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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhonda Stapleton
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Gefühle für ihn hinweg. Diese Nachmittage mit ihm verzauberten mich nur noch mehr.
    Was konnte ich nur dagegen tun?
    Ich sehnte mich danach, ihm nahe zu sein, also war eine Freundschaft die einzige Chance, die ich zurzeit hatte.
    Ich lächelte ihn an. »Den Scharlachroten Buchstaben .« Ich legte das Buch hin. »Ich hab gar nicht damit gerechnet, dir hier zu begegnen. Hast du nicht eine Million Leute am Hals, die mit dir ausgehen wollen?«
    Lachend ließ er sich auf dem Stuhl gegenüber nieder und legte seinen Schulrucksack auf den Tisch. »Ich hab in meinem Schließfach fast fünfzig Liebesbriefe von Leuten gefunden, die sich alle am Freitagabend mit mir treffen wollen.« Er griff in den Rucksack und holte einen riesigen Stapel Zettel heraus.
    Heiliger Strohsack, er hatte wirklich keinen Witz gemacht.
    »Ich bin sicher, du hast bald wieder deine Ruhe«, sagte ich. Und wenn ich meinen Job schnell genug erledigte, dann würde das auch zutreffen.
    Er faltete das oberste Blatt auseinander. Es war mit roten Lippenstiftküssen übersät. »Derek«, las er vor, »als Mr Stephanides uns gefragt hat, wer die Hausaufgabe von gestern gelesen hat, und du die Hand gehoben hast, da wurde mir klar, dass ich mit dir zusammen sein will. Du bist ein echt schlauer Typ. Hast du Lust, dich heute Abend mit mir zu treffen?«
    »Wow.«
    Er seufzte und schaute vom Blatt hoch. »Ja, wirklich. Ich kann mich doch nicht mit allen verabreden. Ich finde sie nett, aber der Tag hat einfach nicht genug Stunden.«
    Ich bemühte mich zu lächeln, aber mein Magen verkrampfte sich, als ich an meinen Privatblog dachte. An all die vielen Einträge, in denen es immer nur um Derek, Derek, Derek ging. Machte ich mich nicht genauso lächerlich wie die Tussis, die ihm diese Briefe geschrieben hatten?
    Na ja, wenigstens schickte ich ihm meine Einträge nicht. Und das auch nur, weil ich ein Riesenfeigling war.
    »Aber es ist nicht einfach, gute Ausreden zu finden«, fuhr er fort.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Lass dir doch einfach was einfallen, was du tun könntest, und sag ihnen, dass du leider keine Zeit hast, aber trotzdem danke für die Einladung. Auf diese Weise kannst du die Wahrheit nett rüberbringen, ohne sie zu kränken.«
    Seine Miene hellte sich auf. »Du hast recht. Das ist eine gute Idee. Was hast du morgen Abend vor?«
    Alle meine Körperzellen erstarrten. »W-wer … ich ?«
    »Wollen wir was unternehmen? Wir könnten ins Kino oder was essen gehen oder so. Es würde mir guttun, mit jemandem zusammen zu sein, der kein Psychopath ist. Du weißt schon, wie gute Freunde halt.«
    Wie gute Freunde. Allmählich konnte ich das F-Wort nicht mehr hören. So ein Müll. Aber da ich ihm unbedingt näherkommen wollte, sagte ich sofort: »Ja, okay, klingt gut.«
    Nach dieser Unterhaltung war es an der Zeit, für die Schule zu lernen. Nachdem Derek die Liebesbriefe wieder in seinen Rucksack gestopft hatte, holte er seinen Laptop und einen Text über die menschliche Anatomie heraus. Ich tat so, als würde ich mich eifrig wieder in mein Buch vertiefen. Aber in Wahrheit beobachtete ich Dereks Hände, während er seine Anmerkungen eintippte.
    Er hatte lange, kräftige Finger. Kurze, saubere Nägel. Schlanke, muskulöse Unterarme. Ich stellte mir plötzlich diese Hände auf meinem Rücken vor, während ich mich auf dem Schulball eng an ihn drückte und wir einen Stehblues tanzten. Seine Hand wanderte langsam meinen Rücken hinauf, strich ganz zart über mein Schulterblatt, bis diese kräftigen Finger auf meinem Nacken ruhten und er mich noch enger an sich drückte …
    Ich musste sofort damit aufhören. Daher zerbrach ich mir den Kopf darüber, was ich ihn fragen könnte. Egal was – Hauptsache, es lenkte mich von seinen Händen ab.
    »Und«, fragte ich und räusperte mich, »hast du eigentlich Brüder oder Hände?«
    Er sah mich völlig verdutzt an. »Hä?«
    Als ich merkte, was ich gesagt hatte, fing mein Gesicht an zu brennen. »Äh, Schwestern. Ich meine, hast du noch Geschwister?«
    Derek lächelte. »Ja, zwei Brüder und zwei Schwestern. Aber sie sind alle jünger als ich, und deswegen muss ich auf sie aufpassen.«
    Geschockt sah ich ihn an. »Es gibt gleich fünf Ausgaben von dir? Ich hab nur einen Bruder – aber der ist so nervig, dass er mir vollkommen reicht. Wow, wie schafft deine Mutter das mit so vielen Kindern? Und wie kannst du in dem ganzen Chaos mal deine Ruhe haben?«
    Derek lachte. »Stimmt, in unserem Haus gibt es keine Privatsphäre.

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