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Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
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Karas Kopf und dreht diesen leicht zur Seite. Kara verdreht seine Augen und hängt einen Moment später leblos in Takos Arm.
    Ich bin geschockt.
    Immerhin bin ich es nicht allein, ich glaube, wir halten alle den Atem vor Anspannung an. Der Python-Kämpfer legt Kara unbekümmert an die Seite und stellt sich mitten auf die Matten. Der Reihe nach sieht er uns an.
    „Ihr solltet wissen, dass der Grat zwischen Bewusstlosigkeit und Tod bei dieser Technik sehr schmal ist“, fährt der Mann ungerührt fort. „Matu, ich hoffe, du hast nicht so viel Angst wie Kara.“
    Matu erhebt sich schwerfällig und ich kann an seiner Haltung sehen, dass er lieber den Rückwärtsgang einlegen würde. Tako jedoch packt den Jungen und zeigt uns die Technik noch einmal so langsam, dass wir alles genau erkennen können, bis Matu in einer Art Schwitzkasten vor Takos Brust baumelt. Die Augen des Jungen sind aufgerissen und ich habe Mitleid mit ihm. Aber der Trainer beschreibt nur die Drehung des Kopfes, ohne sie auszuführen.
    Erleichtert taumelt Matu zurück auf seinen Platz. Kara rührt sich langsam, wacht aus seiner Bewusstlosigkeit auf und kratzt sich irritiert am Kopf.
    „So, jetzt seid ihr dran!“ Tako winkt Lutha auf die Matte und sieht mich finster an.
    Ich schlucke. So, wie es aussieht, muss ich erneut als Versuchsmaus herhalten.
    Was nun passiert, ist schwer zu beschreiben. Kaum hat mich Lutha in den Schwitzkasten genommen, dreht er meinen Kopf so weit zur Seite, dass ich kurz vor der Bewusstlosigkeit stehe. Ich bäume mich auf, aber das macht es auch nicht leichter.
    „Bei Kindern ist die Technik vorsichtiger anzuwenden“, meint Tako und zeigt ein finsteres Haifischgrinsen.
    Als alle Jungen an der Reihe waren, bin ich fast gestorben vor Angst.
    Tako sucht sich eine weitere Übung aus, vor der ich mich diesmal nicht drücken kann. Inzwischen hat er die Fackeln bis auf eine gelöscht, sodass kaum etwas zu erkennen ist. Dummerweise kann ich auch meinen Gegner nicht sehen und ich liege schneller auf der Matte, als ich denken kann. Ich wünschte, ich hätte meinen kleinen Freund, den Kristall, dabei, der mir die Schmerzen nimmt. Ich muss ein jammervolles Bild abgeben, das bei der Dunkelheit zum Glück niemand sieht.
    Als geraume Zeit später die Tür geöffnet wird und Fackellicht hereinflackert, liege ich gerade stöhnend unter Matu. Ich bin völlig fertig. Mit diesen Giganten, auch wenn es nur die Heranwachsenden der Schlangenmenschen sind, kann ich es niemals aufnehmen! In meiner supergroßen Dummheit habe ich geglaubt, etwas von ihnen lernen zu können, aber alles, was ich immer sicherer beherrsche, ist das Fallen.
    Ich schaue auf und sehe im Schein des Feuers an der Tür Krista’roff stehen – Mali’tora in seiner Begleitung!
    „Feife!“(6), schreie ich – und werde tierisch sauer. Dass der Anführer der Schwarzen Seite mich gerade in dieser deprimierenden Situation sehen muss! Ich bäume mich auf und werfe meinen Angreifer ab.

    Oh Wunder! Ich stürze mich auf Matu und auch wenn das alles nichts mit den Techniken zu tun hat, die die Schlangenmenschen gerade lernen – mir gelingt es, seine Haare zu packen und mein rechtes Bein über seinen Hals zu legen. Ich habe ihn fest im Griff, dass ich schon triumphierend aufschreien will. Zum ersten Mal habe ich gewonnen!
    Und das ganze drei Sekunden lang …
    Während ich noch durch die Luft fliege und krachend auf der Matte lande, schreit Tako schon außer sich vor Wut: „Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ihr euch nicht ablenken lassen sollt! Ihr werdet euch doch nicht von einer dummen Göre auf die Matte legen lassen?! Zwei Stunden Strafkämpfen! Sofort!“
    Zum ersten Mal höre ich ein Murren in der Runde. Verflixtes Wolfsgeheul, das habe ich nicht gewollt! Jetzt habe ich auch gleich alle gegen mich!
    „Nadine!“
    Mali’toras Stimme klingt hart. Ich weiß nicht, was ich in dem Moment lieber täte: zwei Stunden im Dunkeln weiterkämpfen oder zum Befehlshaber des Tales zurückkehren. Wie es scheint, ist er ziemlich sauer. Vermutlich habe ich ihn mehr in Schwierigkeiten gebracht, als ich mir denken kann. Vielleicht wird er mich jetzt einsperren …(7)

    „Wir gehen! Sofort!“
    Es ist der gleiche Befehlston, den ich schon einmal gehört habe, und mir wird flau im Magen. Schnell eile ich zu meiner Kleidung und ziehe mich um. Krista’roff denkt gar nicht daran, wegzusehen, er stellt sich vor mich hin und wartet, bis ich fertig bin. Mali’tora drängt sich dazwischen, mit

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