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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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wurde. Daraufhin war jeglicher Lebensmut in Torn erloschen – und er hatte sich entschieden, doch an dem streng geheimen Projekt mit Namen ›Time Explorer‹ teilzunehmen. Die Folgen waren ihm völlig gleichgültig.
    Die geheimnisvolle Röhre war in einer Basis sechzehn Stockwerke unter der kargen Wüste Nevadas gelegen und schien von einer Zivilisation zu stammen, die älter und um ein Vielfaches höher entwickelt war als die der Menschen. Und sie hatte Torn einem gewaltigen Kanonenrohr gleich in das Zeitvortex katapultiert, in die Unfassbarkeit zwischen Zeit und Raum, die kein Wann und kein Wo kannte. Torn wusste, dass er allein war, verloren im Strudel der Unendlichkeit. Doch er machte sich keine Sorgen deswegen, verspürte keine Angst. Im Gegenteil, seine Euphorie steigerte sich, sie wurde zu einem Rauschzustand, der mit nichts zu vergleichen war, was er jemals zuvor erlebt hatte. Kurz zuvor hatte er noch Schmerzen und Trauer empfunden, doch nun hatte er das Gefühl, vor Glück zu vergehen. Er fühlte sich unendlich frei und erleichtert, als wäre mit einem Mal alles, was ihn belastet hatte, von seiner Seele genommen.
    Dann, plötzlich, geschah es.
    Das Vortex von pulsierendem Blau, das ihn umgab und unaufhaltsam in seine Mitte sog, löste sich auf, wich flimmernden Bildern, die Torn geradewegs in sich aufzunehmen schienen. Der ehemalige Major hatte das Gefühl, sich mitten in dieser Bilderflut zu befinden, ein Teil der Bilder zu sein, während sie zuerst langsam, dann in immer schnellerer Folge wechselten …
    Er sah eine gewaltige See, die sich von Horizont zu Horizont erstreckte, und für einen Moment glaubte er, wieder zu Hause in Summerset zu sein.
    Dann wurde ihm klar, dass etwas fehlte: Es gab kein Ufer, kein Land, keine Möwen, die sich kreischend um Nahrung stritten – nur die öde, endlos weite Fläche von Wasser, die sich unter ihm ausbreitete.
    Unwillkürlich kam ihm ein Satz aus der Bibel in den Sinn. Die Erde aber war wüst und leer, und Gottes Geist schwebte über den Wassern …
    Plötzlich wurde ihm klar, was er da sah. Dies war die Urflut, die am Beginn allen Lebens auf der Erde gestanden hatte. Er war angelangt am Anbeginn der Geschichte, erlebte die Geburt des ersten Lebens auf der Erde mit!
    Er sah, wie sich Zellen teilten und zu komplexen Organismen wurden, wie sich die ersten Meeresbewohner entwickelten und den Schritt an Land wagten. Er wurde Zeuge, wie gewaltige Urzeitriesen durch die Dschungel stampften, wie sie untergingen in einem gewaltigen Blitz von Licht und vernichtender Energie.
    Im Zeitraffertempo lief die Evolution vor seinen Augen ab, sah er, wie die Säuger die Erde eroberten – kleine Nager, die auf hohen Bäumen lebten, aber auch gewaltige, mit Stoßzähnen bewehrte Kreaturen, die die kargen, von Eis überzogenen Steppen durchstreiften.
    Dann, plötzlich, erschien der Mensch.
    Torn sah die Evolution seiner eigenen Art, erlebte mit, wie sich intelligentes Leben entwickelte. Er sah, wie der Mensch das Feuer fand, wie Horden von Nomadenstämmen über das Angesicht der Erde zogen. Die ersten Zivilisationen entstanden, Königreiche stiegen auf und fielen.
    Torn sah den Bau der Pyramiden und die Paläste des alten Babylon, sah die Antike mit ihrer Blüte von Wissenschaft, Kunst und Philosophie.
    Mit jedem Augenblick, den er sah, hatte Torn das Gefühl, dass alles besser wurde. Er hatte das Gefühl, einem großartigen Schauspiel beizuwohnen, von dem er selbst ein Teil war. Das große Abenteuer der Menschheit, das man Geschichte nannte …
    Dann, schlagartig, veränderte sich alles.
    Der Strudel, der Torn umgab, verfärbte sich, wurde von einem Augenblick zum anderen blutrot. Schreckliches Geschrei war zu hören, das Torns Helm durchdrang und in seinen Ohren schmerzte. Im selben Moment veränderten sich auch die Bilder, die er sah.
    Er erlebte mit, wie die Welt in Krieg und Chaos versank. Er sah, wie der Glanz des antiken Hellas in Blut und Vernichtung unterging, wie sich weit im Westen eine neue Macht erhob. Er spürte, wie die Erde vom Gleichschritt der römischen Legionen erschüttert wurde, sah, wie Roms Soldaten Krieg und Verderben in alle Welt trugen.
    Ein Weltreich entstand – doch um welchen Preis.
    Entsetzt sah Torn mit an, wie gemordet und gebrandschatzt wurde, wie Roms Legionen im Namen des Friedens plünderten.
    Doch auch ihr Reich währte nicht ewig.
    Die römische Herrlichkeit ging unter in Dekadenz, erstickte an ihrer eigenen Grausamkeit, und die Alte Welt

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