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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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hielten. Und es war leicht genug, einen guten Ausblickspunkt zu finden.
    Große Geschäftigkeit herrschte am Versteck, und Scheinwerfer erhellten die Szene. Zwei Roboter arbeiteten an dem Felsverschluß, den wir vor der Höhle angebracht hatten. Die Handelsschiffer hatten so gute Arbeit geleistet, daß die anderen viel Mühe hatten, durchzubrechen, obgleich sie das zusammengeschmolzene Gestein mit Flammenwerfern und anderen Gerätschaften angriffen.
    Die Roboter der LYDIS waren hauptsächlich für Ladearbeiten bestimmt, obgleich man sie im Bedarfsfall auch für andere einfache Arbeiten benutzen konnte. Diese hier waren größer und sahen anders aus, und sie wurden gesteuert von einem Mann, der ein Schaltgerät in den Händen hielt. Obwohl ich wenig von solchen Maschinen verstand, schien es mir, daß sie hauptsächlich für Ausgrabungen bestimmt waren.
    Soweit wir auf der LYDIS wußten, gab es keine Erzminen auf Sekhmet. Und Gelegenheitsschürfer besaßen keine solchen kostspieligen, komplizierten Geräte. Wir hatten Spuren gefunden, die zu Schatzverstecken führen mochten. Hatte man diese Roboter importiert, um derartige Depots auszuheben?
    Die Männer dort unten – ich zählte drei – sahen aus wie gewöhnliche Raumfahrer. Sie trugen die üblichen Anzüge von Schiffsangehörigen. Sie wirkten völlig menschlich, von der gleichen Statur wie die Freien Handelsschiffer. Die zwei, die nicht die Roboter kontrollierten, trugen starke Waffen, was sehr wohl bedeuten konnte, daß sie außerhalb des Gesetzes standen. Eine Warnung für mich, guten Sicherheitsabstand zu halten.
    Plötzlich erstarrte ich. Ein vierter Mann erschien auf der Bildfläche. Und sein Gesicht war deutlich im Licht der Scheinwerfer zu erkennen. Es war Griss Sharvan!
    Nichts deutete darauf hin, daß er ein Gefangener war. Er blieb neben einem der Bewaffneten stehen und beobachtete die Roboter so interessiert, als hätte er sie selbst an die Arbeit befohlen. Hatte er es? War es Sharvan gewesen, der diese Leute zum Versteck geführt hatte? Es fiel mir schwer zu glauben, daß ein Freier Handelsschiffer seine eigenen Leute verraten könnte. Ich hätte bei allem, was ich wußte, geschworen, daß ein solcher Verrat völlig unmöglich war. Und doch stand er da, ganz offensichtlich in bestem Einvernehmen mit den Räubern.
     

 
8
 
Krip Vorlund
     
    Als ich die Augen öffnete, sah ich vor mir das Instrumentenbrett des Flugboots. Und als ich benommen den Kopf schüttelte, kam mir die Erinnerung zurück. Das letzte, woran ich mich deutlich erinnern konnte, war die zerklüftete Felslandschaft unter mir auf dem Rückflug zum Schiff.
    Aber ich flog nicht mehr! Wie war ich dann gelandet, und… Ich wandte den Kopf und blickte auf den Sitz neben mir. Er war leer. Ein rascher Blick in alle Ecken überzeugte mich, daß ich allein im Flugboot war. Und doch konnte Maelen die Landung nicht bewerkstelligt haben. Draußen war es inzwischen Nacht.
    In Sekundenschnelle hatte ich die Luke geöffnet und taumelte ins Freie. Neben mir erhob sich die LYDIS. In einiger Entfernung konnte ich die Umrisse eines zweiten Flugbootes erkennen. Aber warum konnte ich mich an nichts erinnern? Was war geschehen – kurz bevor wir landeten?
    »Vorlund!« rief jemand aus der Dunkelheit meinen Namen.
    »Wer ist da?«
    »Harkon.« Ein dunkler Schatten stapfte von dem anderen Flugboot durch den Sand auf mich zu.
    »Wie sind wir hierhergekommen?« fragte er mich, aber darauf konnte ich ihm keine Antwort geben.
    Vom Schiff her kam ein metallisches Geräusch. Ich wandte den Kopf und sah, wie die Rampe aus der oberen Luke herabgelassen wurde und gleich darauf dumpf auf dem Boden aufschlug.
    Mich beschäftigte vor allem, wo Maelen war. Der Sand ringsum wies keine Abdrücke auf; ich konnte nirgends eine Spur finden. Da die Schiffsrampe eingezogen gewesen war, konnte sie nicht an Bord gegangen sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie von dem Flugboot fortgeführt hatte. Ich schickte einen geistigen Suchstrahl nach Maelen aus. Und einen Augenblick später zuckte ich zurück, schlug gegen den Rumpf des Flugboots, das ich gerade verlassen hatte, ging in die Knie und preßte beide Hände gegen meinen Kopf, um Atem ringend und unfähig, klar zu denken …
    Als Harkon mich erreichte, muß ich einer Ohnmacht sehr nahe gewesen sein. Ich erinnere mich nur dumpf daran, daß man mich an Bord der LYDIS brachte. Dann hustete ich und kam wieder zu mir, als ein starker Geruch durch den Nebel drang, der zwischen

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