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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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hinter dem Herd bekam einen Riss. Ein kleiner Funke reichte aus, damit sie sich entzündete. Er würde ihrer Familie einen Besuch abstatten und in ihrem Gedächtnis die Erinnerung an eine Explosion, den sofortigen Tod von Mutter und Kind und ein wunderschönes Begräbnis einpflanzen.
    Niemand würde die Leichname zu Gesicht bekommen. Niemand würde sich über die Bissspuren wundern. Eine polizeiliche Untersuchung würde es nicht geben. Keine Zeitung würde Schlagzahlen über Vampirmorde bringen. Niemand würde die Wahrheit erfahren. Niemand außer Seth und …
    »Hast du vor, mir zu sagen, warum du hergekommen bist?«
    Angespannte Stille.
    »Zach …«
    »Dein Handy ist kaputt.«
    Seth runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    »Dein Handy ist kaputt«, wiederholte Zach.
    Seth zog es aus der Gesäßtasche und warf einen Blick darauf. Kein Wunder, dass es so still gewesen war. Das Gerät war im Kampf gegen die Vampire zerstört worden.
    Seth warf Zach einen prüfenden Blick zu. Er war doch nicht wirklich gekommen, um ihn darauf hinzuweisen, dass sein Telefon …
    Dann fuhr ihm der Schreck in die Glieder. »Was ist passiert?« Es musste etwas Schlimmes sein, wenn sein Besucher die Wut der anderen in Kauf nahm und sich einmischte, um Seth’ Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken. »Wer hat versucht, mich zu erreichen?«
    Zachs Kiefermuskeln zuckten, als er die Zähne zusammenbiss.
    Seth wusste, dass die Strafe nicht lange auf sich warten lassen würde, und fragte sich, ob …
    »Deine Leute in North Carolina.«
    »Wer genau?«
    »Alle.«
    Fluchend machte er sich bereit, um sich zu David zu teleportieren.
    »Seth.«
    »Was denn?«
    Ihre Blicke trafen sich. »Du kämpfst gegen eine mythologische Kreatur.«
    Seth schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was du …«
    »Hydra«, veranschaulichte Zach. »Die Hydra von Lerna.«
    »Das Wesen aus der griechischen Mythologie, das Herkules töten sollte, indem er ihm alle Köpfe abschlug?«
    Zach nickte kurz. »Wenn man ihm einen Kopf abschlägt, wachsen ihm zwei neue. Das schwarze Schaf unter deinen Unsterblichen wusste nicht, was es auslöste, als es die Vampire in den Krieg gegen euch führte.«
    »Ich nehme an, dass du von Sebastien sprichst.«
    »Man kann es nicht besiegen. Jeder Kopf birgt eine neue Gefahr. Eine Gefahr für dich. Für uns. Je mehr Köpfe, desto größer die Gefahr. Sie dürfen nicht wissen, wer du bist. Und wer
wir
sind. Das würden die anderen nicht zulassen. Es hat schon Unstimmigkeiten gegeben.«
    Sie hatten – um im Bild zu bleiben – sozusagen Sebastiens »Kopf« abgeschnitten, und er war durch Montrose Keegan und den Vampirkönig ersetzt worden. Dann hatten sie die beiden Köpfe abgeschnitten und … sie waren immer noch dabei, herauszufinden, wer ihren Platz eingenommen hatte. Wollte Zach andeuten, dass Emrys nicht allein arbeitete? Dass sie am Ende unterliegen würden, wer immer es war, den sie bekämpften?
    »Du lässt etwas Wichtiges außer Acht«, sagte Seth.
    »Und das wäre?«
    »Herkules hat die Hydra besiegt … mit Iolaus’ Hilfe.«
    »Aber ich bin nicht Iolaus.«
    Seth zog die Augenbrauen hoch. »Habe ich das etwa behauptet?« Er verneigte sich vor seinem Besucher. »Aber ich danke dir für den Hinweis.«
    Während er sich noch fragte, welcher Katastrophe er als Nächstes die Stirn bieten musste, teleportierte er sich rasch zurück in die Vereinigten Staaten.
    Nach Seth’ Verschwinden senkte sich Stille herab, nur unterbrochen von dem lauten Knistern der Flammen, die das kleine Haus verschlangen. Der Geruch aufgewühlter Erde erfüllte die Luft.
    Zach hatte Seth nicht gesagt, warum er gekommen war und ihn darauf hingewiesen hatte, dass er gebraucht wurde – und das lag daran, dass Zach nicht wusste, warum er sich überhaupt einmischte. Das Ganze war ziemlich dämlich gewesen. Zu gewinnen gab es dabei nichts. Aber er hatte eine ganze Menge zu verlieren.
    Mit einem Seufzen spannte er die Schultermuskeln an. Ihm wuchs ein Paar fast durchsichtiger Flügel aus dem Rücken. Am Ansatz hatten sie dieselbe leichte Brauntönung wie seine Haut, wurden aber nach außen hin immer dunkler, und an den Spitzen waren sie nachtschwarz. Die zarten Federn flatterten im Wind.
    Er hatte nicht mal Zeit, die Flügel ganz zu spannen, bevor die Gestalten aus den Schatten traten.
    Sie waren genauso hochgewachsen wie er und Seth’, und sie marschierten nun zielstrebig auf ihn zu, um ihn zu umzingeln.
    Ein grimmiges Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
    Hatten sie

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