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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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ausgedrückt. Wenn du an deinem besten Stück hängst, dann steckst du es jetzt besser weg.«
    Irgendetwas an Bastiens Stimme oder seiner Erscheinung musste in einen Winkel seines Gehirns vorgedrungen sein, der noch nicht völlig vom Virus zerfressen war, denn der Trottel steckte seinen Penis zurück in die Hose und schloss den Reißverschluss. »Was geht dich das an?«, wollte er wissen. »Wer bist du überhaupt?«
    »Genau«, meldete sich ein anderer Vampir zu Wort. »Und was soll das mit den schwarzen Klamotten? Wer seid ihr Jungs – Möchtegern-Unsterbliche-Wächter oder so was in der Art?«
    Richart verzog keine Miene. »So was in der Art.«
    Bastien legte den Kopf schräg. »Und die Antwort auf deine Frage, wer ich bin, lautet: Ich bin der Besitzer des Grundstücks, auf das du gerade gepisst hast.«
    »So ein Schwachsinn. Das würde ja bedeuten, dass du Bastien bist.«
    Was bedeutete, dass das kleine Arschloch genau gewusst hatte, auf wessen Gelände er sich gerade erleichtert hatte. »Der Kandidat hat hundert Punkte.«
    Der vorwitzige Blutsauger wechselte Blicke mit seinen Kumpanen.
    »
Na klar
… und der da ist Roland, oder was?«, fragte ein anderer Vampir, den Blick auf Richart gerichtet.
    »Ich dachte, Bastien und Roland würden zusammen mit einer Sterblichen auf Jagd gehen«, beteiligte sich ein weiterer Vampir an der Diskussion.
    Richart warf Bastien einen Blick von der Seite zu. »Also weißt du, langsam bin ich ein bisschen gekränkt, dass offenbar alle Vampire dich und Roland kennen, aber niemand weiß, wer
ich
bin.«
    Mit grimmigem Gesicht musterte Bastien den Vampir mit den blaugrünen Augen. »Immerhin – wenn sie deinen Namen nicht kennen, können sie auch nicht in deinen Vorgarten pinkeln.«
    »Gutes Argument.«
    »Warte mal«, meldete sich ein weiterer Blutsauger zu Wort. »Dann
bist
du wirklich Bastien? Ganz im Ernst?«
    Die blaugrünen Augen des Anführers glühten vor Zorn. »Bastien, der Verräter?«
    »Alle Achtung, du bist ja wirklich ein schlaues Kerlchen.«
    Jetzt begannen auch die Augen der übrigen Vampire zu leuchten.
    »Macht sie fertig!«, brüllte ihr Anführer.
    Im Nu verschwammen die Gestalten zu Farbklecksen.
    Bastien zog seine Langschwerter.
    Richart löste sich in Luft auf und tauchte dann direkt vor den Vampiren wieder auf, in jeder Hand ein Schwert.
    Mit einem Streich enthauptete er zwei Vampire. Während ihre Köpfe noch zu Boden rollten, wirbelte Richart herum und trieb zwei weiteren Vampiren Dolche in die Herzen.
    Die verbliebenen Vampire stürzten sich in geschlossener Formation auf Bastien.
    Bastien konzentrierte sich auf den mit den türkisfarbenen Augen und entwaffnete ihn, während er nebenbei geschickt die unbeholfenen Angriffe der übrigen Blutsauger abwehrte.
    Diese Vampire unterschieden sich nicht von denen, die sie in der letzten Nacht angetroffen hatten: Im Gegensatz zu Bastiens eigenen Leuten und den Anhängern des Vampirkönigs waren sie von niemandem trainiert worden. Sie wirkten übermütig und steckten voller Energie, schienen aber keine Kontrolle über ihre Kräfte zu haben und sie nicht zielgerichtet einsetzen zu können. Einer von ihnen überschätzte sich und stach aus Versehen auf einen seiner Kumpane ein.
    Dieser Haufen von Stümpern und Witzbolden hatte offenbar noch nie als Einheit gekämpft. In gewisser Weise war das beruhigend, denn es hieß, dass sie es nur mit einzelnen, zufällig entstandenen Vampirrudeln zu tun hatten, statt mit einer sich neu formierenden Armee.
    Gleichzeitig gehörten die Vampire zur digitalen Generation und hatten keine Vorstellung davon, wie ein echter Kampf aussah. Sie waren mit Waffen ausgerüstet, die zwar cool aussahen, sich aber als vollkommen nutzlos erwiesen, wenn sie damit gegen Unsterbliche kämpfen mussten. Sie hatten Bowiemesser mit reich verzierten Griffen dabei, auf deren Klingen Tiere gemalt waren, und außerdem glänzende Fleischermesser, die eher in eine Kochshow oder einen Horrorfilm gepasst hätten. Dann gab es noch ein protziges Jagdmesser, dessen Klinge ausgerechnet die Form eines Drachen hatte. Einer der Vampire schwenkte eine Waffe, von der Bastien hätte schwören können, dass es sich um ein Filetiermesser handelte.
    Wie kamen diese Jungs an solche Waffen? Bestellten sie sie bei einem dieser großen Anbieter im Internet?
    Während Bastien dem Vampir mit den blaugrünen Augen die Venen öffnete, bemerkten die übrigen Blutsauger etwas zu spät ihre beiden geköpften Kameraden und das Paar, das

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