Verflixt, diese Flirts
eilig aus der Bücherei, rannte nach Hause, um zu packen, und bog zwei Minuten vor der verabredeten Zeit in den Parkplatz der Paper Lantern ein. Gut gemacht.
»Hallo, ihr beiden«, sagte ich im Restaurant und schlüpfte in unsere Nische aus rotem Leder.
Maya umarmte mich herzlich und flüsterte mir dabei ins Ohr: »Ich glaube, zwischen Andy und dir ist wieder alles in Ordnung.«
Ich drückte sie an mich. »Vielen, vielen Dank«, erwiderte ich mit brennenden Augen. Sie war in diesem ganzen Drama ein wahrer Fels in der Brandung gewesen.
Die nächsten beiden Stunden verbrachten Andy, Maya und ich damit, wie früher ausgiebig zu quatschen. Andy erzählte von ihren Treffen mit Tyler, aber es musste ihr angerechnet werden, dass sie sich auch erkundigte, wie es zwischen Maya und Scott lief und wie es mir ergangen war.
Ich beichtete ihnen meine überwältigenden Gefühle für Derek und wollte unbedingt ihre Meinung wissen, wie ich mich verhalten sollte.
»Spiel die Coole«, riet Andy mir, nachdem sie einen Mundvoll frittierten Reis mit Schweinefleisch heruntergeschluckt hatte. Während sie sprach, wedelte sie mit den Essstäbchen in der Luft herum. »Du willst ihn doch nicht so schocken wie der Rest der Schule durch diese rätselhafte Begeisterung für Derek, von der alle befallen sind.«
»Du hast recht. Zum Glück ist das ja ab Montag wieder vorbei«, sagte ich und nickte zustimmend.
Maya, die gerade einen Schluck Pepsi nahm, hielt mitten im Trinken inne und sah mich verständnislos an. »Was meinst du damit? Was ist denn am Montag?«
Verfluchter Mist.
Ich und meine große Klappe.
13
H abt ihr schon mal versucht, euer Gehirn dazu zu bringen, auf Kommando blitzschnell zu denken? Es funktioniert nicht.
Ich starrte Maya an und zerbrach mir den Kopf über irgendeinen schlauen Spruch, mit dem ich meine Spuren verwischen könnte. »Äh, na ja, also …«
Was für eine Superaktion, Felicity.
Andy zog eine Augenbraue hoch. »Verheimlichst du uns was?«
»Nein. Es ist bloß … ich hab vor, am Montag noch mehr Leuten zu verklickern, dass Derek mit mir auf den Schulball geht, damit sie aufhören, ihm hinterherzurennen.« Puh, gerade noch mal die Kurve gekratzt.
»Ach so.« Maya nickte. »Eine gute Idee.«
»Ja, finde ich auch gut. Ich werde dir dabei helfen.« Andy nahm sich noch einen Mundvoll Reis.
Ich holte mehrmals tief Luft, um mein rasendes Herz zu beruhigen. Ich musste unbedingt vorsichtiger sein, was meine Tätigkeit als Liebesgöttin anging. Ein kleiner Ausrutscher wie dieser konnte mich den Job kosten. Und beim nächsten Mal würde mir vielleicht gar keine Ausrede mehr einfallen.
Wir unterhielten uns über andere Themen und aßen unsere Teller leer. Dann fuhren wir zu Andy und machten es uns in ihrem Zimmer gemütlich.
Ich verging fast vor Neugier und konnte mich nicht länger beherrschen. »Und«, fragte ich so beiläufig wie nur möglich, »du und Tyler – seid ihr euch schon … nähergekommen?«
»Hach, er ist ja so süß«, schwärmte sie, während sie einen Kamm von der Kommode nahm und sich damit durchs Haar fuhr. »Neulich haben wir den Unterricht geschwänzt, nur um in seinem Auto zu sitzen und zu reden. Er sagt, er liebt mich total.«
Maya warf mir heimlich einen beunruhigten Blick zu. Dann setzte sie wieder eine neutrale Miene auf. »Wie süß, dass du ihm so wichtig bist«, sagte sie, während sie sich im Schneidersitz auf dem Boden niederließ. »Ihr seid ein so hübsches Paar.«
»Ja, das ist wirklich schön.« Mir war klar, dass ich unaufrichtig klang, aber ich war nicht gerade begeistert zu hören, dass sie die Schule schwänzte. Doch sie damit zu konfrontieren wäre der größte Fehler gewesen. Wir waren auf dem besten Weg, unsere Freundschaft wieder zu kitten, und ich wollte nichts kaputt machen, indem ich Andy ihr dummes Benehmen an den Kopf warf.
»Wir sind jetzt eindeutig so weit, einen Schritt weiterzugehen«, erklärte sie, während sie sich zwei dicke Zöpfe flocht und sie mit Haarklemmen zuband. »Tylers Band spielt morgen Abend auf einer Party. Ich glaube, danach wird es passieren.«
» Es ?«, fragte ich. Ich hatte zwar Angst vor ihrer Definition, doch ich wollte sichergehen, dass ich »es« richtig deutete. Ich fummelte an meinen Haarspitzen herum und tat so, als wäre ich gelassen und nüchtern und ohne jegliche Vorurteile, um Andy nicht wütend zu machen.
»Ja, es . Du weißt schon, Sex.« Sie griff in eine Schublade und zog ihre Schlafanzughose heraus.
Maya holte
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