Verflucht in Alle Ewigkeit
gewaltigeres Schott gesehen. Träge hob es sich vom Boden, tonnenschwer und an die zwei Meter dick. Nichts kam hier durch, wenn diese Kerle es nicht wollten.
Mit schrillem Quietschen kam das mächtige Tor zum Stillstand, und sie konnten passieren.
Jenseits des Schotts gab es einen dunklen Korridor, der unvermittelt in ein gewaltiges unterirdisches Gewölbe mündete, dessen Abmessungen Torn nur erahnen konnte.
Überall standen Computer und Monitore, zwischen denen Wissenschaftler und Techniker in geschäftiger Betriebsamkeit umherhuschten, bewacht von grimmig aussehenden Bewaffneten. Ihre ganze Aufmerksamkeit gehörte dem eigenartigen Gebilde, das die Mitte der großen Halle einnahm und von den Deckenscheinwerfern hell beleuchtet wurde.
Torn war einigermaßen überrascht, als er das Ding zu sehen bekam, dessentwegen offenbar die ganze Geheimniskrämerei gemacht wurde.
Es war eine zylindrische Röhre, die dort am Boden lag. Sie bestand aus schimmerndem Metall, war vielleicht fünfzehn Meter lang und hatte einen Durchmesser von etwa vier Metern. Die glatte Außenseite der Röhre war in regelmäßigen Abständen mit fremdartig aussehenden Apparaturen versehen, von denen dünne und auch sehr dicke Kabel zu den Computern und Messinstrumenten der Wissenschaftler führten. Hier und dort flogen Funken, während Angehörige des technischen Personals einige Schweißungen vornahmen. Irgendwo stieg zischend Dampf auf.
»Was … ist das?«, fragte Torn, der sich keinen Reim auf all das machen konnte.
»Das, Major«, entgegnete Malvil stolz, »ist Ihr Testobjekt. Wir haben es ›Time Explorer‹ genannt.«
»Schön«, meinte Torn, während er näher auf das eigenartige Gebilde zutrat. Die Wachen bedachten ihn dabei mit argwöhnischen Blicken. »Und wozu ist es gut? Ich meine, es sieht nicht so aus, als ob es fliegen könnte.«
»Das ist richtig«, bestätigte Malvil grinsend. »Und trotzdem – der Explorer wird sie an Orte bringen, zu denen Sie kein Jet der Welt fliegen könnte.«
»Aha«, erwiderte Torn, ohne auch nur ein Wort verstanden zu haben.
»Diese Maschine«, fuhr Malvil fort, »wurde aus Artefakten rekonstruiert, die unsere Mitarbeiter überall auf der Welt aufgespürt haben. Viele haben schon versucht, sie in ihren Besitz zu bringen. Sogar Hitler hatte eine Einheit von Spezialisten auf die Suche nach dem Artefakt angesetzt. Zum Glück für uns und die Nachwelt ist es den Deutschen nie gelungen, die Maschine zu bauen.«
»Wieso?«, fragte Torn. »Was kann diese – diese Maschine?«
»Sie ermöglich es dem Menschen, durch die Zeit zu reisen«, gab Malvil zurück.
Er klang dabei so überzeugt, dass Torn ein freudloses Lachen entfuhr.
»Ist das wirklich Ihr Ernst?«, rief er.
»Sie veranstalten diesen ganzen Zirkus wegen einer angeblichen … Zeitmaschine?«
»Nicht angeblich, Major«, sagte der Geheimdienstler mit überlegenem Grinsen. »Tatsächlich. Wie unsere Wissenschaftler heute wissen, wurde unsere Erde schon vor sehr, sehr langer Zeit von Außerirdischen besucht, die die Entwicklung dieses Planeten und seiner Bewohner über einen langen Zeitraum hinweg verfolgt haben. Ihre Technik war der unseren weit überlegen und gab ihnen die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen. Bei manchen ihrer Besuche auf unserer Welt kam es jedoch zu Unfällen, sodass einige ihrer Zeitmaschinen hier zurück blieben. Die Menschen vergangener Epochen hielten sie für Hinterlassenschaften von Göttern und ließen den Maschinen kultische Verehrung zukommen, bauten ihnen Tempel und Monumente. Sie aufzuspüren, war eine große Herausforderung für die Archäologie. Aus den vielen Teilen, die wir hatten, eine funktionsfähige Maschine zu bauen, war eine Herausforderung für unsere Ingenieure.«
»Aber woher hatten Sie die Kenntnisse dazu? Ich meine …«
»Darüber sollten Sie sich keine Gedanken machen, Major. Sie haben sich für unser Experiment freiwillig gemeldet. Ihnen wird die Ehre zuteil werden, der erste zeitreisende Mensch in der Geschichte zu werden.«
Wow! Das war starker Tobak. Torn brauchte eine Weile, um das zu verdauen.
Augenblicke lang erwartete er, dass der Geheimdienstmann laut losprusten und ihm sagen würde, dass alles nur ein Scherz war.
Aber Malvil blieb todernst – ebenso wie die unzähligen Wissenschaftler, Ingenieure und Computerspezialisten, die die Monitore und Konsolen umlagerten.
Simulationen wurden durchgespielt, Kontrollroutinen durchgeführt. Torn begriff – der Countdown zum Start lief
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