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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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anderer Weg bestimmt als dir, Torn. Du kannst ihren Tod nicht verhindern.«
    »Ich könnte es versuchen.«
    »Es hätte keinen Sinn«, beharrte der Lu'cen. »Versuche es erst gar nicht, hörst du?«
    »Also gut«, sagte Torn. Er hatte nicht vor, diese Diskussion noch länger zu führen. Er würde sehen, wie sich die Dinge ergaben …
    »Gute Reise«, sagte Aeternos mit wissendem Lächeln – dann hatte Torn plötzlich das Gefühl, in einen tiefen Abgrund gesogen zu werden.
    Und plötzlich war er von blauem Licht umgeben – der Zeitvortex hatte ihn wieder erfasst …
     
    Das Ende der Reise kam unerwartet, geradezu abrupt.
    Unvermittelt endete der blaue Strudel, durch den Torn mit Schwindel erregender Geschwindigkeit gestürzt war, spie ihn so jäh aus, wie er ihn verschluckt hatte.
    Er schlug hart auf den Boden, gab eine bittere Verwünschung von sich, brauchte einige Sekunden, um seine wirren Sinne zu ordnen.
    Stöhnend wand er sich, stellte einigermaßen verblüfft fest, dass der Boden unter ihm gekachelt war. An seinen Händen entdeckte er Blut, das offenbar aus seinem Gesicht kam – er hatte sich bei dem verdammten Sturz die Nase blutig geschlagen. Bullshit! dachte er. Was war das für 'ne beschissene Landung …?
    Eine wüste Verwünschung auf den Lippen, raffte sich Torn auf. Mit verschwommenen Blicken stellte er fest, dass er sich in einem Raum befand, dessen Boden und Wände mit schmutzig weißen Fliesen gekachelt waren. An einer Seite des Raumes gab es Türen aus weiß gestrichenem Holz, gegenüber befanden sich in Hüfthöhe schmutzige Becken an der Wand. Der Duft, der über allem lag, war alles andere als betörend.
    »Ist das zu fassen?«, knurrte er. »Ich bin in einem Scheißhaus gelandet. Einem verdammten Sch …«
    Er stutzte, als er sich zusammenzureimen versuchte, wie er hierher gelangt war. Er erinnerte sich an jede Einzelheit, an das Gespräch mit Aeternos, an seinen Sturz durch den Vortex – aber warum, in aller Welt, war er ausgerechnet auf einer Toilette gelandet?
    Der pulsierende Schmerz in seinem Schädel und der beißende Gestank in seiner Nase ließen nur einen vernünftigen Schluss zu.
    Er hatte sich alles nur eingebildet. Er hatte wieder mal über den Durst getrunken und sich daraufhin tüchtig ausgekotzt. Dabei war seine Fantasie mit ihm durchgegangen …
    Er wischte sich das Blut aus seinem Gesicht, kam wankend auf die Beine.
    Benommen blickte er an sich herab, sah die dunkelblaue Ausgehuniform eines Lieutenants der U.S. Army.
    Lieutenant? Wieso, zum Henker, bin ich Lieutenant …?
    Schwerfällig setzte er sich in Bewegung, passierte den großen, fleckigen Spiegel, der über dem Waschbecken angebracht war – und fuhr ächzend herum.
    Ein Mann stand ihm gegenüber, ein junger Bursche, dessen Züge den Seinen ganz und gar nicht ähnelten – und ihm wurde klar, dass er sich doch nicht alles eingebildet hatte!
    Der Junge im Spiegel war ein blasshäutiger Grünschnabel, der mit seinem kurz geschorenen Haar einen verdammt zackigen Eindruck machte.
    »Was, zum Teufel …?«
    Torns zu Fäusten geballte Hände entkrampften sich, als er erkannte, dass der Junge kein Fremder war. Er kannte sogar seinen Namen. Dies war Lieutenant Calvin, der Adjutant des CIA-Mannes, der ihn zum Zeitexperiment berufen hatte. Und was noch schlimmer war (und Torn endgültig an seiner Nüchternheit zweifeln ließ): Er selbst steckte in Calvins Körper!
    Ungläubig schnitt Torn eine Grimasse – und gab einen überraschten Laut von sich, als er diese Grimasse in Calvins Miene wieder fand.
    Er riss die Augen weit auf, beäugte sich argwöhnisch im Spiegel, bis er halbwegs sicher gehen konnte, dass ihn seine Sinne nicht trogen.
    Kein Zweifel – der Typ im Spiegel war er selbst, doch er sah haargenau so aus wie Calvin!
    Wie ist das möglich …
    Die Plasmarüstung!
    Aeternos Worte fielen ihm wieder ein. Das künstliche Protoplasma war in der Lage, das Aussehen jedweder Lebensform anzunehmen, die ihm in Form und Größe entsprach. Aus irgendeinem Grund war die Wahl auf Lieutenant Calvin gefallen …
    In diesem Moment hörte Torn ein zischendes, sprudelndes Geräusch.
    Jemand hatte die Toilettenspülung gezogen. Ein Riegel wurde betätigt, und eine der dünnen Sperrholztüren schwang auf. Dahinter erschien der echte Calvin, noch damit beschäftigt, seine Uniform zurechtzurücken …
    Torn kam nicht mehr dazu, rechtzeitig zu verschwinden oder sich zu verstecken – einen Herzschlag später standen er und der junge

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