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Verflixte Hühnersuppe (German Edition)

Verflixte Hühnersuppe (German Edition)

Titel: Verflixte Hühnersuppe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
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keine Wahl. So schnell lässt er mich nicht fort, er gibt die Regeln vor und das Spiel ist noch nicht zu Ende. Noch lange nicht …
    Als ich eine Beerdigungskarte erkenne und auf den Namen starre, atme ich erleichtert auf. Charlotte Hohlkamp, geboren 1912 und gestorben letzten Freitag. Den Namen habe ich noch nie gehört und das beruhigt mich ein bisschen.
    „Sagt Ihnen dieser Name etwas?“, frage ich und halte Frau Steinkaul die Karte unter die Nase.
    Sie schüttelt den Kopf. Ich helfe ihr aus der Badewanne, dann schleppe ich die Frau in Handtücher eingemummelt in ihr Schlafzimmer. Sie zittert am ganzen Leib und weint, bis ich ihr über die Wangen streiche und verspreche, dass alles gut wird. Dabei berühre ich das Zeichen. Frau Steinkaul fällt im selben Moment in einen tiefen Schlaf.
    Noch immer pitschnass rase ich die Treppe hinunter. So schnell ich kann stürze ich aus dem Rosenweg und laufe, ohne meine Beine zu spüren. Färbergasse 15, das ist noch ein gutes Stück Weg!
    Und wie ich so wie eine Bekloppte die Straße entlangfege, frage ich mich immer wieder: Warum hat der Wolf die Beerdigungskarte neben die Telefonbuchseite geklebt? Es muss etwas bedeuten! Aber was?
    Meine Gedanken rotieren im Turbo-Gang. Zuerst hat er mich zum Feuer gelockt , überlege ich. Dann zu Frau Steinkaul, die beinahe im Wasser ertrunken wäre. Und jetzt halte ich eine Beerdigungskarte in der Hand. Er plant irgendwas mit Erde! Vielleicht wird …
    Ich kann den Gedanken nicht zu Ende bringen, er ist so schrecklich, dass ich mir schon beinahe sicher bin, dass es nicht anders sein kann. Mitten im Lauf stoppe ich, stolpere beinahe über meine eigenen Füße und ziehe die Karte aus der Tasche. Friedhof Langenfeld ist die neue Adresse, das weiß ich jetzt genau! Ich spurte sofort in die entgegengesetzte Richtung. Dort werde ich vom Wolf den nächsten Hinweis bekommen. Und die Ahnung, die mich beschleicht, wird immer grausiger …
    Völlig nass – diesmal vom Schweiß und nicht vom Badewasser – und nahezu am Ende meiner Kräfte erreiche ich den Friedhof. Menschen in schwarzen Mänteln kommen mir entgegen, die Köpfe gesenkt, die Augen gerötet. Ich lasse den Zug ungeduldig an mir vorbeiziehen, dann stürme ich durch das schmiedeeiserne Tor. Der Hof, der dahinter liegt, ist mit grauen Steinen gepflastert. Mitten auf diesem Platz befindet sich eine Skulptur, die eine Frau beim Pflanzen von Blumen darstellen soll. Über Geschmack lässt sich ja nun wirklich streiten, aber die hat doch eigentlich nichts auf einem Friedhof zu suchen …
    Verzweifelt hechte ich daran vorbei, den Weg entlang, den die letzten Besucher mit schweren Füßen entlanggeschritten sind. Das Grab muss noch frisch sein, falls Frau Hohlkamp erst letzte Woche beerdigt worden ist. Und die neuen Gräber befinden sich am Rande des Parks, wie ich feststellen muss.
    Als ich nach Luft hechelnd vor sechs frischen Gräbern in einer Reihe stehen bleibe, muss ich mich erst einmal sammeln. Da! Das dritte Grab ist das von Frau Hohlkamp! Ein einfaches Holzkreuz auf einigen schon fast verdorrten Kränzen und Blumensträußen. Argwöhnisch betrachte ich die verwelkten Rosen und das Kreuz, aber bei aller Fantasie – ich kann keinen Hinweis oder Zettel finden, den der Wolf hinterlassen haben könnte. Oder will er, dass ich im Grab der alten Frau nachsehe? Ich schüttle mich vor Abscheu. Das kann er nicht wollen! Er hat mich hierher geschickt, damit ich etwas anderes herausfinde! Aber was? Und was hat Dulack mit dieser Beerdigung zu tun?
    Nun ja, ich muss zugeben, dass mir nicht gerade die zündende Idee kommt. Vermutlich hat die Anstrengung, durch die halbe Stadt zu laufen, jede Menge Löcher in meinem Gehirn freigepustet. Jedenfalls komme ich mir so leer im Kopf vor. Vielleicht ist es aber auch die Angst, etwas nicht zu finden, denn bei Franz und Frau Steinkaul hat der Wolf die Zeit zur Rettung so knapp gesetzt, dass ich es beinahe nicht geschafft hätte. Und hier? Außer ein paar zwitschernden Amseln in den Birken sehe ich kein Wesen, das dringend gerettet werden muss.
    Wieder und wieder gehe ich die Einzelheiten im Kopf durch, renne im Geiste noch einmal durch das Tor des Friedhofs, vorbei an der komischen Skulptur, die hier eigentlich nichts zu suchen hat … Moment mal! Das ist es! Das ist der Hinweis, den ich finden musste! Warum habe ich das nicht sofort gemerkt, ich bin ja ein richtiger Vollidiot!
    Schnell, damit der Wolf nur ja nicht bemerkt, dass ich seinen Hinweis nicht sofort

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