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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhonda Stapleton
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Liebesgöttin-Schrägstrich-Freundin war, hatte ich beschlossen, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen.
    Ich sah mich im Klassenzimmer um. Die meisten Schüler schwirrten um Derek herum und schwärmten, wie umwerfend er in seinem orangefarbenen Shirt aussah. Doch ich bemerkte ein Pärchen, das ich am Tag davor verkuppelt hatte. Die beiden saßen nun ganz hinten, hielten Händchen und flüsterten miteinander.
    Meine Liebesmail hatte funktioniert! Es gab also doch noch Hoffnung.
    »Wir wollen mit dem Unterricht beginnen«, sagte Mrs Kendel schließlich und teilte den neuen Roman aus, den wir im Unterricht behandeln würden: Der scharlachrote Buchstabe .
    Mehrere Schüler stöhnten, als sie den Titel sahen.
    »Das reicht«, sagte Mrs Kendel scharf und zeigte mit ihrem dicken Zeigefinger auf uns. »Dieses Buch ist nicht nur für die Ära relevant, in der es geschrieben wurde, es ist heute noch genauso bedeutsam. Es beschreibt eine Kultur, die eine skandalumwitterte Frau ausstößt, weil sie die Identität des Vaters ihres unehelichen Kindes nicht preisgibt. Und es zeichnet eine Frau, die nicht zulässt, dass die Gesellschaft sie in eine Rolle hineindrängt.«
    Die nächste halbe Stunde lang sprachen wir über die Umgebung, in der der Roman spielt. Ich musste mich ablenken, indem ich mir Notizen machte, um nicht in Versuchung zu geraten, meinen PDA herauszuholen und weitere Liebesbande zu knüpfen. Mrs Kendel war nicht der Typ Lehrerin, der über so was hinwegsehen würde. Garantiert würde sie mir den PDA abnehmen und ihn für den Rest der Woche in ihrer Schublade einschließen.
    Es klingelte zur Pause. Maya und ich packten unsere Bücher und Hefte zusammen und verließen das Klassenzimmer. Ich sah, wie DeShawn, einer der ersten Jungen, die ich verkuppelt hatte, zur Tür hinausschlüpfte, um seiner Freundin Marisa Hallo zu sagen. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange, und dann gingen sie mit verschlungenen Fingern den Flur entlang und winkten Marisas Freundinnen zu, als diese sich dem Pärchen anschlossen.
    Sie hatten wohl beschlossen, DeShawn doch noch eine faire Chance zu geben. Wenigstens das lief gut. Am Anfang, nachdem ich die beiden zusammengebracht hatte, hatten Marisas Freundinnen alles getan, um sie dazu zu bringen, sich von ihm zu trennen. Aber sie hatte zu ihrer Liebe – und zu ihm – gestanden.
    »Ich bin so froh, dass die beiden noch zusammen sind«, sagte ich zu Maya und nickte mit dem Kopf in ihre Richtung.
    »Wie wahr. Seit DeShawn mit ihr zu tun hat, ist er ein anderer Mensch«, sagte sie. »Ich glaube, sie hat einen guten Einfluss auf ihn.«
    »Unbedingt. Ich denke …« Ich unterbrach mich, als das Stimmengewirr auf dem Korridor ungewöhnlich lebhaft wurde.
    Dann erkannte ich den Grund dafür. Derek näherte sich, umgeben von einer ganzen Traube aus Schülern und Lehrern.
    »Wenn wir schon von Veränderungen reden, was hat das zu bedeuten?«, fragte Maya. »Ich kapiere nicht, was alle plötzlich an Derek finden. Hast du ihnen denn nicht gesagt, dass er dein Typ ist?«, neckte sie mich.
    Ich schnaubte verächtlich. »So funktioniert das nicht.« Ich zuckte cool mit den Schultern und bemühte mich, so wenig wie nur möglich herauszulassen, um nicht den wahren Grund zu verraten, warum alle plötzlich auf Derek standen. »Er ist wohl der Schwarm der Woche. Ich bin sicher, die Aufregung legt sich bald wieder.«
    Und jetzt, da ich wusste, wie ich die Sache wiedergutmachen konnte, würde ich ein äußerst beschäftigtes Mädchen sein, das lauter neue Liebesbande knüpfen würde – nicht nur für meine Mitschüler, sondern auch für die Lehrer!
    »Na, was liest du denn heute?«
    Ich schaute von meinem Buch auf. Mein Herz raste wie verrückt. Seit meinem Arbeitsfehler – also gut, meinem Super- GAU – waren Derek und ich uns nach der Schule in der Bücherei begegnet und hatten ein bisschen Zeit miteinander verbracht. Heute war Donnerstag, der dritte Tag, an dem wir uns trafen.
    Nichts war in Stein gemeißelt, denn wir hatten uns nicht offiziell verabredet, aber ich hatte mich diese Woche jeden Nachmittag in die Bücherei gesetzt und einfach gehofft, dass unser »Date« weiterhin stattfinden würde.
    Das tat es auch.
    Und es war das Aufregendste und zugleich das Enttäuschendste, was mir je passiert war.
    Denn Derek sah nur einen Kumpel in mir, das hatte er schließlich gesagt. Und technisch gesehen wollte ja auch ich nur sein Kumpel sein. Aber ehrlich gesagt war ich immer noch nicht über meine

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