Verfluchte Seelen
zusammengezogen waren, nickte. »Sie haben es gewagt, auf mein Grundstück zu pinkeln«, grummelte er.
Oh, oh. Keine gute Idee.
Sie warf Stuart einen Blick zu, verwundert, dass Bastien ihm keine Tracht Prügel verpasst hatte, obwohl er so respektlose Kumpel mitgebracht hatte.
Aber Stuart schüttelte sich und hob abwehrend die Hände. »Ich kannte die nicht. Sie waren einfach nur zufällig da, weil sie Bastiens legendärem Schlupfwinkel einen Besuch abstatten wollten.«
»Ach so.« Sie machte einen Schritt auf Bastien zu und legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich nehme an, dass ihr ihnen einen ordentlichen Arschtritt verpasst habt?«
Er zuckte mit den Achseln. »Leider war der Wahnsinn bei ihnen schon zu weit fortgeschritten. Man konnte ihnen nicht mehr helfen, deshalb mussten wir sie töten.«
»Und ihr hattet ein bisschen zu viel Spaß dabei, nehme ich an.«
Er lächelte. »Nur mit dem einen, der es gewagt hat, auf meinen Grund und Boden zu pinkeln.«
Melanie lachte.
Stuarts faszinierter Blick wanderte zwischen ihnen hin und her. »Sind sie beide etwa ein Paar? Ein Unsterblicher und eine Sterbliche? Ist das erlaubt?«
Bastiens attraktives Gesicht spiegelte Unbehagen wider.
Melanie schüttelte den Kopf. Mit der Zeit würde er hoffentlich aufhören, sich ständig darum zu sorgen, dass ihre Beziehung negative Auswirkungen auf ihr Leben und ihre berufliche Laufbahn haben könnte. »Ja, wir sind zusammen. Und die Jury hat immer noch nicht entschieden, ob das in Ordnung ist oder nicht, was mit Bastiens dunkler Vergangenheit zu tun hat.« Lächelnd streckte sie die Hand aus. »Ich habe mich noch gar nicht offiziell vorgestellt. Ich bin Dr. Melanie Lipton. Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Stuart.«
Bastien wusste, dass Melanie nicht auf einen Sockel gestellt werden wollte, aber als er ihr dabei zusah, wie sie Stuart anlächelte und ihm die schmale blasse Hand entgegenstreckte, kannte seine Bewunderung keine Grenzen.
Er konnte sie wirklich verdammt gut leiden. Okay, er
liebte
sie. Dieses prickelnde, kitschige
Ich-will-sie-doch nur-in-meinen-Armen-halten
-Gefühl, das ihn innerlich wärmte wie ein guter Brandy, konnte nur Liebe sein. Sie war so mutig. Und klug. Und wunderschön. Und bereit, Risiken einzugehen, um anderen zu helfen. Bereit, einen weiteren Vampir in ihrem Territorium willkommen zu heißen und alles zu tun, damit er sich wohlfühlte.
Stuart nahm ihre Hand und schüttelte sie behutsam. »Guten Tag, Ma’am. Es tut mir leid, dass ich Sie verletzt habe.«
»Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Willkommen im Netzwerk.«
»Vielen Dank.«
»Ich leite die viralen Forschungen, die wir hier durchführen, und arbeite gelegentlich mit den Vampiren zusammen. Momentan gibt es zwei Vampire, die hier wohnen.«
Willkommen Stuart
, hörte Bastien Cliff sagen.
Ich bin Cliff. Schön, dass es hier jetzt noch einen Vampir gibt, mit dem man hin und wieder mal abhängen kann.
Stuart sah in Richtung Flur. »Du bist einer von den Vampiren, die hier leben?«
Ja. Ich kann mir vorstellen, dass du etwas nervös bist, weil du nicht weißt, was auf dich zukommt …
Melanie suchte Bastiens Blick. »Spricht Cliff mit ihm?«
»Ja.«
Mir jedenfalls ging es so. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Dr. Lipton ist großartig. Genauso wie Linda und noch ein paar von den Angestellten, mit denen wir zusammenarbeiten. Du musst auch nicht ständig wachsam sein und dir Sorgen darüber machen, dass Sterbliche herausfinden könnten, was du bist. Oder dass dich andere Vampire angreifen, oder wo du ein sicheres Plätzchen findest, um dich tagsüber zu verstecken. Du hast die richtige Entscheidung getroffen.
»Worher soll ich wissen, dass du kein Unsterblicher bist, der mich in Sicherheit wiegen will, damit ich keine Schwierigkeiten mache?«, wollte Stuart wissen, dessen Gesicht sowohl Hoffnung als auch Argwohn widerspiegelte.
Na ja, zum einen sind die Unsterblichen zu mächtig,
als
dass sie es nötig hätten, dich zu täuschen. Für sie stellt es kein Problem dar, dich zu überwältigen und mit dir zu machen, was sie wollen. Zum anderen war ich einer von Bastiens Anhängern. Ich habe in der Nacht kapituliert, als in der Nähe seines Unterschlupfs die letzte Schlacht gegen die Unsterblichen stattfand. Seitdem lebe ich hier. Aber das alles und noch mehr wirst du bald erfahren.
»Was ist mit dem anderen Vampir? Wo ist er?«
Bastien sah Melanie an. »Wo ist Joe?«
Sie biss sich auf die Unterlippe, ihr Unbehagen war deutlich
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