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Verflixtes Blau!

Verflixtes Blau!

Titel: Verflixtes Blau! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Augenbraue hochzog. » Ich dachte, Ihr wäret tot.«
    » Nur ein Kratzer. Ein Versehen. Ließ sich nicht vermeiden. Die neue Dienstmagd hat die Waffe gereinigt, und da hat sich ein Schuss gelöst.«
    » Fünfmal wurde auf Euch geschossen. Ich habe es selbst gehört.«
    » Sie ist keine besonders gute Dienstmagd. Ich denke, wir sollten uns von ihr trennen.«
    » Eure Nichte sagte, Ihr hättet das Mädchen bedrängt.«
    » Ich habe sie für ihr schlechtes Putzen gescholten. Madame, lasst mich ein, bitte!«
    » Die ganze Wohnung ist von blauem Pulver überzogen, Monsieur.«
    » Ach ja? Das ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die Dienstmagd ist gefeuert!«
    » Sie war nackt. Sie sprach kaum Französisch. Die Polizei hat sie in eine Decke gehüllt und mitgenommen.«
    » Ich gebe Ihnen fünfzig Francs, Madame, aber mein Geld ist in der Wohnung, also müsstet Ihr mich erst hereinlassen.«
    » Willkommen daheim«, sagte die Concierge, öffnete die Tür weit und trat beiseite.
    » Habt Ihr Etienne gefüttert?«, fragte der Farbenmann.
    Paris, Montmartre, 1891
    » Ihr seht also, es reicht nicht, ihn einfach zu erschießen«, sagte Juliette. » Ich muss zurück.«
    Sie tranken Kaffee und teilten sich ein gebuttertes Baguette im Café Nouvelles Athènes am Place Pigalle. Juliette hatte angeboten, das Frühstück zu bezahlen, da sie als Einzige noch Geld besaß.
    Draußen, um den Brunnen auf dem Platz, standen Modelle, junge Frauen und ein paar Männer, und warteten darauf, engagiert zu werden. Die Maler mussten nur zur sogenannten » Parade der Modelle« gehen, und mit ein paar Francs war der Vertrag besiegelt. Die Mädchen, die nicht das Glück hatten, von einem Künstler engagiert zu werden, konnten dann den Boulevard entlangschlendern, um ihre Dienste andernorts an den Mann zu bringen. Die Grenze war fließend zwischen Prostituierter und Modell, Tänzerin und Hure, Maitresse und Madame. Sie alle lebten in der demimonde.
    » Und du bist wirklich überhaupt nicht verkatert?«, fragte Lucien, der jedes Mal ein bisschen seekrank wurde, wenn er sich im Café umsah.
    » Muse«, erklärte Henri. Zu Juliette sagte er: » Du und der Farbenmann, ihr seid also der Grund, weshalb Hadrian seinen Wall quer durch Britannien gebaut hat?«
    Sie nickte bescheiden. » Inspiration ist mein Geschäft.«
    » Er hat diesen Wall nur errichtet, weil er Angst vor den Pikten hatte«, sagte Lucien eifersüchtig, der auch gern Kaiser von Rom gewesen wäre und ihr einen Wall quer durchs Land gebaut hätte.
    » Oder weil sie ihn genervt haben«, sagte Henri.
    » Mon Dieu! Dafür, dass ihr Maler seid, versteht ihr ja herzlich wenig von Inspiration«, sagte die Muse.
    » Du bist nicht zufällig auch Jane Avril, oder?«, fragte Henri, dem ein böser Verdacht kam.
    » Nein«, sagte Juliette, » ich hatte noch nie das Vergnügen ihrer Gesellschaft.«
    » Oh, gut«, sagte Henri. » Denn ich glaube, sie steht kurz davor, mit mir das Bett zu teilen, und es wäre mir lieb, wenn sie auf meinen Charme und nicht auf ihren Hang zur blauen Farbe reagierte.«
    » Ich versichere dir, Henri, es liegt an deinem Charme«, sagte Juliette und lachte melodiös, dann beugte sie sich vor und strich mit den Fingerspitzen über Henris Hand.
    » Vielleicht, Mademoiselle, möchtet Ihr mich dann heute Abend mit Lucien ins Moulin Rouge begleiten und mir dabei behilflich sein, meine Herzensdame dazu anzuleiten, mich in der Horizontalen zu betrachten, da mein Charme dort am aufrichtigsten wirkt.«
    » Es kommt mir vor, als würde ich mit einem Bock frühstücken«, sagte Lucien.
    » Tut mir leid, Henri, aber ich kann nicht«, sagte Juliette.
    » Einem Bock mit Hut«, sagte Lucien.
    » Ich muss wirklich zum Farbenmann zurück. Ich habe keine andere Wahl.«
    » Das kannst du nicht machen«, sagte Lucien. » Bleib bei mir. Soll er dich verfolgen. Ich werde dich beschützen.«
    » Das kannst du nicht«, sagte sie.
    » Dann flüchten wir. Du kannst doch durch Raum und Zeit reisen, oder? Wir verstecken uns irgendwo.«
    » Ich kann nicht«, sagte sie. » Er kann mich zwingen, zu ihm zurückzukehren. Wie gesagt, ich bin seine Sklavin.«
    » Und was dann?« Lucien fiel fast von seinem Stuhl, als er versuchte, neben sie zu rücken, dann hielt er sich am Tisch fest.
    » Solange er lebt, werde ich niemals frei sein.«
    » Aber du hast doch selbst gesagt, dass man ihn nicht töten kann«, sagte Henri.
    » Man kann ihn nicht töten, solange es noch Bilder mit ungeerntetem Sacré Bleu

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