Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
der anderen Seite erwarten? Was würde er dort vorfinden?
    »… fünf, vier …«
    Torn trat vor zum äußersten Rand der Rampe, bis ihn nur mehr ein Schritt von dem wabernden Strudel aus Energie trennte, der ihn gleichzeitig erschreckte und faszinierte.
    »… drei, zwei …«
    Torn holte tief Luft, atmete das sterile Sauerstoffgemisch, das das LES in seinen Helm pumpte. Er hatte das Gefühl, irgendetwas sagen zu müssen, bevor er diese Reise antrat, bevor er die Barrieren der Zeit durchbrechen würde, und er erinnerte sich an einen Satz, den er in seiner Kindheit aufgeschnappt und der ihn tief beeindruckt hatte.
    »Ich komme in Frieden«, sagte er leise, »für die ganze Menschheit …«
    »… eins, null!«
    Er gab sich einen Ruck – und tat den letzten, entscheidenden Schritt!
    Er hatte das Gefühl, dass der Strudel nach ihm griff.
    Einen Augenblick lang nahm er durch seinen Helm aufgeregtes Geschrei wahr, glaubte, den Lärm von Schüssen zu hören.
    Im nächsten Moment wurde er in den Strudel aus blauer Energie gerissen und glaubte, sich aufzulösen, verschlungen zu werden vom Mahlstrom der Zeit …

 

Epilog
    »Es ist geschehen«, stellte die eine der beiden Stimmen fest, und unendliches Bedauern schwang in ihr mit. »Die Sterblichen haben die Grenze überschritten.«
    »Das hätte niemals passieren dürfen. Das Siegel ist zerbrochen. Nun wird Dunkelheit über die Welt hereinbrechen, vor der es kein Entrinnen gibt.
    Der Sturm beginnt, Aeternos …«
     
    ENDE des 1. Teils

 

Das Jüngste Gericht
    von
    Michael J. Parrish

 
    Das Geschrei und der Schusslärm blieben hinter Torn zurück.
    Ihm blieb keine Zeit, sich darum zu kümmern – denn im nächsten Moment wurde er in den blauen Strudel des Vortex gerissen, der sich im Innern der gewaltigen Röhre drehte.
    Der Strudel erfasste Torn und zog ihn an sich, riss ihn hinein in den abgrundtiefen Schlund. Einen Augenblick lang hatte Torn das Gefühl, sich aufzulösen. Die Maschine, die unterirdische Halle und die Wissenschaftler an ihren Konsolen und Monitoren – all das blieb hinter ihm zurück, während er sich fühlte, als würde jedes einzelne Atom seines Körpers mit unvorstellbarer Geschwindigkeit beschleunigt.
    Er stürzte hinein in den schwarz-blauen, von Blitzen durchzuckten Abgrund – der erste Mensch, der eine Reise durch die Zeit angetreten hatte …

1. Kapitel
    Torn war der Ohnmacht nahe, hatte das Gefühl, sein Verstand wolle sich auflösen angesichts der tosenden Unendlichkeit, die ihn umgab. Blitze schossen immerzu aus dem kreisenden Zentrum des Vortex, umhüllten ihn und zuckten geradewegs durch ihn hindurch.
    Schützend riss Torn die Hände vor das Sichtglas des Helms, nahm verwirrt wahr, dass er durch seine Hände hindurchblicken konnte. Er existierte und existierte doch nicht, hatte das Gefühl, die enge Begrenztheit seines Körpers verlassen zu haben und an allen Orten gleichzeitig zu sein.
    Spontane Euphorie überkam ihn, verdrängte den Schmerz und die Anspannung der letzten Tage ganz aus seinem Bewusstsein. Er hatte den Eindruck zu fliegen, frei zu sein wie ein Vogel. Er schnappte nach Luft, versuchte, eine Meldung an die Explorer-Basis abzusetzen – doch niemand antwortete ihm, die Verbindung war abgerissen. Wer vermochte zu sagen, wie viele Äonen ihn bereits von der unterirdischen Basis in Nevada trennten, von der aus er seine gefahrvolle Reise angetreten hatte?
    Als ihm die geheimnisvollen Besucher von der Regierung angeboten hatten, ihn – den ehemaligen Elitesoldaten der U.S. Army – zu reaktivieren und ihm diese Mission zu übertragen, hatte Torn zunächst ablehnen wollen – trotz der Belohnung von einer Million Dollar, die man ihm in Aussicht gestellt hatte. Um des Geldes willen hätte er es vielleicht getan, um nicht länger als Taxifahrer seinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen, doch Rebecca, seine Braut, war dagegen gewesen. Sie hatte gedroht, ihn zu verlassen, wenn er sich auf das Experiment einließ – und wenn es etwas gab, das Torn unter keinen Umständen wollte, dann Rebecca zu verlieren. Er hatte ohnehin schon zu viel verloren in seinem Leben.
    Seine Freunde.
    Seine Illusionen.
    Seine Hoffnung.
    Als seelischer Krüppel war er aus dem Jugoslawien-Krieg heimgekehrt, gezeichnet vom Verlust. Wenn Rebecca nun auch noch ging, würde es nichts mehr geben, wofür es sich zu leben lohnte.
    Torn hatte sich also dagegen entschieden und die Mission ablehnen wollen – als Rebecca Opfer eines grausamen Mordanschlags

Weitere Kostenlose Bücher