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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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rief er dem Sterblichen zu, damit dieser ihn trotz der immer lauter werdenden Explosionen hören konnte. Als die tragenden Elemente des Gebäudes anfingen, über ihnen nachzugeben, kamen die Explosionen näher. »David ist in einer Minute da. Und Richart holt Roland, Sarah, Marcus und Ami.« Bastien übernahm den verwundeten Sicherheitsmann, brachte ihn zu Melanie und war innerhalb eines Wimpernschlags wieder an Chris’ Seite.
    Dieser starrte ihn ungläubig an. »Warum zum Teufel bringt er Ami her?«
    »Wir haben einen Plan! Ich erzähl’s dir später!« Er deutete den Flur hinunter. »Im Moment ist es wichtiger, die Vampire rauszulassen, damit sie sich am Kampf beteiligen!«
    »Okay, jetzt gibt es keinen Zweifel mehr: Du
bist
verrückt!«
    »Sie wollen helfen! Wir brauchen jede Hand! Die Unsterblichen sind samt und sonders damit beschäftigt, die Söldnertruppen zu bekämpfen. Wir brauchen die Vampire, damit sie uns helfen zu verhindern, dass das verdammte Gebäude in sich zusammenbricht, bevor wir alle Sterblichen rausgebracht haben! Lass sie gehen! Ich übernehme die volle Verantwortung!«
    »Was einen Dreck bedeutet! Wenn Seth hört, dass du Ami in Gefahr gebracht hast, bringt er dich um!«
    Wahrscheinlich. Dennoch … »Wir haben keine andere Wahl.«
    »Ich hoffe, du weißt, was du tust!« Chris sprintete zu den Apartments der Vampire. Als er an Stuart vorbeischoss, sagte er zu ihm: »Du bist so gut wie tot, du mieser kleiner Verräter!«
    Bastien schüttelte den Kopf. »Er wusste nicht, dass sie ihm gefolgt sind!«
    Stuart folgte ihnen zu Cliffs Apartment. »Ihr werdet mich doch nicht töten, wenn ich euch helfe, oder? Ich meine, ich kann euch doch helfen, oder?«
    »Ja«, bestätigte Bastien, während Chris die Schlüsselkarte durch den Schlitz zog und den Sicherheitscode eintippte. »Hilf den Sterblichen, die Verwundeten zum Tunnel zu bringen.«
    Stuart machte sich sofort an die Arbeit. Er flitzte zum Treppenhaus, schnappte sich einen verletzten Netzwerkangestellten, den zwei Sterbliche mühsam zu stützen versuchten, legte ihn vorsichtig über seine Schulter und sprintete mit ihm zu dem schartigen Tunneleingang, um ihn Todd zu übergeben.
    Die Tür zu Cliffs Apartment öffnete sich. Cliff erwartete sie bereits, seine Augen leuchteten in einem durchdringenden Gelbbraun. »Ich kann oben helfen.«
    Bastien schüttelte den Kopf. »Ich will nicht riskieren, dass du betäubt wirst.«
    Chris ging weiter, um Joes Tür zu öffnen.
    Dieser trat in den Korridor, auch seine blauen Augen leuchteten vor Aufregung.
    »Hilf den anderen, die Verletzten wegzubringen«, befahl Bastien. Es war fast wie in den guten alten Zeiten. Das hier waren seine Männer. Sie gehörten zu seiner Armee. »Überprüf die oberen Stockwerke. Sieh nach, ob jemand in der Falle sitzt. Tu dein Bestes, um alle hier herauszubringen.«
    Die beiden Vampiren nickten und nahmen so schnell Tempo auf, dass ihre Bewegungen verschwammen. Das Treppenhaus war gerammelt voll mit Flüchtlingen, also stemmten sie die Türen des kaputten Aufzugs auf und kletterten den Fahrstuhlschacht hinauf.
    »Und wehe, sie vergreifen sich an einem meiner Angestellten!«, rief Chris.
    »Das werden sie nicht!« Zumindest hoffte er das. Bei
Cliff
war er sich sicher. Joe hingegen …
    Stuart, in dessen Armen eine wimmernde Frau lag, sprintete an ihm vorbei. Bastien wusste nicht, ob sie vor Schmerz oder aus Angst vor dem Vampir schluchzte.
    Auf der anderen Seite des Flurs stand Melanie und legte einem der verletzten Wachmänner einen Druckverband an, um den Blutfluss zu stillen.
    Bastien zog seine Langschwerter. »Ich gehe nach oben!«
    Melanie hob den Kopf, ihre Blicke trafen sich. Es kam ihm vor, als würden in diesem Moment tausend Worte zwischen ihnen gewechselt.
    Dann nickte sie.
    Bastien rannte zum Fahrstuhlschacht. Im Fahrstuhl lagen vier Leichname. Bastien wusste nicht, ob sie gestorben waren, als der Aufzug nach unten gerast war, oder ob sie der Explosion, die die Kabel zerstört hatte, zum Opfer gefallen waren.
    Von der Fahrstuhldecke war nur noch die Hälfte übrig. Mit einem Sprung setzte Bastien durch das Loch. Hoch über seinem Kopf sah er Sterne an einem langsam heller werdenden Himmel funkeln, da es bereits dämmerte. Emrys hatte einen guten Zeitpunkt für seinen Angriff abgepasst.
    Plötzlich wurden drei Seile aus der Türöffnung des zweiten Untergeschosses geworfen. Soldaten in schwarzen Tarnanzügen folgten. Sie seilten sich mit geschmeidigen Bewegungen ab,

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