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Verflixte Hühnersuppe (German Edition)

Verflixte Hühnersuppe (German Edition)

Titel: Verflixte Hühnersuppe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
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mich starrt, (2) versucht Ted noch, meinen Arm zu greifen. Doch plötzlich hält auch er mitten in der Bewegung inne. Und wie in Trance folgt er Ricky. Schiefzahn, Tannenzapfen und Schwarzer Panther schlurfen hinterher.

    Als es zum Unterricht schellt, stehen die fünf Jugendlichen mit gesenkten Köpfen an der Seite der Treppe, die Hände vor dem Bauch gefaltet. Diesen Augenblick sollte ich genießen, aber mir jagt das Herz bald zu den Ohren raus. Ist das Angst? Wispernd und kopfschüttelnd ziehen die Schüler an uns vorbei, die meisten so schnell, als trauten sie dem Frieden nicht.
    Ich entdecke den Hausmeister und gehe lächelnd auf ihn zu. „Sie sind der tollste Hausmeister auf der ganzen Welt!“, sage ich. „ Sie werden den Schülern zu allen Zeiten ein guter Freund sein! “ Wieder füge ich im Geiste hinzu: Im Zeichen des Friedens, jetzt leg los!
    Verwirrt sieht mich Kallmann an. „Kenn ich dich? Bist du nicht das freundliche Mädel von vorgestern?“
    Ich lächle, dann folge ich den Schülern durch die Halle. Jetzt habe ich den Kristall zwei Mal benutzt, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis meine Feinde auftauchen. Von nun an muss ich auf der Hut sein!
    „Nadine!“ Steinkaul drängelt sich zwischen den Schülern hindurch, um mir den Weg in der Halle abzuschneiden. „Da bist du ja! Ich wollte dich kurz sprechen!“ Er zieht mich zur Seite, um nicht von der Schülerschar mitgerissen zu werden. „Gestern wollte ich das Buch, das du mir empfohlen hast, in der Buchhandlung bestellen, doch da sagte man mir, dass es nur eine englische Ausgabe gäbe. Bist du dir sicher, dass du auch wirklich das Buch von John Thommsen meinst?“
    Ich nicke. „Es liest sich gar nicht mal so schwer. Thommsen hat Wert darauf gelegt, dass auch Laien es verstehen. Fachbegriffe werden im Anhang erklärt, da brauchen Sie sich keine Sorge zu machen, dass Sie etwas nicht verstehen.“
    „Und du hast das Buch gelesen?“
    „Dieses und noch einige andere. Können Sie sich mit seiner Theorie anfreunden, kann ich Ihnen auch noch weitere Bücher empfehlen. Die sind dann allerdings fachspezifischer.“
    „Dann kann ich es also getrost bestellen …“ Steinkaul lächelt mich an. „Und weißt du was? Wir werden es noch einmal wagen, die Halle mit Kunstwerken von Schülern zu verschönern. Na, wie findest du das?“
    Ich lächle zurück. So einen Schulleiter zu haben, ist schon eine große Ausnahme. Vermutlich wissen die meisten Schüler und Lehrer nicht, wie gütig er ist. Als ich in die Klasse trete, spüre ich die verstohlenen Blicke der anderen auf mir. Nur Yannik sieht mir fröhlich entgegen. „Was hast du mit Ricky und ihrer Clique gemacht?“, fragt er leise.
    „Gemacht? Nichts. Warum sollte ich?“
    „Weil sie die Sperre aufgegeben haben – und du warst bei ihnen! Das sah aus, als würden sie in der Kirche beten.“
    „Wer weiß? Vielleicht sind sie ja einsichtig geworden?“ (3)

    Yannik lacht, schüttelt dabei aber ungläubig den Kopf.
    Dulack betritt das Klassenzimmer, stellt seine Aktentasche auf das Pult und holt Blätter heraus.
    „Der Test ist nicht so gut ausgefallen“, sagt er ernst und sieht dabei einige Schüler besonders scharf an. „Mit Ausnahme von – Nadine.“ Er legt mir ein Blatt auf den Tisch und ich sehe sofort, dass er mich durchschaut hat.
    „Aber das ist doch mein Blatt!“, ruft Yannik entrüstet. „Da steht mein Name drauf!“
    Dulack sieht mich an, als er antwortet. „Gute Zusammenarbeit – oder wie soll ich das nennen? Hat ein Mädchen von zwölf Jahren John Thommsen gelesen, ein Buch, das es nur in der englischen Fassung gibt, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass dies hier deine Arbeit ist. Nadine …“ Dulack zieht das nächste Blatt hervor und legt es vor Yannik ab. Deutlich ist meine große Schrift zu erkennen – und noch deutlicher steht „mangelhaft“ darauf.
    Auweia, da ist die Hühnersuppe aber schnell ausgelaufen! (4) Schuldbewusst starre ich auf den Rücken meines Vordermanns. Was habe ich Yannik da nur eingebrockt?! Wahrscheinlich hätte er mit seinen eigenen Fehlern noch ein „Ausreichend“ bekommen. Das muss ich unbedingt wieder gutmachen!

    „Sie irren sich!“, sage ich heiser und ohne meinen Lehrer anzusehen. Die Grammatik von gestern, kleiner Freund , füge ich in Gedanken hinzu. Meine Hand zittert, als ich den Kristall berühre. „Testen Sie Yannik! Ich sage auch bestimmt nicht vor!“ Ich patsche die andere Hand auf meinen Mund, damit niemand mein

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