Verflixt, diese Flirts

Bügel und schnappte nach Luft, als mir bewusst wurde, dass ich ein rotes Kleid in der Hand hielt. Mein Traumkleid! Mom hatte es mir gekauft.
    Die Umrisse des Kleids verschwammen vor meinen Augen und Tränen rollten mir die Wangen herunter. »Oh, Wahnsinn! Vielen Dank, Mom. Das Kleid bedeutet mir so viel.«
    Jetzt lächelte sie richtig. »Eigentlich wollten wir es dir erst später geben, aber du hast gerade so ausgesehen, als bräuchtest du heute etwas, worüber du dich freuen kannst.«
    Ich umarmte sie und zerdrückte sie fast. »Ja, und wie ich mich freue!«
    Sie erwiderte meine Umarmung. »Die Schuhe und Accessoires musst du dir immer noch selber kaufen«, sagte sie. »Aber dein Vater und ich wollten dir etwas besonders Gutes tun. Wir wissen, dass du in letzter Zeit in der Schule und in deinem Job hart gearbeitet hast. Und in dem Kleid siehst du wirklich hinreißend aus.«
    Ich stülpte die Tüte wieder über das Kleid. War es ein Wink des Schicksals, um mir zu sagen, dass ich nicht aufgeben sollte? Vielleicht war das Kleid ja ein Zeichen, dass ich immer noch eine Chance hatte, Derek zu erobern.
    Ich rannte nach oben und hängte das Kleid in meinen Schrank. Dann griff ich nach meinem Telefon und fing an, Andys Nummer einzugeben. Doch gleich darauf zögerte ich. Wahrscheinlich war sie jetzt, nachdem Tyler gerade mit ihr Schluss gemacht hatte, nicht in der Stimmung, über den Schulball zu reden. Es war verlockend, Maya anzurufen, aber ich wusste, dass sie mit der Schulkapelle probte.
    Es war sowieso Zeit, zur wöchentlichen Besprechung mit Janet zu fahren. Anschließend musste ich rasch wieder nach Hause, um das Gesundheitsprojekt mit Andy, James und Bobby durchzusprechen, die am Abend zu mir kommen würden.
    Ich borgte mir das Auto meiner Mutter und fuhr zu Amors Pfeil . Dort angekommen, rannte ich in Janets Büro und ließ mich atemlos auf dem Stuhl nieder.
    »Entschuldigen Sie, dass ich so spät komme«, sagte ich und bemühte mich, entspannt und professionell zu wirken. »Ich hatte einen ziemlich stressigen Tag.«
    Janet zog eine perfekt geformte Augenbraue hoch. »Ich verstehe. Und – wie entwickeln sich deine Pärchen? Wenn ich mich richtig entsinne, müsste der große Liebeszauber mittlerweile verflogen sein.«
    Ich nickte. Janets unglaubliches Erinnerungsvermögen brachte mich immer noch zum Staunen. Ich wusste zwar nicht, wie viele Liebesgöttinnen es da draußen gab, aber es waren Hunderte oder sogar Tausende von Liebesbeziehungen, die sie im Auge behalten musste. Und ich behielt kaum den Überblick über die wenigen Liebespaare, die ich selbst zusammengebracht hatte. »Sie sind richtig gut. Ja, der Zauber ging gestern Nacht zu Ende, und zum Glück sieht es so aus, als sei alles wieder normal.«
    »Das ist gut. Aber vergiss nicht, deine anderen Liebesbande im Auge zu behalten«, sagte sie und sah mich warnend an. »Du willst schließlich nicht, dass sie den Bach runtergehen, während du dich darauf konzentrierst, die Schäden dieses Unfalls wiedergutzumachen. Man kann sehr leicht die Kontrolle darüber verlieren.«
    Ich schluckte und übergab ihr meinen PDA . »Ja, ich habe in den letzten vierzehn Tagen viele Liebespaare zusammengeführt.« Ich machte eine Pause. »Ich habe eine … Person, die immer noch verliebt ist, nachdem der Liebeszauber verflogen ist, während ihr Partner nicht mehr in sie verliebt ist.«
    Janet seufzte. »Das ist das große Risiko in unserem Job.« Sie steckte meinen LoveLine 3000 in ihren Computer und überspielte die Daten auf ihr Masterprogramm. »Es ist schade, wenn das passiert. Das Beste, was du dann tun kannst, ist ein neuer Versuch.«
    Ja, ich könnte in naher Zukunft einen neuen Versuch starten – ich meine mit Andy, nicht mit Tyler. Auf den war ich so stinksauer, dass ich in nächster Zeit nicht objektiv eine passende Partnerin für ihn aussuchen könnte. Aber wann würde Andy wieder so weit sein?
    »Woher weiß man, wann jemand nach einer zerbrochenen Beziehung wieder für eine neue bereit ist?«, fragte ich Janet. Vielleicht hatte sie ein paar Tipps für mich.
    Sie schürzte die Lippen. »Ich wünschte, es gäbe eine einfache Antwort darauf, aber jeder Mensch ist anders. Manche können gleich wieder die nächste Beziehung eingehen, während andere eine Weile brauchen, um über die letzte hinwegzukommen. Deshalb ist es gut, wenn du dir Zeit lässt und qualitativ möglichst hochwertige Verbindungen knüpfst.«
    Ich nickte ernst und versuchte, das nervöse Flattern im