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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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das, was CIA-Mann Malvil zu ihm gesagt hatte – dass Reisen durch die Zeit vielleicht die Möglichkeit bot, die Vergangenheit zu korrigieren und Dinge, die geschehen waren, wieder ungeschehen zu machen. Sollte Torn tatsächlich in einer Zeit gelandet sein, in der Rebecca noch am Leben war? Sollte er eine Chance erhalten, sie zu retten?
    Vage Hoffnung begann sich in ihm zu regen, entgegen aller Vernunft. Er wusste, dass Rebecca nicht mehr am Leben war, dass sie von einem ruchlosen Mörder umgebracht worden war. Er hatte ihren blutigen, entstellten Leichnam gesehen, hatte dabei fast den Verstand verloren – aber vielleicht gab es ja doch noch einen Hoffnungsschimmer, war noch nicht alles verloren …
    Hastig nahm er die letzten Stufen, rang keuchend nach Atem – das LES des Anzugs hatte den Sauerstoffgehalt seines Blutes herabgesetzt. Es würde eine Weile dauern, bis sich sein Körper den veränderten Gegebenheiten wieder angepasst hatte.
    Endlich erreichte er das Plateau der Klippe, schlug den Weg zum Haus ein, und Torn merkte, wie sich sein Pulsschlag dabei beschleunigte. Im Wohnzimmer brannte Licht, und er sah die Silhouette einer schlanken Person mit langem Haar hinter den geschlossenen Vorhängen.
    Rebecca …?
    Sein Herz begann mächtig in seiner Brust zu schlagen. Er erreichte die Stufen zum Eingang, stellte fest, dass die Haustür unverschlossen war.
    Vorsichtig trat er ein.
    Der Boden knarzte unter seinen Füßen, während er den Gang durchquerte und den Weg zum Wohnzimmer einschlug. Musik war zu hören.
    Klassik.
    Berlioz.
    Die Symphonie Fantastique.
    Eines von Rebeccas Lieblingsstücken. Sie hatte klassische Musik geliebt …
    Torn merkte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete, und schluckte ihn hinunter. Konnte es wirklich sein?
    Hatte das Experiment funktioniert?
    Sollte er wirklich eine zweite Chance bekommen?
    Eine Chance, die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen …?
    Er erreichte die Tür zum Wohnzimmer. Sanft stieß er dagegen, und sie schwang knarrend auf.
    Im offenen Kamin flackerte ein Feuer, verbreitete wohlige Wärme. Davor stand der große Ohrensessel, in dem Rebecca stets so gerne gesessen und gelesen hatte. Torn sah nur die Rückseite davon, aber der Schatten, der sich auf der gegenüberliegenden Wand abzeichnete, verriet deutlich, dass jemand im Sessel saß, ein Buch in Händen.
    »Rebecca?«, fragte er leise und merkte, wie ihm seine Stimme versagte.
    Er erhielt keine Antwort.
    Leise trat er näher. Er wollte sie nicht erschrecken, aber er hatte Angst, dass sie sich plötzlich in Luft auflösen könnte, dass sie nur ein Trugbild war, das ihm seine überreizten Sinne vorgaukelten.
    »Rebecca …«
    Wieder keine Antwort. Sie schien ihn nicht zu hören.
    Langsam umrundete Torn den Sessel, sah die Silhouette der Frau, die darin saß, das blond gelockte Haar, das über ihre schmalen Schultern wallte.
    »Rebecca …?«
    Im nächsten Moment hatte er sie erreicht, blickte ihr ins Gesicht – um mit einem Aufschrei des Entsetzens zurückzufahren!
    Vor ihm im Stuhl saß eine uralte Frau, deren Haut ledrig und von tiefen Falten durchzogen war. Sie hatte kaum mehr Fleisch an den Knochen, sodass sich die Haut direkt über ihrem Schädel zu spannen schien. Ihre Wangen waren eingefallen, ihr Mund besaß keine Zähne mehr, ihre Augen lagen in tiefen, dunklen Höhlen. Das blonde Haar, das von ihrem knochigen Haupt wallte, bildete einen schrecklichen Gegensatz zu ihrem alten, vom nahen Tod gezeichneten Äußeren. Die Hände, die das Buch hielten, waren dürr und knochig, fast wie die eines Gerippes.
    »W – wer bist du?«, entfuhr es Torn, nachdem er seinen ersten Schrecken überwunden hatte.
    »Aber Torn«, kam die Antwort leise und krächzend. »Kennst du mich nicht mehr?«
    »W – wer …?« Torn blieben die Worte im Hals stecken.
    Das blonde Haar! Diese Züge! Der Ausdruck der Augen! Nein! Es konnte nicht sein! Niemals …
    »Rebecca?«, fragte er dennoch leise, fürchtete sich fast vor der Antwort.
    »Warum hast du mich im Stich gelassen, Torn?«, fragte sie – und bestätigte damit seine schlimmsten Befürchtungen. »Warum hast du mich allein gelassen?«
    »Ich – ich wusste nicht …« Torn merkte, wie nacktes Entsetzen nach ihm griff, wie es sich mit der Kälte eines Eiszapfens durch sein Inneres bohrte.
    »O mein Gott, Becky – bist du das wirklich?«
    »Ich bin es«, kam es krächzend zurück, und die Züge der Alten verzerrten sich zu einem zahnlosen Grinsen.
    »Gefalle ich dir

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