Verfault 2 xinxii
kranken Geistes. Die Worte des alten Mannes klangen in meinen Ohren und ich war mir sicher, dass dies der Spiegel der Gegenwart war.
Ich blickte in ein diffus beleuchtetes Zimmer, an dessen Wänden zahlreiche Peitschen, endlos lange Lederstiefel, Handschellen und Ketten hingen. Mitten im Raum stand ein Bett, das mit weinroten Satinbezug überspannt war und auf dem eine blonde, schlanke Frau mit weißen Lackstiefeln lag. Mit dem Oberkörper lehnte sie entspannt an der Rückwand des Bettes. Zwischen ihren Beinen lag ein Mann, der es sichtbar genoss, sie oral zu befriedigen, so gierig bewegte er seinen Kopf in Richtung ihrer Vagina. Ich sah diesen Kerl von hinten, wie er mit beiden Armen ihre Oberschenkel von unten umgriffen hatte und seinen Kopf zwischen ihren Schenkeln begraben hatte. Sie kostete die Bemühungen des Mannes gebieterisch aus und ein sadistisches Grinsen zog über ihr noch junges und zu kräftig geschminktes Gesicht. Sie war Mitte zwanzig und besaß eine wundervolle Figur mit schmaler Taille und festen Brüsten. So sahen männliche Träume aus! In der Hand hielt sie eine Reitgerte und schlug mit ihr in regelmäßigem Abstand auf sein Hinterteil, sodass der jämmerliche Wurm immer wieder vor süßem Schmerz zusammenzuckte. Was mir ein Würgegefühl in die Speiseröhre und Tränen in die Augen trieb, war allein die Tatsache, dass es sich nicht um irgendeinen Mann handelte. Es war unverkennbar mein Mann!
Die Szene war so deutlich, als besäße der Spiegel das allerneueste HD-Display. Mein Mann lag bei einer Domina im Bett und musste ihre Muschi lecken. Er war nackt und seine Klamotten lagen rechts neben dem Bett auf einem Stuhl. Sein Handy war wohl aus der Hose gerutscht und lag daher zwischen Bett und Stuhlbein mit dem Display nach oben. Ich wollte dies alles nicht wahrhaben! Sahen so seine Fußballspiele aus? Noch nie in meinem Leben fühlte ich mich so gedemütigt und dennoch kam mir eine nüchterne Idee. Wenn dies wirklich der Spiegel der Gegenwart war, dann... Ich führte die Gedanken nicht zu Ende, sondern griff zu meinem Handy und wählte seine Nummer.
Die Demütigung nahm zu, denn sein Handy begann, sich langsam am Boden zu bewegen. Es vibrierte und mein lächelndes Gesicht war deutlich auf dem Display zu erkennen, während er ihre Säfte genoss. Er achtete nicht auf das Handy und die Tränen liefen in Rinnsalen über meine Wangen wie warmer Regen. Ich schleuderte mein Handy mit voller Wucht gegen den teuflischen Spiegel, aber er zerbrach nicht im Gegensatz zu meinem Handy, das mit zerbrochenem Display scheppernd auf dem glatten Boden landete. Das widerliche Treiben verschwand daraufhin und im Spiegelbild erkannte ich eine zerstörte Frau, die mit unendlich leeren und verheulten Augen zu mir zurückstarrte, wie es Spiegelbilder ebenso taten.
Raus! Ich musste sofort raus ohne in weitere Höllenspiegel schauen zu müssen. »Etienne, mein Schatz, komm bitte sofort her!«
Keine Antwort, aber ich hörte in der Nähe seine Schritte über den Boden hallen.
»Etienne, bitte! Ich habe ein ganz tolles Spiel für uns!«
Seine Neugier war geweckt: »Was denn?«
»Du musst schon hierher kommen, dann zeige ich es Dir.«
»OK, ich komme.« Er zog das O gespielt in die Länge und schien immer noch Spaß hier drin zu haben. Einige Sekunden später stand er neben mir.
»Wo ist das Spiel, Mama?«
Ich beugte mich zu ihm hinab und versuchte normal zu klingen: »Etienne, ich finde hier nicht raus. Hast Du Lust, mich zu führen?«
»Du findest hier nicht raus«, er lachte kurz und überlegen auf, »Ich kenne mich hier super aus, Mama. Komm hinter mir her!«
»Nein, Etienne. Ich fände es viel lustiger, wenn ich die Augen schließe und Du mich an der Hand führst. Was hältst Du davon?«
Etienne klatschte in die Hände: »Gute
Weitere Kostenlose Bücher