Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Beckz
Vom Netzwerk:
Mil­li­se­kun­den war das ab­sur­de Schau­spiel ver­schwun­den. Ich sah mein Spie­gel­bild und das mei­nes Soh­nes und al­les schi­en nor­mal.
    »Mama, komm end­lich wei­ter!«, er zog an mei­nem Arm und be­merk­te, dass ich Trä­nen in den Au­gen hat­te. »Weinst Du Mama? Was ist denn los?«
    »Nichts, Eti­enne, aber lass uns hier ver­schwin­den. Ich will heim!«
    »Nein, Mama. Bit­te! Bit­te! Ich will wei­ter. Es ist so toll hier.« Er ließ mei­nen Arm wie­der los und lief ein­fach den Gang ent­lang.
    »Bleib ste­hen, Eti­enne. Bleib so­fort hier. Ich will raus hier und Du kommst ge­fäl­ligst mit!«
    Kei­ne Ant­wort er­folg­te und ich rief noch ei­ni­ge Male sei­nen Na­men. Nichts. Mir blieb nichts an­de­res üb­rig, als ihm hin­ter­her­zu­lau­fen. Ich rann­te den Spie­gel­gang ent­lang und es fühl­te sich an, als wür­de ich über ein großes Tram­po­lin lau­fen, so schwam­mi­ge Ge­fühle hat­te ich in den Bei­nen. Ich pass­te am Ende ei­nes Gan­ges kurz nicht auf und prall­te mit vol­ler Wucht ge­gen einen Spie­gel, der mir den Weg ver­sperr­te. Ich stieß mir Stirn und Nase und schrie auf. Eher aus Ver­zweif­lung als aus Schmerz, denn die­se Si­tua­ti­on hier drin­nen übers­tieg lang­sam mei­ne men­ta­len Kräf­te. Was war das eben ge­we­sen? Wel­che gro­tes­ken Vor­gän­ge hat­te mein Ge­hirn da entste­hen las­sen? Ich blieb kurz ste­hen, schloss die Au­gen und ver­such­te lang­sam, be­wusst ein- und aus­zuat­men, wie es mir mei­ne Psy­cho­lo­gin ge­zeigt hat­te. Es dau­er­te einen Mo­ment und mein Puls sank ein we­nig. So groß konn­te die­ses Ka­bi­nett nicht sein und der Aus­gang müss­te bald in Reich­wei­te sein. Ich rief Eti­en­nes Na­men so laut ich konn­te und er­hielt dies­mal so­gar Ant­wort. »Ich bin hier hin­ten, Mama. Hier ist noch so ein ver­rück­ter Spie­gel!«
    Hier hin­ten war kei­ne hilf­rei­che Aus­kunft, aber ich war er­leich­tert, sei­ne Stim­me zu hören und ver­such­te die­se zu or­ten. Ich ging den Gang ent­lang und nach dem nächs­ten Links­knick sah ich ihn end­lich. Eti­enne stand vor ei­nem Spie­gel, des­sen Brei­te sich deut­lich von den an­de­ren ab­hob. Er war min­des­tens dop­pelt so breit wie die rest­li­chen Spie­gel und in ei­nem tiefro­ten Rah­men ein­ge­fasst, der aus Ei­sen zu beste­hen schi­en. Ich hat­te nicht vor in die­sen Spie­gel schau­en und bloß der Ge­dan­ke dar­an, ließ mich in­ner­lich frös­teln, als hät­te ich ein zu kal­tes Ge­tränk ge­trun­ken. Ich lief zu Eti­enne, nahm sei­ne Hand und zog ihn schnell am Spie­gel vor­bei. Ich ver­such­te, nicht hin­ein­zuschau­en, aber es ge­lang mir lei­der nicht, denn der Spie­gel war so breit, dass es un­mög­lich war, im Au­gen­win­kel nichts zu er­ken­nen. Ich er­kann­te et­was Ver­stören­des, dass mich in­s­tink­tiv dazu zwang, ste­hen zu blei­ben. In die­sem Au­gen­blick pass­te ich kurz nicht auf und Eti­enne nutzte sei­ne Chan­ce so­fort. Er riss sich los und lief mit ei­nem tri­um­phie­ren­den La­chen da­von. Ich ver­such­te erst gar nicht, ihn noch zu er­wi­schen, denn wie pa­ra­ly­siert stand ich im­mer noch seit­lich ne­ben dem rie­si­gen Spie­gel, den ich  fast pas­siert hat­te. Ich woll­te nicht hin­ein­se­hen, aber ich re­gis­trier­te, dass in der glän­zen­den Ober­fläche ein neu­es, er­schrecken­des Schau­spiel ge­bo­ten wur­de. Ich wehr­te mich, aber eine selt­sa­me Kraft be­gann, mei­nen Kopf Rich­tung Spie­gel zu dre­hen. Es fühl­te sich an, als hät­ten zwei Hän­de von hin­ten mei­nen Kopf um­fasst, die ihn jetzt mit al­ler Macht zu be­we­gen ver­such­ten. Ich schrie kurz auf, um so­fort wie­der zu ver­stum­men. Die un­sicht­ba­ren Pran­ken drück­ten mei­nen Kopf zu­sam­men, so­dass mein Mund sich wie­der schloss. In mei­nem Nacken be­gan­nen die Schmer­zen zuzu­neh­men und mei­ne Mus­ku­la­tur konn­te sich nicht mehr ge­gen die­se Kraft weh­ren. Mei­ne Au­gen blick­ten als ers­te Rich­tung Spie­gel und mei­ne Füße folg­ten der Be­we­gung wi­der­wil­lig. Der Druck ließ nach und so stand ich fron­tal vor dem Spie­gel. Die Sze­ne, die sich in die­sem Spie­gel ab­spiel­te war ekel­haft, be­schä­mend und hof­fent­lich nur das Pro­dukt ei­nes

Weitere Kostenlose Bücher