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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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bereit, den Rest des Gebäudes zu erobern.
    Bastien packte die Seile und zog mit der ganzen Kraft daran, die ihm seine übernatürliche Existenz verlieh. Die Halterungen hielten stand, die Seile jedoch nicht. Sie rissen an der Stelle, wo sie über die Kante der Türöffnung des zweiten Untergeschosses schrammten. Als die Männer Bastien entgegenstürzten, schrien sie laut auf.
    Dieser ließ die Seile fallen und zog seine Schwerter, damit sie durch seine Klingen starben, falls der Sturz ihr Leben verschonte.
    Als ihre Leichname auf dem Fahrstuhl aufkamen, stieß er sich ab und katapultierte sich von Stockwerk zu Stockwerk, bis er das Erdgeschoss erreichte.
    Der oberirdische Teil des Gebäudes war größtenteils zerstört. Von den Wänden waren nur noch Fragmente übrig, die wie Säulen aus den Trümmern ragten.
    Das Gelände war umzingelt von Emrys’ Truppen. Humvees. Gepanzerte Mannschaftstransportwagen, die mit 12.7-Millimeter-Maschinengewehren bestückt waren. Soldaten mit Panzerfäusten. Granaten. Die üblichen Automatikwaffen.
    Eine Wolke aus Rauch und Staub lag über der Szenerie und brannte in Bastiens Augen. Lisette stand auf einem der Panzer und feuerte mit dem Maschinengewehr auf ihre Gegner, während sie von dem Soldaten trank, der den Panzer zuvor gesteuert hatte und ihn gleichzeitig als Schutzschild benutzte.
    Richart zog wieder seine Sensenmann-Nummer ab, indem er sich unvermittelt in Luft auflöste, um sich eine Sekunde später inmitten der Soldaten zu materialisieren und sie auszuschalten, ehe sie ihn auch nur bemerkt hatten. Die Soldaten gerieten in Panik. Étienne umrundete unablässig das in sich zusammengefallene Gebäude; er war nicht mehr als ein verschwommener Farbklecks, der jeden Soldaten, der seinen Weg kreuzte, tödlich verwundete. In dem fruchtlosen Versuch, ihm zuvorzukommen, fingen die Soldaten an, aufeinander zu schießen.
    Helles Licht blendete Bastien. Er hob die Hand, um seine Augen zu schützen, und sah gerade noch rechtzeitig hoch, um einen Schützen zu erkennen. Er beugte sich aus einem von zwei Black-Hawk-Helikoptern, die über ihnen kreisten, um eine Granate zu werfen.
    Schnell wie der Blitz schoss Bastien vorwärts, fing die Granate auf und warf sie dorthin zurück, woher sie gekommen war.
    Panische Rufe wurden laut.
    Soldaten hechteten aus dem Hubschrauber, als dieser explodierte.
    Bastien grinste. Das würde ein Spaß werden.

12
    »In ein paar Minuten geht die Sonne auf«, brummte Roland.
    Sie hatten es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht, die Füße auf dem Couchtisch, und Sarah kuschelte sich an ihn. Er saugte ihre Wärme auf wie ein Schwamm. Genoss ihren Duft. Lauschte auf das vertraute Geräusch ihres Herzschlags.
    Momente wie dieser würden für ihn immer kostbar sein. Und jetzt, da sie eine Unsterbliche war, konnte er sich auf viele Jahrtausende davon freuen.
    »Jetzt schon?«, fragte sie gähnend.
    Nietzsches rumpelndes Schnurren erinnerte an eine Harley, während Sarah seinen Rücken streichelte und Nachrichten schaute. Der widerspenstige Kater hatte sein Bestes gegeben, sich zwischen sie zu quetschen, schließlich aufgegeben und sich einfach über sie beide ausgestreckt.
    »Hm-hmm. Wollen wir duschen und danach ins Bett?« Sie trugen immer noch ihre Jagdkluft – allerdings waren darauf keine Blutspritzer, da sie in dieser Nacht keinem einzigen Vampir begegnet waren. Ihre Waffen lagen zu Rolands Füßen auf dem Couchtisch verteilt.
    Sarah legte den Kopf in den Nacken und lächelte ihn an. »Schrubbst du mir den Rücken?«
    Er küsste sie auf die Stirn. »Unter anderem.«
    Ihr Herz schlug schneller. »Klingt gut.«
    Er neigte den Kopf und tat endlich das, wonach er sich schon sehnte, seit sie es sich vor einer halben Stunde auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten: Er machte sich über ihre köstlichen Lippen her und lauschte auf ihren schneller werdenden Puls, während sie die schlanken Arme um seinen Nacken schlang.
    Unglaublich, wie sehr er diese Frau liebte.
    »Ahem.«
    Roland schnappte sich einen Dolch vom Couchtisch und schleuderte ihn auf den Eindringling.
    Richart duckte sich – gerade noch rechtzeitig, um dem Dolch zu entgehen. »Verdammt!«
    »Ich hatte dich gebeten anzurufen, bevor du hier auftauchst«, knurrte Roland aufgebracht. Er hatte von vornherein nicht gewollt, dass der französische Unsterbliche wusste, wo er wohnte, und er wollte ganz bestimmt nicht, dass Richart jederzeit ungebeten hereinschneite.
    »Dazu blieb keine Zeit!«, schnauzte Richart

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