Verflixt, diese Flirts
können.«
»Cool«, sagte Derek. Jetzt bemerkte er meine Gegenwart und lächelte mir zu. »Hi, Felicity. Was ist denn los?«
Mein Herz raste und ich schluckte.
»Nichts«, sagte ich hastig.
Was hätte ich auch sagen können? Hey, Derek, dich finde ich zwar toll, aber deine sogenannten Freunde vermitteln mir das Gefühl, eine fette, plumpe Sau zu sein.
»Ach, hal lo , Derek«, sagte Mallory hinter mir und glitt in ihrem knappen Oberteil an Dereks Seite.
Mein Stichwort zu gehen. Auf gar keinen Fall wollte ich mich schon wieder in einen Streit mit ihr verwickeln lassen, während ich mich noch von dem letzten erholte.
»Bis später«, sagte ich zu Derek.
»Ja, klar. Wir sehen uns!« Er winkte mir nach. Dann wandte er sich wieder Mallory und den anderen zu.
Ich eilte über den Flur zu meiner nächsten Stunde. Mir war schmerzlich bewusst, wie uncool ich wirkte, vor allem im Vergleich zu Mallory.
Vielleicht hatte sie ja recht. Egal wie unsterblich ich in ihn verliebt war und wie nett er zu mir war – ich passte nicht in seine Clique rein.
Nicht dass ich eine Außenseiterin oder so was gewesen wäre. Ich hatte Freunde und ich kam mit den meisten Leuten klar. Aber die supercoolen Jungs – und Mallorys Flauschhirnfreundinnen, die meistens wie ein schwerer Fall von Herpes an den Jungs klebten – ließen mich völlig außen vor.
Die Ironie des Schicksals war, dass ausgerechnet Derek zu ihnen gehörte. Vor allem, da er mich nie wie eine Außenseiterin behandelte.
Mir kam es so vor, als wären wir Romeo und Julia – dazu verdammt, nie zusammenzukommen, weil irgendwelche schrecklichen äußeren Umstände und noch schrecklichere Leute dagegen waren.
Es war genau wie bei Shakespeare. Na ja, außer der Tatsache, dass Romeo Julias Liebe erwidert hatte.
Ich betrat das Klassenzimmer, in dem wir Englisch hatten, und setzte mich. Ich wartete auf Maya und wünschte mir, ich könnte mein Leid in einem Liter Eiscreme ertränken. Wenn ich je Eis als Trost gebraucht hatte, dann jetzt. Mein Leben war noch nie so dermaßen beschissen gewesen.
12
H i«, sagte Andy später am Vormittag und stieß mich von hinten an. Überrascht drehte ich mich um. Die Tür zu meinem Schließfach schlug krachend zu.
»Ach, hallo«, sagte ich so gelassen wie möglich, während mein Herz nervös flatterte. Langsam hatte ich schon geglaubt, sie würde mich ewig meiden.
»Ich hab deine E-Mail bekommen«, sagte sie. »Danke.«
Ich nickte erleichtert. Es sah so aus, als würden wir uns endlich wieder vertragen.
»Na ja, ich finde es schade, dass wir uns so verkracht haben.« Ich hielt den Blick starr auf den weiß gesprenkelten Fliesenboden des Flurs gerichtet. »Was ich getan habe, tut mir wirklich leid, Andy. Ich wollte dich nicht so verärgern.« Ich hob den Kopf und sah sie an.
»Ist schon okay.« Sie zuckte mit den Schultern und lächelte leicht. »Auf alle Fälle hat Tyler in der Mittagspause zu tun. Vielleicht können wir uns zusammensetzen und ein bisschen quatschen.«
Nicht unbedingt das freundschaftlichste Angebot der Welt, aber zu diesem Zeitpunkt nahm ich es gern an. »Ja, klar.«
Wir gingen mit unseren Schulbüchern zusammen zum Klassenzimmer, in dem wir Gesundheitslehre hatten.
»Hast du für den Test gelernt?«, fragte ich.
Andy nickte und wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger.
»Es hat ewig gedauert, bis ich das letzte Kapitel durchhatte. Es war so lang und so eklig.« Ich schauderte. »Die Fotos mit den abgebildeten Geschlechtskrankheiten sind übel. Ging es dir nicht auch so?«
»Was? Ach so, ja, das Kapitel ist definitiv schwer.« Andy wandte den Blick ab und ging ins Klassenzimmer.
Ich hatte den Eindruck, dass sie sich den Stoff gar nicht angesehen hatte. Nachdem ich mich auf dem Platz neben ihr niedergelassen hatte, beugte ich mich zu ihr hinüber. »Bist du sicher, dass du auf den Test vorbereitet bist? Hast du gestern Abend dafür gelernt?«
Sie schürzte die Lippen. »Ja, klar. Alles im grünen Bereich.«
Mann, war das gelogen.
Andy ist außer mir so ziemlich die schlechteste Lügnerin, die es gibt. Wenn man ein Buch darüber schreiben würde, wie man erkennen kann, ob jemand lügt, dann könnte man die Seiten glatt mit uns beiden füllen. Wenn Andy eine dicke, fette Lüge erzählt, zucken ihre Augen so komisch und sie schürzt die Lippen.
Ich kenne meine verräterischen Ticks zwar nicht, habe sie aber sicher auch, wenn ich lüge.
Ich schüttelte den Kopf. »Dann ist’s ja gut.« Wenn sie nicht
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