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Verfluchte Fesseln

Verfluchte Fesseln

Titel: Verfluchte Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Herden
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hatte sie nun doch hellhörig
gemacht. Was in aller Welt sollte das sein, was er zu besitzen
vorgab?
    „ Ich
erkläre Ihnen alles. Bitte glauben Sie mir, ich will Ihnen
nichts Böses, ganz im Gegenteil. Bitte kommen Sie, es ist
wichtig!“, flehte er sie an.
    Zwar
zögerte sie einen Moment, sprach aber dann sehr bestimmt aus,
was er ganz gewiss nicht hören wollte.
    „ Ich
denke, das ist keine gute Idee! Hören Sie bitte einfach auf,
mich zu belästigen!“
    Ohne
ein weiteres Wort legte sie auf und ließ ihr Gegenüber
ratlos zurück.
    Er
hatte zwar noch gerufen, dass er auf jeden Fall da sein werde und
warte, aber er glaubte nicht, dass Sie es noch gehört hatte.
    Was
mag da wohl passiert sein, dass sie so schroff und abweisend war?
Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet. Er fragte sich, ob es
richtig war, ihr reinen Wein einzuschenken, oder besser, ihr jetzt
schon reinen Wein einzuschenken. Vielleicht wäre es besser
gewesen, die ganze Sache mit dem Stick für sich zu behalten und
alles so zu belassen, wie es war. Aber Robert wäre nicht er
selbst gewesen, würde er jetzt auf halber Strecke aufgeben. Er
war es gewohnt, eine Sache, die er einmal angefangen hatte, auch zu
Ende zu bringen. Auch wenn es manchmal nicht einfach war, und es
beschlich ihn das dumpfe Gefühl, dass es diesmal ganz und gar
nicht einfach sein würde.

    Franziska
Bergmann war wie paralysiert. Alles in ihrem Kopf drehte sich. Was
sollte sie tun? Sollte sie hingehen und hören, was er ihr
mitzuteilen hatte? Er hatte gesagt, er habe das vermeintlich
Vermisste, was immer es auch war. Aber wieso kommt so ein Verrückter
in den Laden und behauptet, er habe etwas von Interesse für sie,
und dann sagt wiederum dieser Robert Hässler, er habe es. Wie
sollte das denn zusammen passen? Vielleicht sollte sie ihren Mann
anrufen und es ihm mitteilen, dachte sie, denn er hatte ihr
eingebläut, ihm unverzüglich Bescheid zu geben, falls der
Verrückte wieder auftauchen sollte. Aber schon im nächsten
Moment verwarf sie den Gedanken gleich wieder, denn schließlich
war eben der nicht aufgetaucht. Und von Robert wollte sie ihrem Mann
besser nichts mehr erzählen, nach dem Kaffee bei Marco und dem,
was darauf folgte. Wer weiß, wie er sich dann wieder gebärden
würde. Allerdings interessierte es sie schon, worum es bei
dieser ominösen Sache eigentlich ging, sogar auf die Gefahr hin,
dass es wieder Ärger gäbe.
    Aber
nein, sie machte eine wegwerfende Handbewegung, sie würde nicht
ins Welser zu gehen.

15.

    Robert
hatte noch gut zwei Stunden Zeit bis zwölf Uhr, aber er war viel
zu unkonzentriert, um irgendetwas sinnvolles anzufangen. Zu sehr war
er mit dem hoffentlich stattfindenden Treffen beschäftigt. Ob
sie das ernst gemeint hatte, dass sie nicht kommen würde? Robert
musste zugeben, dass sie ihn mit ihrer schroffen, ablehnenden Art
schon einigermaßen schockiert hatte. Er hatte nicht gerade mit
einem Freudenjubel gerechnet, aber ihre jetzige Reaktion war
irgendwie auch nicht vorherzusehen.
    Nun
hoffte er, dass sie zumindest doch ins Welser kommen würde.
Eigentlich, so meinte er, müsste er sie neugierig gemacht haben,
als er ihr von dem ominösen, vermissten Etwas erzählt
hatte. Aber was, wenn sie gar nicht wüsste, dass etwas vermisst
wurde?
    Wie
auch immer, er würde pünktlich da sein und auf sie warten.
Um die Zeit bis dahin irgendwie herum zu kriegen, fiel ihm nichts
besseres ein, als den Stick weiter zu durchforsten.
    Er
klickte sich ohne System durch ein paar jüngere Ordner, alle
maximal ein halbes Jahr alt. Im Grunde sah er immer das gleiche.
Meistens war Franziska im Mittelpunkt, fast immer gefesselt und in
aller Regel von mehreren Männern hergenommen. Aber auch die
etwas ältere Frau mit dem Tattoo tauchte ab und an auf. Und
manchmal auch beide.
    Eine
Serie ähnelte der aus den Dünen insofern, als dass beide
Frauen abgebildet waren und sich eine ganze Reihe Männer um sie
herum befanden. Was die Serie allerdings ganz beachtlich von der
ersten Unterschied, war, dass sie am Abend oder bei Nacht entstanden
war. Und von Sand war auch weit und breit nichts zu sehen. Es sah
eher nach einem Rastplatz aus, wie man sie mit den dafür
typischen Holztischen und -bänken oft an Autobahnen findet.
Ansonsten ging es hier ähnlich ab wie auf Gran Canaria. Die
Frauen waren nackt wie vorher auch, und eine ganze Anzahl der
herumstehenden Männer hatten ihren Spaß mit ihnen.
    Es
war nicht etwa so, dass ihn das inzwischen langweilte, aber es
schockierte

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