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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Fuß tat noch weh, sie legte sich aufs Bett und lagerte ihn hoch. Stille umfing sie. Eine Ruhe, die plötzlich bedrohlich wirkte, als ob sich darin etwas verbarg.

72
    Ein Geräusch weckte sie. Verschlafen setzte Marlis sich auf. Sie musste kurz eingenickt sein. Kein Wunder nach diesem strapaziösen Tag. Durstig humpelte sie hinunter in die Küche und trank ein Glas Mineralwasser, dabei fiel ihr Blick auf die Uhr.
    Was? Schon kurz vor sechs. Sie hatte über zwei Stunden geschlafen. Noch ein wenig benommen stellte sie die Flasche zurück in den Kühlschrank. Er war genauso leer wie zuvor. Stefan war also nicht einkaufen gewesen. Gut, dann würde sie das jetzt erledigen. Sie ging auf die Terrasse, um ihm Bescheid zu sagen. Doch der Bagger stand verlassen neben diesem Loch, das ein Badeteich werden sollte. Isa hatte ihn unbedingt gewollt. Nie würde sie ihn sehen, nie darin baden. Warum legte Stefan ihn an? Für einen Moment wünschte sie sich mit verzweifelter Kraft, er würde aufhören, weiter zu graben und zu graben, das Loch wieder zuschütten, das Haus verkaufen, mit all seinen Erinnerungen. Neu beginnen. Egal wo. Sie stieß den Atem aus, sog die Luft langsam ein, bekämpfte die Panik, zwang sich zur Ruhe. Alles wird gut. Alles wird gut.
    Als sie ihre Gefühle wieder unter Kontrolle hatte, ging sie ums Haus. Auch am Container war Stefan nicht. Der Wagen stand in der Garage. Also war er doch joggen gegangen. Zwei Stunden? Bei dieser Hitze? Sicher nicht.
    Ein wenig beunruhigt kehrte sie ins Haus zurück. Falls er allerdings die Runde zur Kugler Alm lief, machte er dort Rast. Wie immer. Die einfache Strecke betrug sieben Kilometer und führte durch schattigen Wald. Sicher saß er im Biergarten der Gaststätte und trank eine eiskalte Cola, bevor er sich auf den Rückweg machte. Trotz dieser vernünftigen Erklärung ließ die Unruhe nicht nach, verstärkte sich sogar noch. Marlis griff zum Telefon und wählte seine Handynummer. Nach dem fünften Läuten ging die Mailbox ran. Dann musste er sich auf dem Heimweg befinden, denn in der Kugler Alm gab es ein Handynetz. Sie hatte dort selbst schon telefoniert. In einer halben Stunde würde Stefan zu Hause sein und einen Mordshunger haben.
    Marlis setzte sich ins Auto und fuhr zum Supermarkt. Normalerweise ging sie diese Strecke zu Fuß. Doch die Ferse schmerzte. Sie kaufte Melone und Parmaschinken, etwas Ziegenkäse, Tomaten und Gurke und einen halben Laib von dem frischen Holzofenbrot, das Stefan so gerne aß.
    Als sie das Haus wieder betrat, wusste sie, dass er noch nicht zurück war. Sie fühlte es. Etwas fehlte, das ihn ausmachte. Aus der Unruhe wurde Sorge. War ihm etwas zugestoßen? Vielleicht war er im Wald gestürzt und hatte sich verletzt. Doch dann würde er anrufen und sie bitten, ihn abzuholen. Sie zog ihr Handy aus der Tasche. Kein Anruf, keine SMS. Und wenn er so schlimm verletzt war, dass er nicht anrufen konnte? Eine kalte Angst durchfuhr sie bei diesem Gedanken. Doch die Laufstrecke wurde von Joggern, Radfahrern und Spaziergängern stark frequentiert. An einem so schönen Sommerabend wie heute war es undenkbar, dass er verletzt auf dem Weg lag, ohne dass jemand ihn bemerkte.
    Sie zwang die aufsteigende Angst nieder. Wenn er in der nächsten halben Stunde nicht kam, würde sie zur Kugler Alm fahren und nachsehen. Falls er dort nicht war, konnte sie die Joggingstrecke abgehen. Irgendwo musste er ja sein. Sie trug die Einkäufe in die Küche. Die Tür war noch nicht repariert. Der Glaser würde erst nächste Woche kommen und die kaputte Scheibe ersetzen. Bei der Erinnerung an diese Nacht schlug ihr Herz ein wenig schneller. Sie hatte sich gehen lassen, und doch war es gut gewesen.
    Nachdem sie die Lebensmittel im Kühlschrank verstaut hatte, wählte sie noch einmal Stefans Nummer. Wieder meldete sich nur die Mailbox. Oben im Kleiderschrank lagen seine Laufshirts gewaschen und gebügelt auf einem Stapel, das benutzte fand sie im Bad, im Behälter für Schmutzwäsche. Sie lief nach unten, riss die Fächer des Schuhschranks auf. Die Joggingschuhe waren an ihrem Platz. Ratlos starrte sie darauf.
    Wo war er? Jedenfalls nicht joggen.
    War er in die Grube gefallen? Marlis ignorierte die Schmerzen in der Ferse, stürzte durchs Wohnzimmer auf die Terrasse und starrte in das ausgehobene Loch. Doch dort war er nicht. Gott sei Dank!
    Hatte er eine heimliche Geliebte? Lag er in ihren Armen, während sie langsam krank vor Sorge wurde? Quatsch. Stefan doch nicht. Nicht nach

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