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Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
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jetzt auf allen Welten Frieden?“, frage ich Rido, um endlich auf andere Gedanken zu kommen.
    „Ja“, erklärt er mir. „Jede Welt wird von dem einen Zentralcomputer auf Labaido gesteuert. Deshalb gelang Hatar’ali ein Krieg, der alle Welten betraf.“
    Mit dieser Aussage bin ich erst einmal zufrieden.
    Als ich die schneebedeckten Berge sehe, jubelt es in mir. Endlich zurück!
    Wir landen dennoch auf einem Feld weit außerhalb der Stadt Ullillah, damit uns niemand sieht und vielleicht wiedererkennt.
    Aber dann denke ich an Tora und Benar, die von den Aufständischen gefangen genommen wurden. Ich erinnere mich an Toras Familie, die ich in der Höhle zurücklassen musste, obwohl ich sie hätte beschützen sollen. Und schließlich frage ich mich, was die Python-Kämpfer nach der Eroberung des Tals mit ihren Gefangenen gemacht haben. So viele Tage sind vergangen und ein großes Fragezeichen hängt in der Luft.
    „Wir sollten zuerst in Ullillah nach Tora suchen“, sage ich auf dem Fußmarsch durch den dichten Wald am Rande der steilen Berge.
    „Negativ“, erwidert Rido. „Sie werden uns erkennen. Schließlich haben wir keinen guten Eindruck hinterlassen.“
    „Du bist wie eine Dampfwalze über sie rübergerollt. Klar, dass sie dein Gesicht nicht vergessen. Deshalb werde ich …“
    „Wirst du nicht!“, fährt Rido dazwischen. „Eine erneute Befreiungsaktion kann diesmal anders ausgehen, die Menschen lernen manchmal dazu.“
    „Aber an mich wird sich niemand erinnern! Es war dunkel, du hattest mich verdeckt und …“
    Rido bleibt stehen und duckt sich. Während seine Nase leicht vibriert, versuchen seine Augen, das Dickicht um uns herum zu durchdringen. „Runter! Versteck dich!“
    Das braucht er mir nicht zwei Mal zu sagen. Du weißt ja auch, wie das bei ihm ist: Er sagt etwas ganz beiläufig und wenn du das nicht tust, ist die Kacke am Dampfen.
    Es dauert zwar eine ganz schön lange Zeit, aber dann tauchen von allen Seiten Gesichter auf. Sie sind mit Dreck beschmiert, damit sie nicht so schnell gesehen werden. Es sind Männer aus Ullillah, ich erkenne die beiden Wachen wieder, denen ich damals entflohen bin.
    Dumm gelaufen! Wir sitzen fest – und das äußerst schlimm. Jetzt sind wir schon so nah am Ziel, da müssen ausgerechnet ein paar Rebellen dazwischenkommen. Vermutlich wissen sie noch nicht, dass die Regierung auf Labaido gestürzt ist.
    Auch Rido sieht sich um, er hat seine gelben Wolfsaugen zu Schlitzen gezogen und fixiert die Männer durch den Feuerdorn hindurch.
    „Nicht, Rido!“, flüstere ich ihm zu und erhebe mich. „Es hat keinen Sinn. Wir werden ihnen erklären, dass der Krieg zu Ende ist!“
    Rido antwortet nicht. Stattdessen tritt ein Mann vor, der mit seiner vor dem Bauch gehaltenen Waffe auf uns zielt und uns mit rauer Stimme anblafft: „Was habt ihr hier verloren?“
    „Wir sind Wanderer“, antwortet Rido und natürlich lachen ein paar Männer.
    „Wir kommen von Labaido!“, rufe ich aus. „Die Regierung ist gestürzt, der Krieg ist aus!“
    Jetzt grölen sie noch herzlicher. Ich sehe Rido verzweifelt an, aber der ballt nur seine Fäuste.
    „Ihr werdet mit uns kommen, Wanderer !“, befiehlt der Anführer und dreht sich um. Jemand drückt mir seine Waffe in den Rücken und so bleibt mir nichts anderes übrig, als der unsanften Bitte zu folgen.
    Die Männer huschen seitlich von uns durch das Gebüsch und scheinen sich sehr gut auszukennen. Als wir zu einer Lichtung kommen, bin ich überrascht, dort Zelte vorzufinden. Rido und ich müssen am Lagerfeuer stehen bleiben.
    Nach einer Weile tritt ein Mann aus einem der Zelte und ich traue meinen Augen nicht.
    „Tora!“, rufe ich und laufe auf ihn zu. Mein Herz jubelt vor Freude, die tiefe Sorge, die ich um diesen Mann hatte, fällt wie eine Schneelawine von mir ab. Du wirst es nicht glauben, aber da steht wirklich Mali’tora, der Anführer der Schwarzen Seite! Unverletzt und frei! Er ist kein Gefangener, ihm ist nichts geschehen!
    Tora blickt ebenfalls überrascht und als er uns erkennt, lacht er und kommt mir direkt entgegen. „Nadine!“ Dann bleibt er stehen, als würde er sich an etwas erinnern. „Was machst du hier?“, fragt er scharf.
    Sein Stirnrunzeln ist eindeutig abweisend, mehr, als ich in diesem Moment verkraften kann. Natürlich ist er sauer auf mich, ich habe schließlich seine Familie im Stich gelassen.
    „Ich … ich bin … ich habe …“
    Mehr bringe ich nicht heraus.
    So wahnsinnig ich mich freue, Tora

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