblosen Körper. Und dabei war ihm völlig egal, ob der Kerl seinen Kopf noch hatte oder bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war und die verkohlten Glieder reckte, als ob er nach einer helfenden Hand greifen wollte. Wenn Alex endlich herausgefunden hatte, was mit dem Flugzeug passiert war, würde er für den Rest seines Lebens besser schlafen.
    Samuel, Alex’ jüngerer Bruder, war das einzige Familienmitglied gewesen, das er nach dessen Tod noch gesehen hatte. Auf einem Tisch im gerichtsmedizinischen Institut. Der Gerichtsmediziner hatte die Leiche schon gewaschen, aber noch nicht mit dem üblichen Y-Schnitt geöffnet. Samuel auf diese Weise aufschneiden zu lassen, hatte Alex in der Seele wehgetan. Doch es gab Verdachtsmomente für Fremdverschulden. Auch ein Selbstmord war nicht auszuschließen. Eine klare Indikation für eine Autopsie.
    Ursprünglich war angenommen worden, dass Alex’ Bruder sich aus Kummer über den Tod einer Freundin in demselben Pool ertränkt hatte, in dem sie gestorben war.
    Doch als die Polizei Alex am Telefon gesagt hatte, dass sein Bruder tot im Wasser gefunden worden war, hatte er sofort gewusst, dass es sich nicht um Selbstmord handeln konnte. Samuel hätte sich niemals umgebracht. Alex quälte sich mit Vorwürfen, weil er nicht auf die plötzlichen Klagen seines Bruders über einen der Betreuer eingegangen war. Wenn er sich nur darum gekümmert und mit Samuels Heimleiterin gesprochen hätte … Ja, wenn.
    Alex’ Stiefelspitze trat plötzlich einen länglichen weißen Gegenstand aus dem Schnee. Sein Herz setzte aus und wollte ihm in den Hals springen. Wie versteinert starrte er das Ding an, das er ans Tageslicht befördert hatte. Im weißen Schnee sah der Knochen schmutzig aus – alt und vergilbt.
    »Brynn.« Alex brachte nur ein Krächzen zustande. Deshalb versuchte er es mit etwas mehr Nachdruck noch einmal. »Brynn!« Alle Köpfe fuhren hoch; die Teammitglieder starrten ihn an.
    »Was gefunden?« Ryan war mit ein paar Sprüngen bei ihm. Interessiert

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